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Seyler, Gustav A. [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 1,5,1,2): Bisthümer — Nürnberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.24714#0040
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BISTHÜMER UND KLÖSTER, i. reihe: bisthümer.

35) Anton von Hoyos 1540-1551 (ermordet).

36) Johann VI. von Schönburg loo2 - 1555 vorher Abt
zu Melk. (Diesen hat Ebelmg gar nicht).

37) Urban der Oesterreicher 1556—1571b (f lo. _g.0^ ’
von 1563—1568 Administrator des Bisthums Wien).

38) Christoph Andrä, Freiherr von Spaur 1574—160L
[geh 30. Nov. 1543, am 22. Oct. 1574 vom Erz-
bischof von Salzburg zum Bischof von Gurk ernannt,
wird am 7. Febr. 1601 Bischof von Bmen

39) Johann Jacob, Freiherr von Lamberg 1601-1630

40) Sebastian, Graf von T^jdron 1630-1643 (4 Sept.).

41) Franz, Graf von Lodron 1644—1652 (30. Nov.).

42) Sigmund Franz, Erzherzog von Oesterreich 1653—
1665 [seit 1646 Bischof von Augsburg, seit 1659
Bischof von Trient, resignirt alle drei Bisthümer
1665].

43) Wenzel, Graf von Thun 1665—1673 (6. Jan.).

44: Polikarp, Graf von Khuenburg 1673 (20. Febr.) bis
1675 (15. Juli).

45) Johann VII., Freiherr von Goes 1675—1696 (conse-
crirt 2. Febr. 1676 vom Bischof von Wien; am 2. Sept.
1686 zum Cardinalpriester mit dem Titel S. Petri
de monte aureo ernannt; f 19- Octob. 1696).

46) Otto II. de la Bourde 1697—1708 (24. Dez ). [Sein
Vater war Johann Christoph d. 1. B., ein Edelmann
aus Navarra, kaiserl. Offizier, vermählt mit Catharina

Barsenterinn aus Eger. Otto ward geh. 1630, trat
1656 ins Kloster Banz und wurde am 24. März 1664
zum Abt erwählt, bald darauf kais. Rath und Ge-
sandter am chursächs. Hof zu Dresden; resignirt die
Abtei 1677, da ihm vom Kaiser das erste erblän-
dische Bisthum versprochen war, welches erledigt
werden sollte].

47) Jacob Maximilian, Graf von Thun 1709—1741 (26.
Juli).

48) Joseph Maria, Graf von Thun 1741—1761 (8. Nov.,
nachher Bischof von Passau).

49) Hieronymus II., Fürst von Colloredo 1762—1772
(14. Mai; nachher Erzbischof von Salzburg).

50) Joseph II., Fürst von Auersperg (18. Oct.) 1772—
1783 (vorher Bischof von Lavant, nachher Bischof
von Passau).

51) Franz Xaver, Fürst von Salm, Cardinal 1784—1822
(geb. 1. Febr. 1749).

52) Jacob Peregrin Paulitsch 1824—1827.

53) Georg Mayer 1828 - 1840).

54) Franz Anton Gindl 1841 —1841 (24. Octob.).

55) Adalbert Lidmansky 1842 — 1858.

56) Valentin Wiery, geb. 12. Febr. 1813, Domherr von
Lavant 1844, Domherr von Salzburg 1851; zum Fürst-
bischof von Gurk ernannt 30. Octob. 1858, confirmirt
20. Nov., consecrirt 21. Nov., introducirt 8. Dezem-
ber 1858.

]VIinclen, Bisthum.

Die Errichtung des Bisthums Minden fällt aller Wahr-
scheinlichkeit nach mit der Erhebung Cölns zur Erzdiö-
cese (794—799) zusammen, zu welcher jenes gehörte. Die
Bischöfe empfingen die Regalien seit 961 und waren
Reichsfürsten; Kaiser Heinrich II ertheilte ihnen die Be-
fugniss, Zollstellen in ihrem Bisthum anzulegen und das
Münzrecht. K. Ludwig bewilligte den Bischöfen 1332,
Freigerichte und Freistühle nach Fehmrecht halten zu
dürfen. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde das Bis-
thum säcularisirt und Churbrandenburg überlassen. Das
Domkapitel blieb bis Anfang des 19. Jahrh. aufrechter-
halten.

König Friedrich II von Preussen verlieh dem Dom-
kapitel im J. 1756 einen eigenen Stiftsorden. Derselbe
bestand aus einem weiss emaillirten goldenen viereckigen
Kreuz mit breiten Enden, in dessen Mitte auf der einen
Seite ein goldener achteckiger goldgekrönter Stern zu
sehen ist, in welchem sich der königl. preuss. goldge-
krönte und schwarz emaillirte Adler befindet, welcher in
der rechten Klaue den goldenen Reichsscepter, in der Lin-
ken das Reichsschwert und auf der Brust den Namens-
zug F. R. führt. Auf der andern Seite zeigt sich eben
dieser achteckige goldene Stern ohne Krone und in des-
sen Mitte der goldene Namenszug der Patrone des Stifts
des heiligen Peter und Gorgonius, im blauen Felde. Er
wurde an einem himmelblauen Bande getragen. (Lebens-
und Regierungsgesch. Friedrichs des Grossen. II. Bd.
S. 282 [Leipzig 1786]).

Wappen.

Das Wappen des Bisthums Minden sind 2 ins Andreas-
kreuz gelegte s Schlüssel in R., also ganz genau mit
dem Wappen des Erzbisthums Bremen übereinstimmend.
Das Helmzeichen des späteren Fürstenthums Minden

(gekrönt, wachsender r. Löwe, die Schlüssel haltend) ist
von den Bischöfen von Minden, wenigstens auf Münzen
und Siegeln nicht geführt worden.

Franz Graf von Waldeck 1530—1553. Auch
Bischof von Münster und Osnabrück.

WTr haben dessen Wappen Seite 92 beschrieben und
Taf. 155 abgebildet.

Georg, Herzog von Br aunschweig - Lü ne-
burg 1554—1566. Auch Erzbischof von Bremen und
Bischof von Verden.

Wir haben dessen Wappen Seite 89 Taf. 148 bereits
behandelt.

Hermann, Graf zu Holstein-Schauen bürg
1567—1582.

Quadrirter Schild mit Mittelscbild: Minden. 1) und

4) das Holsteinische Nesselblatt. 2) tt Stern in G. 3)
in S. ein von B. und R. sechsfach gespaltener Querbal-
ken. (Taf. 202).

Christian, Herzog von Braunschweig-Lü ne-
burg 1599-1633.

Einmal gespalten und dreimal quergetheilt mit Mit-
telschild: Minden. 1) in R. zwei g. Leoparden; 2) im
g. mit r. Herzen bestreuten Felde ein b. Löwe; 3) in
B. ein s., g-gekrönter Löwe; 4) in einer von S. und B.
gestückten Einfassung ein g. Löwe in R.; 5) in G. zwei
Bärentatzen; 6) im r. Felde ein g. Löwe; 7) quadrirt:

1) und 4) von R. und S. vierfach quergetheilt. 2) und

3) von S. und B. 8fach geständert. 8) in B. ein s. Adler.
Auf dem Schilde stehen drei gekrönte Helme. 1) der
Hoya’sche; 2) der Braunschweig-Lüneburg’sche; 3) der
Bruchhausen’sche. Decken: I. tt-s. II. und III. r.-s.
(Taf. 203).

Auf Taf. 204 und 213 geben wir 2 verschiedene
Wappen, des letzten Bischofs von Minden, des Cardi-
nais Franz Wilhelm, Grafen von Wartenberg.
 
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