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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Seyler, Gustav A. [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,1,1): Bisthümer — Nürnberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.25072#0013
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Bfstliümer und MSosier*

I. Seihe: Bisthümer.

Bisthum .A-iigsfoiirg.

F. W. Ebeling, Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des 16. Jahrh. I. Bd. Leipz. 1858. 0. Wigand. S. 1.

Das Bisthum Augsburg soll bereits im 6. Jahrhundert
gegründet sein; Columban und Gallus gelten als die
Stifter desselben, Sosimus als erster Bischof. 746 wurde
das Bisthum unter Mainz gestellt. Der Güterbesitz war
in den ältesten Zeiten nur unbedeutend; desto wichtiger
war das Bisthum für die Christianisirung Schwabens.
Anderseits errangen sich die Bischöfe durch mehrmalige
Bekleidung wichtiger Aemter einen Einfluss auf die Reichs-
regierung; Bischof Witgar war um 858 kaiserl. Kanzler,
sein Nachfolger Adalbero, K. Arnulfs Günstling und
Erzieher des Prinzen Ludwig; Bruno, Bruder des Kai-
sers Heinrich II. und sein Erzkanzler 1006; derselbe
erhöhte das Stift zu neuem Ansehen, und schenkte dem-
selben seine Erbgüter in Straubing, nachdem es durch Bischof
Heinrich v. Geissenhaus en (978—82) das erste welt-
liche Gebiet, die später den Grafen v. Hals verliehene
Grafschaft Geissenhausen erhalten hatte. Bischof Eber-
hard III. (1041 -44) war ein all vermögender Kanzler
H e inrich 111., Bischof Heinrich 111 1056 Vormund
des jugendlichen Heinrich IV. — Nachdem zu den
Gütern des Hochstifts 1258 die Grafschaft Dillingen, das
Erbgut des Bischofs Hartmann, gekommen war, hatte
das Stift in der That ein fürstliches Wittum, welches die
Bischöfe bis ins 17. Jahrh. hinein mit Erfolg zu mehren
trachteten. Bischof Peter von Schaumberg wurde
1450 vom Papst Nicolaus V. mit dem Cardinaishute
geehrt und von Papst Paul 11. 1467 zum Legaten a la-
tere durch ganz Deutschland ernannt.

Der Bischof hatte unter den geistlichen Pürsten seine
Stelle zwischen den Bischöfen von Constanz und Hildes-
heim. Das Domcapitel bestand aus 40 Domherren und
wurden ausser dem alten Adel auch Doctoren und Licen-
tiaten aufgenommen. Dagegen waren Augsburger Bürger-
söhne, trotz der Protestationen des katholischen Raths,
ausgeschlossen. Der letzte Fürstbischof war Clemens
Wenceslaus (Sohn des Königs Friedrich August
von Polen) [1768—1808] zugleich Erzbischof von Trier.
Das Hochstift wurde 1802 aufgehoben und das Gebiet dem
Kurfürsten von Bayern zugetheilt. Von dem letzteren er-

hielt Clemens Wenceslaus das Dorf Hindelang und das
Sommerschloss zu Oberdorf, woselbst er 1812 starb.

W appen.

Das Wappen des Hochstifts ist ein von R. und S.
gespaltener Schild.

Auf den Tafeln geben wir das Wappen des Cardinais
Peter von Schaumberg (1424-69) nach einem Sie-
gel, welches den Wappenschild der Familie Schaumberg
mit darüber schwebendem Cardinaishut, rechts daneben
den Wappenschild des Hochstifts schrägrechts hinterlegt
von einem Krummstab, darüber schwebend die Bischofs-
mütze; links daneben das Helmkleinod Schaumberg, — in
hübscher Gruppirung zeigt. (Taf. 1.)

Ferner das Wappen des Bischofs Friedrich Grafen
von Hohenzollern (1486—1505) ebenfalls nach einem Sie-
gel: zwei Wappenschilde, rechts der hochstiftische, links
Zollern; darüber die Bischofsmütze schwebend (Taf. 1.)

Das Wappen des Bischofs Johann Christoph von
Freyberg (1665 — 1690) quadrirt: 1. und 4. Hochstift,
2. und 8. von Freyberg. Hinter dem Schilde wächst ein
Engel hervor, der mit seinen Händen ein r. Kissen mit
der Inf'ul auf dem Kopfe hält; rechts daneben ein gekrön-
ter Helm mit einem von R. und S. gespaltenen Schirm-
brett (Hochstift), links daneben ein gekrönter Helm mit
5 s.-b.-s.-b.-s. Straussfedern (v. Frevberg) (Taf. 2.)

Hiernach lässt sich das Wappen des Hochstifts in
seiner vollen Entwicklung zusammenstellen.

Wappen des Bischofs Johann Franz Schenkvon
Stauffenberg, Bischof von Augsburg (1737 — 1740).
Quadrirter Schild mit Mittelschild (Stammwappen Stauf-
fenberg) 1. 3. und 4, gehören zum Wappen des Hochstifts
Constanz. woselbst sie später besprochen werden sollen.
2. Hochstift Augsburg. Den Schild halten zwei Löwen,
hinter demselben sind Krummstab und Schwert gekreuzt.
Das Ganze ist von dem Fürstenmantel umgeben und mit
dem Fürstenhut bedeckt. (Taf. 2.)

Erzbisthum, jetzt Bisthum Mainz.

F. W. Ebeling, Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des 16. Jahrh. II. Bd. Leipzig 1858. S. 87 ff.

Einen gewissen Crescenz, der im 2. Briefe Pauli Reihe unmittelbarer Nachfolger von ihm. Was es damit

an Timotheus genannt wird, möchte man zum ersten für eine Bewandtniss hat, ist leicht zu erachten; jeden-
Bischof von Mainz stempeln und nennt eine beträchtliche falls kann man nur bis ins 4. Jahrh. zurück die Existenz
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