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Seyler, Gustav A. [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,1,1): Bisthümer — Nürnberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.25072#0084
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72

BISTHÜMEß UND KLÖSTER, i. reihe: bisthümer.

Zwei mit der Kaiserkrone bedeckte Schilde 1. Bam-
berg, 2. der v. Würzburg’sche Wappenschild: in G. das
Brustbild eines Juden mit 4t. s.-gestülptem Rock und
Mütze, an der Spitze der letzteren, welche hinten herab-
hängt, ein r. Stern. (Taf. 114 Nr. 6).

Das Titelblatt der „Bambergischen Peynlichen Hals-
Gerichts-Ordnung“ von MDLXXX enthält das Wappen
des Bischofs Johann Georg Zobel von Giebelstatt
(1577 — 1580) herrlich geschnitten von Jost Amman.

Quadrirt 1. und 4. Bamberg. 2. und 3. in S. der v.
Zobel’sche r. Pferdekopf. Ueber dem Schilde schwebt
die von dem bischöflichen Kreuz und Krummstab durch-
steckte Inful zwischen zwei Helmen, von denen der rechte,
auf einem r. Kissen das Bambergisclie Schirmbrett (Decken
77*'g*)> der linke den v. Zobel’sche Pferdekopf trägt
(Decken r.-s.). (Taf. 115 Nr. 1).

Ernst von Mengersdorf 1583 — 1591. (Nach einer
Münze des Kgl. Münzkabinets in Berlin).

Quadrirter Schild. 1. u. 4. der Bamberg’sche Löwe
2. und 3. mit fünf Spitzen von S. R. und B. halbgespal-
ten und quergetheilt mit drei (2, 1) Rosen, abwechselnd
b., s.. r. (v. Mengersdorf).

Zwei Helme 1., Bamberg. 2 , Ein offener Elug rechts
s., links r., welcher mit den Rosen des 2. und 3. Feldes
belegt ist, so zwar, dass die untere b. Rosen zwischen
den Flügeln steht. Decken r. s . (Taf. 115 Nr. 2).

B. Neidhart von Thüngen (1591—1598).

Quadrirt 1. und 4. Bamberg 2. v. Thüngen: in S.
ein g. Querbalken mit den r. angebogenen Pfählen. Zwei
Helme 1) Bamberg, 2) v. Thüngen: ein r. gekleideter
Mannsrumpf mit s.-aufgeschlagenem und mit 77 Hahnen-
federn besetztem r. Spitzhut. Decken r. s. Ober den
Helmen (inmitten derselben) schwebt die Kaiserkrone.
(Taf. 116 Nr. 2).

Das Wappen des Bischofs Johann Philipp v. Geb-
sattel (1599 — 1609) zeigt zwei mit der Kaiserkrone be-
deckte Schilde. Der zweite Schild enthält das v. Geb-
sattel’sche Wappen: s. Bockskopf mit Hals mit 77 Hör-
nern im r. Felde. (Taf. 116 Nr. 1).

Johann Gottfried von Aschhausen Bischof von Bam-
berg (1609— 1622i und Würzburg, Herzog von Franken.

Quadrirter Schild mit Mittelschild. 1. und 4. Bam-
berg 2. mit drei Spitzen von R. und S. quergetheilt
(Bisthum Würzburg) 3. in B. eine schrägrechts gestellte
Fahne, mit von R. und S. quadrirtem Fahnentuch (Her-
zogth. Franken) Mittelschild: s Rad. in R. (Aschhausen).

Auf dem Schilde liegt auf einem Kissen die Kaiser-
krone, hinter welcher das bischöfliche Kreuz hervorragt.
Daneben stehen 4. Helme, 1. zwei Büffelhörner mit Spitzen
von R und S. getheilt. Decken r. s. (zum 2. Feld) 2.
auf einem Kissen das achteckige bambergische Schirm-
brett mit dem Löwen. Decken 77 g- 3. mit dem v.
Aschhausen’schen Rad. Decken r. s. 4. mit dem Fürsten-
hute bedeckt, hinter welchem zwei Fahnen (nach Art der
Fahne des 3. Feldes tingirt) hervorragen; zwischen den-
selben 3 r. s. b. Straussfedern. Decken r. s.

Hinter dem Schilde stecken Krummstab u. Schwert.
(Taf. 116 Nr. 4).

(Meine Quelle ist das Denkmal des Bischofs im
Würzburger Dome, welches ich vor 7 Jahren selbst ge-
sehen habe *)).

Johann Georg II. Fuchs v. Dornheim 1723—33.

Quadrirter Schild 1. und 4. Bamberg 2. und 3. ein
r. Fuchs in G. (v. Fuchs). Auf dem Schilde ruht die

*) Auf S. 7 f. ist dieses Wappen bereits beschrieben
und mit dem Verweise (Taf. 18) versehen; die Abbildung
ist aber damals unterblieben und dabei übersehen worden,
jene Verweisung zu streichen. Ebenso ist in der früheren
Beschreibung die Kaiserkrone irrthümlich als Fürstenhut
bezeichnet.

Kaiserkrone. Darneben steckt Kreuz und Krummstab.
(Taf. 116 Nr. 3).

Franz von Hatzfeldt Bischof von Bamberg (1633 —
1642) und Wiirzburg Herzog in Franken

Quadrirter Schild mit Mittelschild. 1. und 4. Bam-
berg, 2) die Würzburg’schen Spitzen, 3) die Würzburg’-
sche Fahne. Mittelschild: (v. Hatzfeld) quadrirt. 1. und

4. in G. ein 77 doppelter Hausanker 2. und 3. in S. drei

r. Mispelblüthen.

Der Schild ist mit der Kaiserkrone bedeckt. Rechts
steckt das Schwert, links der Krumm stab. (Taf. 117 Nr. 1).

Melchior Otto Voit von Salzburg (1642—1653)

Quadrirter Schild. 1. und 4. Bamberg 2. und 3.
(Voit von ^Salzburg): ein ±t Zickzackbalken in S.

Den Schild bedeckt die Kaiserkrone. Rechts steckt
das bischöfl. Kreuz, links der Krummstab. (Taf. 117 Nr. 3).

Philipp Valentin Voit von Rieneck. (1653—1672).

2. Schilde, 1) Bamberg. 2) in R. ein s. Widder mit
g. Hörnern. Kaiserkrone, Kreuz und Krnmmstab, wie
vorhin. (Taf. 117 Nr. 2).

Peter Philipp von Dernbach (1672—1683) zugleich
Bischof von Würzburg.

Quadrirter Schild mit Mittelschild.

Mittelschild: in B. drei g. Herzen mit den Spitzen
im Dreipass gestellt (Kleeblatt ohne Stiel) das Feld mit
g. Schindeln besät, (v. Dernbach). 1. und 4. Bamberg.

2) mit drei Spitzen von ß. und S. quergetheilt. 3) in B.
ein schrägrechts gelegte Fahne, dessen Tuch von R. und

5. quadrirt ist (2. und 3. Würzburg).

Der Schild ist mit der Kaiserkrone bedeckt. Dane-
nen stecken rechts das Schwert, links der Krummstab.

Schildhalter: zwei Löwen. (Taf. 117 Nr. 4).

Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg 1683 —
1693.

Quadrirter Schild. 1. und 4. der Bamberg’sche Löwe.
2. und 3. in S. ein r. Querbalken, über und unter dem-
selben ein b. schreitender Löwe.

Auf dem Schilde ruht die Kaiserkrone zwischen zwei
Helmen, von denen der erste auf r. Kissen das Bamber-
gische Schirmbrett trägt; Decken 77 g. auf dem zweiten
Helm: r. Hut mit Hermelinaufschlag, besteckt mit zwei

s. , mit r. Bande umzogenen Stäben (Schalmeien); die
letzteren sind mit 77 Hahnenbuschen besteckt. Decken
b. s. Hinter dem Schilde steht schräg das bischöfliche
Kreuz und der Krummstab. (Taf. 118 Nr. 1).

Lothar Franz Graf von Schönborn, Churfiirst und
Erzbischof von Mainz, Bischof von Bamberg (1693—1729).

Dessen Wappen als Churfürst von Mainz haben wir
bereits auf Taf. 4 gebracht. Ich bitte S. 2 des Textes zu
vergleichen. Als Bischof v. Bamberg führte er auf den
Münzen folgendes besondere Wappen.

Quadrirt mit Mittelschild.

Mittelschild; in R. auf drei s. Spitzen ein schreiten-
der gekrönter Löwe (Schönborn).

1. und 4. der Bambergische Löwe. 2) drei s. Schild-
lein (2, 1) in R. 3) in B. ein s Querbalken begleitet
von drei (2, 1) s. Rauten (2. und 3. zum Wappen Schön-
born.

Auf dem Schilde, in der Mitte von 4 Helmen, schwebt
ein geflügelter Engelskopf: über demselben schwebt die
Kaiserkrone, hinter welcher Kreuz und Krummstab stehen.

4. Helme: 1) gekrönt mit einem gekrönten von S.
und R. gespaltenen Mannesrumpf der zwei Fische (wie
Büffelhörner aus der Krone hervorgehend) bei den Schwän-
zen abwärts hält. Decken r. s. 2j mit dem Bambergi-
schen Schirmbrett Decken 77 &■ 3) gekrönt mit Büf-
felhörnern von R. und S. mit Spitzen quergetheilt und
aussen mit Mohnköpfen besteckt zwischen den Büffelhör-
nern ein sitzender gekrönter s. Löwe. Decken r. s 4,
zwei Büffelhörner, die mit dem Wappenbilde des 3. 'Fel-
des belegt sind. Decken b. s. (Taf. 118 Nr. 2).

Friedrich Carl Graf von Schönborn (1728 - 49) auch
Bischof von Würzburg. Mit einer oben und einer unten
 
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