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Siebmacher, Johann [Begr.]; Seyler, Gustav A. [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,1,1): Bisthümer — Nürnberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.25072#0028
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16

BISTHUMER UND KLOSTER, i. reihe: bisthümer.

irönter Adler *), mit einem quer über die Brust gelegten
g. Bischofsstab (Domcapitel Brixen).

Mittelschild: Wappen Madruzzo. Geviert mit Herz-
schild. 1. u. 4. in S. drei b. Schrägrechtsbalken. 2. u. 3.
in ^ ein r., s.-ausgefüllter und mit s. Kugeln besetzter
Sparren. Herzschild: Unter r. Schildeshaupte zwei g.
Pfähle in R.

Ueber dem Schild schwebt [der r. Cardinaishut mit
3 Quasten.

Wappen des Fürstbischofs Johann Ludwig von
Madruzzo, Cardinais, f 1600. (Taf. 34 Nr. 1).

Gespaltener Schild; rechts der Trient’sche Adler;
links das Wappen Madruzzo.

Ueber dem Schild schwebt die Bischofsmütze mit
einer zu beiden Seiten abhängenden Quaste.

Franz von Poja a. d. H. de Albertis 1677—1689.

Geviert. 1. u. 4. Trient. 2. u. 3. durch einen g.
Querbalken getheilt, oben in B. ein s., goldbewehrter und
gekrönter Adler; unten von R. und Gr. sechsfach ge-
spalten.

Ueber dem Schilde schwebt der bischöfliche gr. Hut
mit drei Quasten. (Taf. 33).

Wappen des Fürstbischofs Dominicus Anton
Grafen v. Thun, erwählt 1730 (Taf. 34 Nr. 2).

Zwei Schilde nebeneinander.

Der zur rechten Seite enthält den Trient’schen Adler;
auf dem Schild ruht ein Engelskopf, der mit der Bischofs-
mütze bedeckt; hinter dem Schild sind Krummstab und
Schwert gekreuzt.

Der Schild zur Linken enthält das gräflich Thun’sche
Wappen und ist mit 3 Helmen bedeckt.

Wappen des Bischofs Christoph II. Sizzo von
Noris 1763—76.

Geviert. 1. u. 4. Trient. 2. u. 3. durch einen r.
Balken quergetheilt; oben in G. ein jd: Adler, unten in
B. auf gr.-gewellter Fluth ein Boot mit w. Segeln, in

*) Bergmann beschreibt in seinem Medaillenwerk das
3. Feld dieses Wappens so, als wenn es das Bild des
2. Feldes wiederholte. Jedoch zeigt die von ihm selbst
gelieferte Abbildung der Medaille (Taf. II des I. Bandes)
die Spuren des Adlerschwanzes und des Krumrastabes mit
der erwünschtesten Deutlichkeit.

demselben sitzen zwei nackte sich umarmende Knaben.
Der Schild ist von dem Fürstenmantel umgeben, der mit
dem Fürstenhute bedeckt und von Krummstab und Schwert
schräg hinterlegt ist. (Taf. 35).

Wappen des Bischofs Peter Vigil, Grafen von
Thun und Hohenstein 1776—1800.

Unter einem Schildeshaupte mit dem Adler von
Trient das gräflich Thun’sche Wappen, das wir — auch
nachträglich zu dem vorletzten Wappen — hiemit be-
schreiben :

Geviert mit Mittelschild, der in R. einen s. Querbal-
ken enthält. 1. u. 4. in B. ein schrägrechter g. Batken.
2. u. 3. gespalten; vorne in S. ein halber r. Adler am
Spalt; links in 4T ein s. Querbalken.

Der Schild ist von einem fürstlichen Wappenzelte
umgeben, von Krummstab und Schwert schräg hinterlegt.
(Taf. 36).

Neuere Zeit.

Wappen des Fürstbischofs Franz Xaver von
Luschin 1823-1834.

Unter einem Schildeshaupte mit dem Wappen des
säcularisirten Fiirstbisthums, dem Adler, das Privatwap-
pen des Bischofs: Mit einem r. Kreuze geviert. 1. u. 4,
in R. auf gr. Hügel ein s. oben, abgeledigtes Kreuz, aus
dessen Winkeln Strahlen hervorgehen. 2. u. 3. in G.
ein beblätterter Zweig. Hinter dem Schilde steckt senk-
recht das Kleeblattkreuz, rechts daneben 'ruht die Inful,
links steckt der Krummstab schräg, darüber schwebt der
gr. Bischofshut mit drei Quasten. Das Ganze ist von
einem fürstlichen Wappenzelte umgeben. (Taf. 37).

Wappen des Fürstbischofs Benedict von Ricca-
bona-Reichenfels, ernannt 1861.

Unter einem Schildeshaupte mit dem Adler von Trient
das Wappen des Fürstbischofs: Geviert. 1. u. 4. in B.
ein wachsender weisser Engel, der in der rechten Hand
einen belaubten Zweig aufwärts, in der linken eine fiinf-
blätterige Rose abwärts hält. 2. u. 3. in S. ein gehar-
nischter rechts- resp. links gewendeter, ein Schwert links
schräg resp. rechtsschrag haltender Arm , begleitet von
drei (2, 1) g. Sternen. Die Umgebungen des Wappen-
schildes sind genau dem zuletzt beschriebenen Wappen
nachgebildet. (Taf. 38).

Keilieitfolge der Biseliöfe vom Trient.

1) St. Vigilius, Ende des 4. Jahrhunderts.

2) Apippus (Rugippf Eugipp, Begipp).

8) Quartin. 4) Peregrin. 5) Gratiosus. 6) Theodor.

7) Agnellus 586 auf einem Concile des Patriarchen von
Aquileja.

8) Verecund. 9) Manasses I. 10) Vitalis I. 11) Sta-
blissian. 12) Dominicus. 13) Rusticus. 14) Roma-
nus. 15) Vitalis II. 16) Correntian. 17) Siletio.

18) Johann I. 19) Maximin. 20) Maumonus. 21) Ma-
rianus. 22) Dominator. 23) Ursus. 24) Clemen-
tian. 25) Amator. 26) Hildegar. 27) Daniel.

28) Hempert. 29: Holdescalcus. 30) Aldegisius. 31) Tlieode-
bert. 32 Gisulf. 33) Barthold. 84 Jacob, 35) Con-
rad I. 36) Johann II. 37) Bernhard.

38) Manasses II. um 947, Verwandter des Königs Hugo,
war auch Erzbischof von Arles und Mailand, Bischof
von Verona und Mantua.

89) Lantraminus.

40 s Arnold 967.

41) Reinold. 42) Ulrich I.

48) Ulrich II. 1022—1055.

44) Harto (Hatto; um 1056.

45) Heinrich I. 1082.

46) Bernhard II. soll 1084 gestorben sein.

47) Adalbero um 1090, f 1106.

48) Gebhard 1106 — circa 1117 Kanzler K, Heinrich V.

49) Adalpret I. (Adalbert) 1117-1124.

50) Altmann 1124—1150.

51) Eberhard 1150 —1156.

52) Adalpret II. (Adalbert), erwählt 1156, erstochen
8. März 1177, wird seit 1258 als ein Seliger verehrt.

53) Salomon 1177-1183.

54) Albert I. angeblich ein von Madrutz 1184—1188.

55) Conrad II. von Beseno 1188, resignirt 10. März 1205.

56 Friedrich von Wangen 1207—, 76. Nov. 1218.

57) Albert II. von Ravenstein 1219—1228.

58i Gerhard I. aus Cremona, 1223 — , f Nov. 1232.

59) Aldrich (Aldrighet) von Castelcampo 1232—1247.

60) Egno, vorher Bischof von Brixen, für Trient erwählt
1248, f 1273.

61) Heinrich II., aus dem deutschen Orden, des Kaisers
oberster Schreiber, vom Papste ernannt, kam jedoch
nicht zur Regierung, starb zu Rom 1289. Der Papst
ernannte nun

62) Philipp Buonacolsi, aus dem Orden der minderen
Brüder zu Mantua, f 18. Dez. 1303.

63) Bartholomäus Quarini, vorher Bischof von Novara,
für Trient am 10. Januar 1304 erwählt, kam wegen
der Streitigkeiten mit den Grafen von Tyrol erst
1306 nach Trient, f 23. April 1307. Nach drei-
 
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