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Siebmacher, Johann [Begr.]; Seyler, Gustav A. [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,1,1): Bisthümer — Nürnberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.25072#0043
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BISTHÜMEE UND KLÖSTEE. i. reihe: bisthömer.

31

Reihenfolge der Hochmeister des Deutschen Ordens.

1) Heinrich I. Walpot v. Bassenheim, erw. 1191, f

24. Octob. 1200 zu Accon.

2) Otto von Kerpen, f 2. Juni 1206 zu Accon.

3) Hermann I. Barth, erw. 1206, f 20. März 1210.

4) Hermann II. von Salza, erw. 1210, f 20. März 1239
zu Salerno; beigesetzt im Ordenshause zu Barletto
(Apulien).

5) Conrad I. Landgraf von Thüringen, erw. wahrschein-
lich 1239, residirt in Marburg, f 24. Juli 1241
zu Eom.

6) Gerhard von Malberg, erw. Ende 1241, er wurde des
Meisteramts für unwürdig erklärt 1244, und ihm das
Meistersiegel abgenommen; tritt 1245 in den Orden
der Templer.

7) Heinrich II. von Hohenlohe, wurde 1231 Deutsch-
meister, 1244 Hochmeister, f 16. Juli 1249, begraben
zu Mergentheim.

8) Günther, f 4. Mai 1253.

9) Poppo von Osterna, 1244 Landmeister in Preussen,
zum Hochmeister erwählt 1253, resignirt 1257, f

6. Nov. 1263 zu Breslau. — In den Urkunden wird
er „de Osterna“ „de Osternacli“ „deHosterna“ genannt.
Indess meldet das Mastrichter Necrologium *) Folgen-
des: „VI. Novemb. obiit Frater Boppo Comes de
Wertheim Magister IX nus, qui resignavit officium
suum.“ Auf Grund dieser Notiz wird Hochmeister
Poppo auch von neueren Forschern ohne weiteres
„Poppo von Osterna, Graf von Wertheim“ genannt **).
Anderseits nimmt Aschbach***) an, dass es in der
fraglichen Zeit zwei (Gegen-)Hochmeister, einen Poppo
von Osterna und einen Poppo Grafen von Wertheim
gegeben habe, ohne indess dafür irgend welche ur-
kundliche Beweise beizubringen. Meines unmassgeb-
lichen Ermessens beruht die Notiz des Mastrichter
Necrologiums auf einer Namensverwechselung, die
ganz erklärlich ist, wenn man annimmt, dass dem
Schreiber des Necrologiums die Genealogie des Wert-
heimer Grafengeschlechtes mit ihren zahlreichen Pop-
ponen geläufig gewesen sein mag ****). Es hat in
Franken ein Geschlecht gegeben, welches sich v.
Osterna benannte; zu demselben gehörten die Würz-
burger Domherrn Eeinold v. O. 1205 und Poppo
v. O. 1212. Auch Bischof Heinrich IV. von Würz-
burg (1205—1207) soll ein v. O. gewesen sein.

10) Hanno v. Sangershausen, vorher Landmeister in Lief-
land, zum Hochmeister erwählt 1257, f 8. Juli 1274
zu Trier.

11) Hartmann v. Heldrungen, erw. 1274, damals 80 J.
alt, f 19. Aug. 1283 zu Accon, begraben zu Mer-
gentheim.

12) Burchard v. Schwanden, erw. 1283, trat 1290 in den
Johanniter-Orden.

13) Conrad II. v. Feuchtwangen, 1279—1280 Landmeister
in Preussen, 1283 Landkomthur von Franken, 1284—
1288 Deutschmeister, zum Hochmeister erw. 1290 zu
Accon. — Die Besitzungen im Orient gehen 1291
verloren, und Accon hört auf, die Eesidenz der Hoch-
meister zu sein. Conrad f 1297 zu Prag.

*) Abgedruckt bei De Wal, recherches sur l’ordre
Teutonique T. II p. 247 — 249.

**) Voigt, Gesch. von Preussen H. 529. - Vossberg,
S. 55.

***) Geschichte der Grafen von Wertheim I. 80.

****) Wie ja auch Mooyer in seinem „Onomastikon“
S. 131 den achten Hochmeister Günther, zu einem Grafen
von Schwarzburg machen möchte!

14) Gottfried v. Hohenlohe, 1288 Deutschmeister, zum
Hochmeister erwählt im Generalkapitel zu Venedig
am 3. Mai 1297, resignirte 1302, f 1309, begraben
in Marburg.

15) Siegfried v. Feuchtwangen, vorher Deutschmeister,
zum Hochmeister erw. 1303, residirt zunächst in Ve-
nedig, zieht am 9. Sept. 1309 in Marienburg ein, f
Dez. 1310 oder Jan. 1311.

16) Carl von Trier (Beffart), erw. 1311, zur Eesignation
gezwungen, verlässt er Preussen mit dem Meisterring
und Siegel 1317, f 12. Febr. 1324 zu Trier.

17) Werner v. Orsele, vorher Grosskomthur, zum Hoch-
meister erwählt 6. Juli 1324, ermordet 18. Nov. 1330,
begraben in Marienwerder.

18) Luderus, Herzog zu Braunschweig, vorher Ordens-
trappier, zum Hochmeister erwählt 17. Febr. 1331,
f 14. Mai (18. April) 1335 zu Königsberg.

19) Dietrich, Burggraf von Altenburg, vorher Ordens-
marschall, zum Hochmeister erwählt 15. Aug. 1335,
j- den 6. Oct. 1341 zu Thorn.

20) Ludolf König v. Weitzau, vorher Grosskomthur, zum
Hochmeister erwählt 4. Jan. 1342, res. im Dezember
1345, f 1348 als Komthur zu Engelsburg.

21) Heinrich III. Tusemer v. Arfberg, erw. 13. Dec. 1345,
res. und stirbt 1351.

22) Winrich v. Kniprode, vorher Grosskomthur, erw. zum
Hochmeister 14 Sept. 1351, f in der Nacht vom 23.
auf 24. Juni 1382 zu Marienburg.

23) Conrad III. Zöllner v. Eotenstein, 1372—82 Ordens-
trappier und Komthur zu Christburg, zum Hochmei-
ster erw. 29. Sept. (nicht 5. Oct.) 1382, f 20. Aug.
1390 zu ChrLtburg.

24) Conrad IV. von Wallenrod, 1387 — 90 Grosskomthur,
dann Statthalter des Meisters, erw. zum Hochmeister
12. März 1391, f 25. Juli 1393.

25) Conrad V. von Jungingen, vorher Tressler, am
30. Nov. 1393 zum Hochmeister erwählt, f 30. März
1407 zu Marienburg.

26) Ulrich von Jungingen (Bruder des Vorigen), Ordens-
marschall, am 26. Juni 1407 zum Hochmeister er-
wählt, gefallen in der Schlacht bei Tannenberg am
15. Juli 1410.

27) Heinrich IV. von Plauen, Comthur von Schwetz, zum
Hochmeister erwählt 9. Nov. 1410, entsetzt 14. Oct.
1413, f 1429.

28) Michael Küchmeister v. Sternberg, vorher Ordens-
marschall, am 9. Jan. 1414 zum Hochmeister erwählt,
res. 1422, f 20. Dez. 1424 zu Danzig.

29) Paul Belenzer v. Eussdorf wurde erw. am 10. März
1422, entsetzt 2. Januar 1441, j 9. Jan. 1441.

30) Conrad VI. v. Erlichshausen, vorher Ordensmarschall,
zum Hochmeister erw. 12. April 1441, f 7. Nov’br.
1449 zu Marienburg.

31) Ludwig v. Erlichshausen, erw. 21. März 1450, resi-
dirt seit 1457 in Königsberg, j- 4. April 1467.

32) Heinrich V. Eeuss von Plauen, vorher Oberspittler,
zum Hochmeister erw. April 1467, führt jedoch, um
Polen nicht huldigen zu müssen, nur den Statthalter-
Titel, wird nochmals 20. October 1469 zum Hoch-
meister erwählt, f 2. (oder 9.) Jan. 1470 zu Morungen.

33) Heinrich VI. Eeffle von Eichtenberg, Jan. 1470 Statt-
halter, zum Hochmeister erwählt 29. Sept. 1470,
f 20. Febr. 1477.

34) Martin Truchsess von Wetzhausen, erw. 4. Aug 1477,
j 5. Jan. 1489 zu Königsberg.

35) Johann von Tiefen, erw. 1. Sept. 1489, f 25. Aug.
1497 zu Lemberg während des polnischen Feldzugs
gegen die Wallachen.
 
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