BISTHÜMER UND KLÖSTER.
I, REIHE! BISTHÜMER.
17
jähriger Sedisvacanz wurde gewählt und vom Papste
bestätigt.
64) Heinrich III. aus Metz 1310—, 7 9, Oct. 1336.
65) Nicolaus Alreim von Brünn, Domdechant von Olmütz
und Kanzler Kaiser Karl IV., vom Kaiser ernannt,
verliess das Bisthum 1347, starb noch in demselben
Jahre zu Nikolsburg.
66) Gerhard II. de Magnoco, vom Papste ernannt
12. Decbr. 1347, f 1348.
67) Johann III. von Pistoja, vorher Dechant des St.
Salvatorstiftes zu Utrecht, vom Papste ernannt, und
1349 nach Spoleto versetzt.
68) Meinhard von Neuhaus, vorher Domherr zu Prag,
vom Papste ernannt 4. Nov. 1349, f zu Prag 1362.
69) Albert III. Graf von Ortenburg 1363—1390. 9. Sept.
70) Georg I. von Lichtenstein und Nikolsburg, vorher
Propst zu St. Stephan in Wien, 1412 geheimer Rath
des Kaisers 1390—1417. Nach dreijähriger Sedis-
vacanz.
71) Heinrich IV. Flechel 1421—1424.
72) Alexander, aus dem Hause der Herzoge von Masovien,
1424-1444.
73) Benedict 1444—1447.
74) Georg II. von Hake aus Schlesien 1447 — t 22. Aug.
75) Johann IY. Hinterbach aus Hessen, vorher Dompropst
1465 — 1486.
76) Ulrich III. von Freundsberg 1486— f 10. Aug. 1493.
77) Ulrich IV. Graf von Lichtenstein 1493— f 16. Sept.
1505.
78) Georg III. Freiherr von Neydeck, vorher österreichi-
scher Kanzler und Statthalter zu Brixen 1505 —1514.
79) Bernhard von Cles, geb. 1485, apostolischer Proto-
notar und Secretär des Kaisers Maximilian I., zum
Cardinal ernannt 8. März 1530, 1514— f 29. Juli
1539.
80) Christoph I. von Madruzzo, geb. 1512, zum Bischof
erwählt 1539, 1541 Administrator von Brixen und
zum Cardinal ernannt, resignirte 1567, f 5. Juli 1578.
81) Johann Ludwig von Madruzzo, Neffe des Vorigen,
1551 vom Papste zum Propst vonEllwangen ernannt,
1561 Cardinal, nimmt 1568 vom Bisthum Trient Be-
sitz, f zu Rom 2. April 1600.
82) Karl Gaudenz von Madruzzo, vorher Coadjutor, trat
26. April 1600 das Bisthum an, Cardinal 1603
< oder 1604), res. 4. Jan. 1629, j- 14. Aug. 1629.
83) Karl Emanuel von Madruzzo, 1622 Cardinal und
Coadjutor seines Vorgängers, f 15. Dec. 1658.
84) a. Sigmund Franz, Erzherzog von Oesterreich, er-
wählt den 7. Febr. 1659, wurde vom Papste nicht
bestätigt, jedoch vom Kaiser durch Erlass vom
26. April 1660 zum zeitlichen Besitzthum zugelassen
resignirte 28. Mai 1665 und heirathete.
84) b. Ernest Adalbert Graf von Harracli, Erzbischof von
Prag, Cardinal, wurde zur Entschädigung für die aus
dem Prager Sprengel gebildeten Bisthümer Leitmeritz
und Königgrätz, 1665 auch zum Bischof von Trient
ernannt, j 25. Oct. 1667.
85) Sigmund Alfons Graf von Thun, Bischof von Brixen,
erwählt den 9. Jan. 1668, f 2. Febr. 1677.
86) Franz von Poja a. d. H. de Albertis, erw. 3. April
1677, f 4. Febr. 1689.
87) Joseph Victor von Enno a. d. H. de Albertis, erw.
28. April 1689, f 81. Dec. 1695.
88) Johann Michael von Spaur, erwählt 7. März 1696,
f 22. April 1725.
89) Johann Benedict Gentilothus Ritter von Engelsbrunn,
1723 Auditor Rotae in Rom, zum Bischof von
Trient erwählt 9. Sept. 1725, starb schon nach
11 Tagen, am 20. Sept.
90) Anton Dominik Graf von Wolkenstein und Trosburg,
erwählt 26. Nov. 1725, f 5. April 1730.
91) Dominik Anton Graf von Thun, erwählt 19. Juni
1730, f 7- Sept. 1758.
92) Franz Felix Graf von Enno-Albertis, Coadjutor zu
Trient 6. März 1756, Bischof 1759, f 31. Dec. 1762.
93) Christoph II. Sizzo von Noris, erwählt 2. Juli 1763.
f 16. März 1776.
94) Peter Vigil Graf von Thun, erwählt 29. Mai 1776,
f 17. Jan. 1800.
95) Emanuel Maria Graf von Thun, erwählt 2. April
1800, f 9. Oct. 1818.
96) Franz Xaver von Luschin, geb. zu Teinach in Kärn-
then am 3. Dec. 1781, wurde am 12. Nov. 1823 von
Kaiser Franz I. zum Fürstbischof von Trient
ernannt, von Papst Leo XII. am 24. Mai 1824 in
dieser Würde bestätigt. Später, am 10. Febr. 1834,
wurde er zum Erzbischof von Lemberg Ritus latini,
am 29. Oct. 1834 zum Primas von Galizien befördert,
sodann von Kaiser Franz I. am 9. Januar 1835 zum
Fürsterzbischof von Görz ernannt und von Papst
Gregor XVI. am 6. April 1835 bestätigt, erhielt das
Pallium am 12. Juni 1835, f 2. Mai 1854.
97) Johannes Nepomuk Tschiderer von Gleifheim, er-
nannt 15. Juli 1834, f 3. Dec. 1860.
98) Benedict Riccabona von Reichenfels, geb. 23. März
1807, Bischof zu Verona, consecrirt zu Rom 16. Juli
1854, zum Fürstbischof von Trient ernannt 5. Febr,
1861.
Bisthum Hatzeburg.
F. W. Ebeling, die deutschen Bischöfe bis zum Ende des 16. Jahrh. II. Bd. Leipzig 1858. S. 387 ff. *R
Bereits Erzbischof Adalbert I. von Bremen-Hamburg
theilte zwischen 1053—1058 das weitläufige Bisthum Ol-
denburg in drei Stifter: Oldenburg, Ratzeburg, Meklen-
burg. Wenn das Bisthum Ratzeburg damals wirklich zu
Stande gekommen ist, so hatte es doch keinen Bestand.
Erst Herzog Heinrich der Löwe richtete das Stift 1154
wieder auf, liess es von Papst Adrian IV. bestätigen, und
sicherte seine Stiftung durch eine reiche Dotation. Papst
Adrian ordnete dem Bischof eine Congregation von
12 Capitularen bei, denen er freies Wahlrecht zu-
erkannte und die Regel Augustins und Prämonstratenser-
Kleidung vorschrieb. Erst Bischof Johann V. von Par-
kentin (1479—1511) brachte für sich und seine Capitu-
laren die päpstliche Erlaubniss zuwege, die Prämon-
stratenser-Regel verlassen zu dürfen und weltliche Chor-
herren zu werden.
Bischof Ulrich v. Blücher war der erste, welcher
(5. Mai 1274) die kaiserliche Belehnung und die Titula-
tur als Reichsfürst erhielt.
Nachdem bereits im J. 1566 durch Capitelsbeschluss
die Reformation im Bisthum eingeführt worden war, blieb
zwar das Bisthum dem Namen nach noch bestehen, und
es wurden auf ferner Bischöfe gewählt, die aber zum
Theil weder den Titel noch Wappen des Bisthums, viel
*) Ferner: Masch, Geschichte des Bisthum R. Lübeck 1865 — konnte ich leider nicht einsehen.
I. 5.
o
I, REIHE! BISTHÜMER.
17
jähriger Sedisvacanz wurde gewählt und vom Papste
bestätigt.
64) Heinrich III. aus Metz 1310—, 7 9, Oct. 1336.
65) Nicolaus Alreim von Brünn, Domdechant von Olmütz
und Kanzler Kaiser Karl IV., vom Kaiser ernannt,
verliess das Bisthum 1347, starb noch in demselben
Jahre zu Nikolsburg.
66) Gerhard II. de Magnoco, vom Papste ernannt
12. Decbr. 1347, f 1348.
67) Johann III. von Pistoja, vorher Dechant des St.
Salvatorstiftes zu Utrecht, vom Papste ernannt, und
1349 nach Spoleto versetzt.
68) Meinhard von Neuhaus, vorher Domherr zu Prag,
vom Papste ernannt 4. Nov. 1349, f zu Prag 1362.
69) Albert III. Graf von Ortenburg 1363—1390. 9. Sept.
70) Georg I. von Lichtenstein und Nikolsburg, vorher
Propst zu St. Stephan in Wien, 1412 geheimer Rath
des Kaisers 1390—1417. Nach dreijähriger Sedis-
vacanz.
71) Heinrich IV. Flechel 1421—1424.
72) Alexander, aus dem Hause der Herzoge von Masovien,
1424-1444.
73) Benedict 1444—1447.
74) Georg II. von Hake aus Schlesien 1447 — t 22. Aug.
75) Johann IY. Hinterbach aus Hessen, vorher Dompropst
1465 — 1486.
76) Ulrich III. von Freundsberg 1486— f 10. Aug. 1493.
77) Ulrich IV. Graf von Lichtenstein 1493— f 16. Sept.
1505.
78) Georg III. Freiherr von Neydeck, vorher österreichi-
scher Kanzler und Statthalter zu Brixen 1505 —1514.
79) Bernhard von Cles, geb. 1485, apostolischer Proto-
notar und Secretär des Kaisers Maximilian I., zum
Cardinal ernannt 8. März 1530, 1514— f 29. Juli
1539.
80) Christoph I. von Madruzzo, geb. 1512, zum Bischof
erwählt 1539, 1541 Administrator von Brixen und
zum Cardinal ernannt, resignirte 1567, f 5. Juli 1578.
81) Johann Ludwig von Madruzzo, Neffe des Vorigen,
1551 vom Papste zum Propst vonEllwangen ernannt,
1561 Cardinal, nimmt 1568 vom Bisthum Trient Be-
sitz, f zu Rom 2. April 1600.
82) Karl Gaudenz von Madruzzo, vorher Coadjutor, trat
26. April 1600 das Bisthum an, Cardinal 1603
< oder 1604), res. 4. Jan. 1629, j- 14. Aug. 1629.
83) Karl Emanuel von Madruzzo, 1622 Cardinal und
Coadjutor seines Vorgängers, f 15. Dec. 1658.
84) a. Sigmund Franz, Erzherzog von Oesterreich, er-
wählt den 7. Febr. 1659, wurde vom Papste nicht
bestätigt, jedoch vom Kaiser durch Erlass vom
26. April 1660 zum zeitlichen Besitzthum zugelassen
resignirte 28. Mai 1665 und heirathete.
84) b. Ernest Adalbert Graf von Harracli, Erzbischof von
Prag, Cardinal, wurde zur Entschädigung für die aus
dem Prager Sprengel gebildeten Bisthümer Leitmeritz
und Königgrätz, 1665 auch zum Bischof von Trient
ernannt, j 25. Oct. 1667.
85) Sigmund Alfons Graf von Thun, Bischof von Brixen,
erwählt den 9. Jan. 1668, f 2. Febr. 1677.
86) Franz von Poja a. d. H. de Albertis, erw. 3. April
1677, f 4. Febr. 1689.
87) Joseph Victor von Enno a. d. H. de Albertis, erw.
28. April 1689, f 81. Dec. 1695.
88) Johann Michael von Spaur, erwählt 7. März 1696,
f 22. April 1725.
89) Johann Benedict Gentilothus Ritter von Engelsbrunn,
1723 Auditor Rotae in Rom, zum Bischof von
Trient erwählt 9. Sept. 1725, starb schon nach
11 Tagen, am 20. Sept.
90) Anton Dominik Graf von Wolkenstein und Trosburg,
erwählt 26. Nov. 1725, f 5. April 1730.
91) Dominik Anton Graf von Thun, erwählt 19. Juni
1730, f 7- Sept. 1758.
92) Franz Felix Graf von Enno-Albertis, Coadjutor zu
Trient 6. März 1756, Bischof 1759, f 31. Dec. 1762.
93) Christoph II. Sizzo von Noris, erwählt 2. Juli 1763.
f 16. März 1776.
94) Peter Vigil Graf von Thun, erwählt 29. Mai 1776,
f 17. Jan. 1800.
95) Emanuel Maria Graf von Thun, erwählt 2. April
1800, f 9. Oct. 1818.
96) Franz Xaver von Luschin, geb. zu Teinach in Kärn-
then am 3. Dec. 1781, wurde am 12. Nov. 1823 von
Kaiser Franz I. zum Fürstbischof von Trient
ernannt, von Papst Leo XII. am 24. Mai 1824 in
dieser Würde bestätigt. Später, am 10. Febr. 1834,
wurde er zum Erzbischof von Lemberg Ritus latini,
am 29. Oct. 1834 zum Primas von Galizien befördert,
sodann von Kaiser Franz I. am 9. Januar 1835 zum
Fürsterzbischof von Görz ernannt und von Papst
Gregor XVI. am 6. April 1835 bestätigt, erhielt das
Pallium am 12. Juni 1835, f 2. Mai 1854.
97) Johannes Nepomuk Tschiderer von Gleifheim, er-
nannt 15. Juli 1834, f 3. Dec. 1860.
98) Benedict Riccabona von Reichenfels, geb. 23. März
1807, Bischof zu Verona, consecrirt zu Rom 16. Juli
1854, zum Fürstbischof von Trient ernannt 5. Febr,
1861.
Bisthum Hatzeburg.
F. W. Ebeling, die deutschen Bischöfe bis zum Ende des 16. Jahrh. II. Bd. Leipzig 1858. S. 387 ff. *R
Bereits Erzbischof Adalbert I. von Bremen-Hamburg
theilte zwischen 1053—1058 das weitläufige Bisthum Ol-
denburg in drei Stifter: Oldenburg, Ratzeburg, Meklen-
burg. Wenn das Bisthum Ratzeburg damals wirklich zu
Stande gekommen ist, so hatte es doch keinen Bestand.
Erst Herzog Heinrich der Löwe richtete das Stift 1154
wieder auf, liess es von Papst Adrian IV. bestätigen, und
sicherte seine Stiftung durch eine reiche Dotation. Papst
Adrian ordnete dem Bischof eine Congregation von
12 Capitularen bei, denen er freies Wahlrecht zu-
erkannte und die Regel Augustins und Prämonstratenser-
Kleidung vorschrieb. Erst Bischof Johann V. von Par-
kentin (1479—1511) brachte für sich und seine Capitu-
laren die päpstliche Erlaubniss zuwege, die Prämon-
stratenser-Regel verlassen zu dürfen und weltliche Chor-
herren zu werden.
Bischof Ulrich v. Blücher war der erste, welcher
(5. Mai 1274) die kaiserliche Belehnung und die Titula-
tur als Reichsfürst erhielt.
Nachdem bereits im J. 1566 durch Capitelsbeschluss
die Reformation im Bisthum eingeführt worden war, blieb
zwar das Bisthum dem Namen nach noch bestehen, und
es wurden auf ferner Bischöfe gewählt, die aber zum
Theil weder den Titel noch Wappen des Bisthums, viel
*) Ferner: Masch, Geschichte des Bisthum R. Lübeck 1865 — konnte ich leider nicht einsehen.
I. 5.
o