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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,4,1): Städtewappen — Nürnberg, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.29231#0040
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28

STAEDTEWAPPEN.

Groenlo. Stadt in der niederl. Provinz Geldern,
hat den Schild gespalten von B. und S. Vorne ein s.
Löwe, hinten auf gr. Fuss ein gr. Eichbaum.

Gro^enlinden, Stadt in der grossh. hess. Pro-
vinr; Oberhessen, fuhrt in S. auf gr. Dreiberg einen

r. , herbstlichen, Lindenbaum.

Groe^Saelnienheini, Stadt im württemb. O.-A.
Vaihincen, führt in S. ein r. BüfFelgehörn mit dem
Grind (Wappen der | v. S ac h s e n hei m), darüber
liegend eine # Hirschstange.

Grötzingen, Stadt im württemb. O.-A. Nür-
tingen, führt in G. drei gr. Balken (Wappen der t
v. Bernhausen), oben im Haupt liegend eine #
Hirschstange (Württcmberg).

Gruno, Grün, in der Schweiz, führt von S.,
Gr. u. R. schräggetheilt, im gr. Plaz eine s. Rose.

Günlhershericr, Stadt in Anh al t-Bernburg,
führt in S. ein zweithürmiges r. Stadlthor, über welchem
zwischen den Thürmen der bernburg’sche Bär hervor-
wächst.

Tafel 56.

Harlingen. Stadt in Friesland, führt.: geviertet von
S. u. R. 1. u. 4. drei, 2. 1., r. Kreuzlein, 2. u. 3. ebenso
drei s. Lilien.

Hattem, Stadt in der niederländ. Provinz Gel-
dern, führt den geldrischen Löwen (g. in B.), jedoch
ungekrönt.

Heldlngxfeld, Stadt in Unterfranken. Von
dieser sind mir drei Wappen bekannt. Das erste
(ex orig. XV. Seculi) hat den Schild gespalten von R.
u. G. Vorne ein s. Löwe, hinten ein 4? Doppeladler.
Das zweite Wappen, auf der ältern Bürgermeister-Me-
daille, hat in R. auf gr. Fuss ein s. Stadtthor, zwischen
den Thürmen eine Brücke frei im Bogen. Das neueste
gegenwärtig auf der Bürgermeislermedaille sich ündende
Wappen hat den Schild vrie das zweite, aber unter dem
Thore zeigt sich wieder ders. (hiergekrönte) Löwe, den
wir schon im ältesten Wappen der Stadt sahen.

Hellbronn, ehemals Reichsstadt, jezt württemb.,
führt in G. einen # Adler mit einem r., s., b.-getheilten
Herzschild.

Helmbreehtg, Stadt in Oberfranken, führt
gespalten, vorn von S. u. B. geviertet, hinten in B. ein
g. Adler.

Helnmnt, Stadt in Nord-Brabant, führt in R. einen

s. Spangenhelm.

Herins, Stadt in der grossh. hess. Provinz Star-
kenburg, führt in S. balkenweise einen b. Häring,
von drei, 2. t, gr. Eichzweiglein mit g. Früchten beseitet.

Herrenberg, O.-A. in Württemberg, ge-
hörte ehedem den Pfalzgrafen von Tübingen, und
kam von diesem 1382 durch Kauf an Württemberg,
führt auch den t ü b i n g e n’schen Schild , doch in ver-
■wechselten Farben: Das Feld roth, die Fahne gold.

Heubach, Stadt im württemb. O.-A. Gmünd,
führt uuter einem Haupte Württemberg (in G. eine #
Hischstange), in B. geschrägt twei s. Heuratfen, nach
Pfalf i65. dort volkslhümlich Heulicher genannt.

Heusden, Stadt in der niederl. Provinz Nord-
Brabant, führt in G. ein r. Wagenrad.

Hindelopen, Stadt in Friesland, führt in B.
auf gr. Fuss einen gr. Eichbaum, am Fuss desselben
schreiten gegeneinander ein s. Hirsch und eine Hirsch-
kuh (Hindin).

fKlraeltau, Stadt in der obern Pfalz, führt in B.
auf gr. Fuss sechs Tannenbäume, über die ein s. Hirsch,
mit einer b., s.-geweckten Decke sezt.

Hlrachliorn, Stadt in der grossh. hess. Provinz
Starkenburg, führt in Gr. einen liegenden (viel-
leicht verendenden ?) ». Hirsch.

Tafel 5 7-

Hernbrueh, Stadt in Mittelfranken, ehemals nürn-
bergisch, führt inR. eine s. Mauer mit zwei Thürmen,
zwischen denen schräg aufwärts ein Steg (Brücke) oder

Balken, auf welchem ein g. Hirsch (mundartlich „Hersch“)
hinaufläuft. Im älieren Wappen war über diesem Hirsch
der Schild der Stadt Nürnberg zu sehon.

HörSmladt. Stadt in Oberfranken, ehemals
bambergisch, führt in S. eine r. Zinnenmauer,
hinter der ein Zinnenthurm hervorkommt, der in einer
Nische das bischöfl. bamberg’sche Wappen : In G. ein
# Löwe mit einem s. Schrägfaden überzogen, trägt.
Unter diesem an der Mauer selbst hängt der Schild der
von Brunn (in G. eine r. Angel).

Hofkirchen, Markt in Niederbayern, führt
in B. auf gr. Fuss eine s. Kirche mit r. Dächern.

Hohenburg, Markt in der 0 b e r p f a I z , führt
in R. einen s Balken, oben ein g. Schrägbalken , unten
aus gr. Dreiberg drei gr. Pappelbänme.

B e m.: Die Farben waren in dem Original nicht
deutlich zu erkennen.

Hohenfels. Markt in der 0 b e r p f al z, erhielt
1540 einen Wappenbrief vom Pfalzgrafen Friedrich Bei-
rhein. Der Schild hat in B. einen spizigen Felsen, an
den sich ein g. Löwe in gekrüpfter Stellung klammert.

Hohennarth, Markt in Oberbayern, Ger.
Schrobenhausen, führt in G. auf gr. Fuss den
Ritter St. Georg auf dem Drachen stehend,"in der Rech-
ten den Schild, in der Linken die Fahne (beide s. mit
r. Kreuz) haltend.

Hol/kirehen, abgegangener Markt, jezt Pfarrdorf
in Niederbayern, führte 1560 folgendes Wappen :
Unter dem Hanpte Bayern, in R. auf s. Fuss oder Was-
ser, eine hölzerne (goldene) Kapelle zwischen zwei gr.
Bäumen.

Hort*, Stadt in Württemberg, führt den alten
h o h e n b e rg’schen Schild : Von S. u. R. getheilt.

Hoym, Stadt in Anhalt- Bernburg, führt in R.
drei s. Schrägbalken.

Hulüt, Stadt in der niederl. Provinz Seeland,
führt in G. einen b. Löwen.

Ichenhauiien, Markt in der bayerischen Provinz
Schwaben, führt das Wappen seiner ehemaligen
Herrn, der v. Stain-Rechtenstein, mit einer Zu-
gabe, deren Bedeutung mir z. Z. unbekannt ist. Der
Schild gespalten, vorne in R. ein aufspringender s. Bracke,
hinten dasWappender v. Stain: geviertet von G. u. G.

1. u. 4. übereinander drei gestürzte # Wolfsangeln,

2. u. 3. ein r., s.-geweckter Schrägbalkcn (siehe das
Wappen beim bayr. Adel, S. 58. T. 61). Als Curiosum
bemerke ich, dass die volksthümliche lokale Benennung
der Angeln ,,Ochsenaugen“ ist, und dass man daselbst
die geweckten Schrägbalken für ein Schachbrett mit
„r e c h t e n S t e i n e n“ hält.

JTettinceii, Markt in Bayrisch - S c h w a b e n , er-
hielt 1836 ein Wappen: Getheilt von B. u. S. Oben
das Wort JETTINGEN in s. Buchstaben, unten zwei
ackernde Bauern, wovon der eine den Püug zieht, der
andere aber leitet. Der Sage nach soll der Markt nach.
dem 30jährigen Kriege so herabgekommen sein, dass nur
mehr zwei Brüder übrig blieben, welche dann auf diese
Weise antingen, die Felder wieder zu bebauen.

Iflferten, siehe Yverdon.

Ipltofen, Stadt in Mittelfranken, führt in S.
auf gr. Boden liegend, einen # hohen Hut mit g. Schnur,
zu jeder Seite ein s.-geviertetes (hohenzollerisches)
Fähnlein am Hute aufgesteckt,

Isny, ehemalige Reichsstadt, jezt württembcrgisch,
im O.-A. Wangen, führte in seinen ältesten Siegeln den
hl. Georg zu Ross, hinter ihm ein Hufeisen. .

Im J. 1488 erhielt die Stadtvom K. Friedrich III. ein
neues Wappen: In G. ein g.-gekrönter # Adler, der auf
der Brust ein Schildlein trägt, das in S. ein ^ Hufeisen
enthält.

JTudenburff, Hauptstadt des Judenbnrger-Kreises
im Herzogthum Steiermark, führt in R. das Brust-
bild eines Juden mit g. Halskragen und Turban.

Tafel 58.

H.nllniünz , Markt in der 0 b e r p fal z, erhielt
1455 vom Herzog Albrecht IV. ein Wappen: In R.
 
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