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BISTHÜMER UND KLÖSTER, i. reihe: bisthümer.
Bisthum Leitmeritz.
Am 8 Juli 1655 wurde die Collegiatkirche zu Leit-
meritz zur Kathedrale, das Collegiatcapitel zum Dom-
kapitel, und der Propst Freih v. Schleinitz zum Bischof
erhöhen Der leitmeritzer Kreis bildete die neue Diocese,
welche dem Erzbisthum Prag untergeordnet wurde.
Wappen.
Das Domkapitel Leitmeritz führt den Protomärtyrer
St. Stephan (dem die Cathedrale geweiht ist) aus dem
Schildesfusse hervorwachsend, in der einen Hand. die
Märtyrer-Palme, in der andern einen Teller mit Steinen
tragend.
Von den bisherigen Bischöfen von Leitmeritz führte
nur der folgende das Capitelswappen:
Augustin Paul Wahala, Bischof 1865—1877.
Quadrirter Schild. 1. Das Brustbild des h. Stephan.
2. In B. ein Passionskreuz und ein Anker ins Andreaskreuz
gelegt. 3. In B. ein brennendes Herz, durch welches ein
Degen gesteckt ist. 4. ein Säemann. Hinter dem Schild
steht das bischöfi. Kreuz, daneben rechts steht die Inful,
links steckt der Krummstab. Ueber dem Ganzen schwebt
der bischöfliche Hut mit drei Quasten. (Taf 246).
Anton Ludwig Frind seit 1879.
Mit einem schmalen Streifen gespalten; vorn ein
Felsen, darauf ein Passionskreuz, um welches oben eine
Dornenkrone gewunden ist; hinten ein Sternenkranz. Das
Uebrige ausserhalb des Schilds, wie vorhin. (Taf. 246).
Reihenfolge der Bischöfe von L.eitmeritz.
1) Maximilian Rudolph, Frhr. von Schleinitz, geb. 1606
in Schluckenau, seit 8. Sept. 1637 letzter Propst des
Collegiatstifts in Leitmeritz, erster Bischof, confirm.
3. Juli 1655, consecr. in Rom. 9. Juli 1653, inthron.
25. Mai 1656, f 13. Octob 1675
2) Jaroslaus Ignatz, Graf von Sternberg, geb. 1643, ern.
1675, inthron 13. Sept. 1676, f 12. April 1709.
3) Hugo Franz, Graf v. Königsegg und Rottenfels, geb.
7. Mai 1660, 1691 Propst von Wyschehrad und Dom-
dechant von Köln, seit 1700 Coadjutor des Bischofs
Sternberg, succ. 1710, conf. 26. Januar 1710, consecr.
7. Juni 1711, inthron. 11. Octob. 1716, f 6. Sept.
1720 in Bonn
4) Johann Adam, Graf Wratislaw von Mitrowitz, ernannt
24. Sept. 1721, conf. 1722, inthron. 3. Mai 1722, vor-
her Bischof von Königgrätz, wird 5 Mai 1733, Erz-
bischof v. Prag, f vor der Bestätigung 2 Juni
1733.
5) Moritz Adolf Carl, Herzog von Sachsen-Zeitz, geb.
in Neustadt a. d. Orla 1. Dez. 1702, zum Katholicis-
mus convertirt 22. März 1716, Propst v. Altötting
und Köln etc., Erzbischof von Pharsalus i. p.i. (1730),
Bischof von Königgrätz 1731, nach Leitmeritz ver-
setzt 1733, inthron. 7. Dez. 1733, f in Pöltenberg
20. Juni 1759.
6) Emanuel Ernest, Graf von Waldstein, geb. 17. Juli
1716, inful. Propst in Neuhaus 1743, Weihbischof
von Prag und Bischof von Amyclea i. p. i. 1756,
Bischof von Leitmeritz ern. 12. Juni 1759, conf. 28.
Jan. 1760, inthron. 29. März 1760.
7) Ferdinand Kindermann, Ritter von Schul-
stein, geb. 27 Sept. 1740 in Königswald, k. k.
Schulrath und Organisator des Schulwesens in Böh-
men 1774, Dechant bei Allerheiligen, (geadelt), Abt
von Petur in Ungarn 1777, Propst von Wyschehrad
1781, Domscholasticus 1788 zum Bischof von Leit-
meritz ernannt 29 Januar 1790, confirmirt 29. März,
consecrirt 4. Juli, inthronisirt 10 Octob. 1790, + 25
Mai 1801.
8) Wenzel Leopold Chlumcansky, Ritter von
Prestawelk (siehe Prag) zum Bischof ernannt
16. Octob 1801, confirmirt März 1802, inthronisirt
30 Juni 1802. Zum Erzbischof von Prag ernannt
12. Dec 1814
9) Joseph Franz Hurdalek, geb. zu Nachod 6. Nov.
1747. Ehrendomherr zu Königgrätz. Domdechant zu
Leitmeritz 8. Nov. 1794. zum Bischof ernannt 17.
Juni 1815, confirmirt 18. Dec. 1815, consecrirt 18.
Febr. 1816, inthronisirt 19. März 1816, resignirte 27.
Febr. 1822, f zu Prag 27. Dec 1833.
10) Yincenz Eduard Milde, geb. in Brünn 11. Mai
1777 (siehe Wien), zum Bischof von Leitmeritz
ernannt 16. Jan. 1823, confirmirt 6 Mai, consecrirt
13. Juli, inthronisirt 28. Sept. 1823. Zum Fürsterz-
bischof von Wien ernannt 31. Dec. 1831.
11) Augustin Bartholomäus Hille, geb. zu Schönau
2. Dec. 1786, Ehrendomherr in Leitmeritz 1826, Re-
sidenzial-Domherr 1831, zum Bischof ernannt 31. Dec.
1831, confirmirt 2. Juli, consecrirt 16. Sept., inthro-
nisirt 7. Oct. 1832, f zu Leitmeritz 26. April 1865.
12) Augustin Paul Wahala, geb. zu Palzendorf in
Mähren 23. Jan. 1802, Ehrendomherr in Cremsier
1837, päpstlicher Kämmerer 1860, zum Bischof er-
nannt 16. Sept. 1865, confirmirt 8. Januar, consecrirt
8. April, inthronisirt 15. April 1866, f 10. Septbr.
1877.
13) Anton Ludwig Frind, praec. 15. Mai 1879, con-
secr. Prag 8. Juni, inthron 22. Juni 1879.
IE*rag, Erzbisthum.
Virgilius Solis giebt (1555) folgendes Wappen.
Quadrirt. 1, u. 4. g. Querbalken in 4t- 2. u. 3
ein Steinbock. Auf dem Schilde ruht die Inful.
Line im J. 1700 zusammengestellte Sammlung gemal-
ter Wappen (im Besitz des Herrn Rechnungsrath War-
necke) enthält eine Abtheilung unter der Ueberschrift-
manndtaffei des Khönigreichs Behaimb aller Geist- unnd
Weltlicher Stendt, welche Ao. 1596 in gedachten König-
reich gewesen Wappen.“
An erster Stelle erscheint „Herr Sbincko Wercka
Ertzbischoff zu Prag, Legat des Stuels zu Rom.“
(Zbinko II. Berka von Duba 1592 — 1606).
Quadrirt. 1. u. 4. der g. Querbalken in 44- 2. u. 3.
gespalten; vorn in 4t das Zeichen der Kreuzherrn mit
dem r. Stern (r. Kreuz, darunter r. Stern) hinten in G.
zwei 44 ins Andreaskreuz gelegte Aeste. Auf dem Schilde
ruht die Inful, daneben stecken Kreuz und Krummstab.
(Taf. 240), Ferner
„Dombrobstei Zue Prag“.
Im Schilde eine mit r. Mantel bekleidete und dem
Fürstenhut bedeckte Mannsfigur, welche einen von zwei
4t Aesten schräg hinterlegten Schild hält. Der letztere
enthält in 4t einen g. Querstreifen, darüber der Buch-
stabe R über welchem eine Krone schwebt; darunter auf
Dreiberg ein Thurm.
Neben dem Hauptschilde rechts steht eine Fahne,
BISTHÜMER UND KLÖSTER, i. reihe: bisthümer.
Bisthum Leitmeritz.
Am 8 Juli 1655 wurde die Collegiatkirche zu Leit-
meritz zur Kathedrale, das Collegiatcapitel zum Dom-
kapitel, und der Propst Freih v. Schleinitz zum Bischof
erhöhen Der leitmeritzer Kreis bildete die neue Diocese,
welche dem Erzbisthum Prag untergeordnet wurde.
Wappen.
Das Domkapitel Leitmeritz führt den Protomärtyrer
St. Stephan (dem die Cathedrale geweiht ist) aus dem
Schildesfusse hervorwachsend, in der einen Hand. die
Märtyrer-Palme, in der andern einen Teller mit Steinen
tragend.
Von den bisherigen Bischöfen von Leitmeritz führte
nur der folgende das Capitelswappen:
Augustin Paul Wahala, Bischof 1865—1877.
Quadrirter Schild. 1. Das Brustbild des h. Stephan.
2. In B. ein Passionskreuz und ein Anker ins Andreaskreuz
gelegt. 3. In B. ein brennendes Herz, durch welches ein
Degen gesteckt ist. 4. ein Säemann. Hinter dem Schild
steht das bischöfi. Kreuz, daneben rechts steht die Inful,
links steckt der Krummstab. Ueber dem Ganzen schwebt
der bischöfliche Hut mit drei Quasten. (Taf 246).
Anton Ludwig Frind seit 1879.
Mit einem schmalen Streifen gespalten; vorn ein
Felsen, darauf ein Passionskreuz, um welches oben eine
Dornenkrone gewunden ist; hinten ein Sternenkranz. Das
Uebrige ausserhalb des Schilds, wie vorhin. (Taf. 246).
Reihenfolge der Bischöfe von L.eitmeritz.
1) Maximilian Rudolph, Frhr. von Schleinitz, geb. 1606
in Schluckenau, seit 8. Sept. 1637 letzter Propst des
Collegiatstifts in Leitmeritz, erster Bischof, confirm.
3. Juli 1655, consecr. in Rom. 9. Juli 1653, inthron.
25. Mai 1656, f 13. Octob 1675
2) Jaroslaus Ignatz, Graf von Sternberg, geb. 1643, ern.
1675, inthron 13. Sept. 1676, f 12. April 1709.
3) Hugo Franz, Graf v. Königsegg und Rottenfels, geb.
7. Mai 1660, 1691 Propst von Wyschehrad und Dom-
dechant von Köln, seit 1700 Coadjutor des Bischofs
Sternberg, succ. 1710, conf. 26. Januar 1710, consecr.
7. Juni 1711, inthron. 11. Octob. 1716, f 6. Sept.
1720 in Bonn
4) Johann Adam, Graf Wratislaw von Mitrowitz, ernannt
24. Sept. 1721, conf. 1722, inthron. 3. Mai 1722, vor-
her Bischof von Königgrätz, wird 5 Mai 1733, Erz-
bischof v. Prag, f vor der Bestätigung 2 Juni
1733.
5) Moritz Adolf Carl, Herzog von Sachsen-Zeitz, geb.
in Neustadt a. d. Orla 1. Dez. 1702, zum Katholicis-
mus convertirt 22. März 1716, Propst v. Altötting
und Köln etc., Erzbischof von Pharsalus i. p.i. (1730),
Bischof von Königgrätz 1731, nach Leitmeritz ver-
setzt 1733, inthron. 7. Dez. 1733, f in Pöltenberg
20. Juni 1759.
6) Emanuel Ernest, Graf von Waldstein, geb. 17. Juli
1716, inful. Propst in Neuhaus 1743, Weihbischof
von Prag und Bischof von Amyclea i. p. i. 1756,
Bischof von Leitmeritz ern. 12. Juni 1759, conf. 28.
Jan. 1760, inthron. 29. März 1760.
7) Ferdinand Kindermann, Ritter von Schul-
stein, geb. 27 Sept. 1740 in Königswald, k. k.
Schulrath und Organisator des Schulwesens in Böh-
men 1774, Dechant bei Allerheiligen, (geadelt), Abt
von Petur in Ungarn 1777, Propst von Wyschehrad
1781, Domscholasticus 1788 zum Bischof von Leit-
meritz ernannt 29 Januar 1790, confirmirt 29. März,
consecrirt 4. Juli, inthronisirt 10 Octob. 1790, + 25
Mai 1801.
8) Wenzel Leopold Chlumcansky, Ritter von
Prestawelk (siehe Prag) zum Bischof ernannt
16. Octob 1801, confirmirt März 1802, inthronisirt
30 Juni 1802. Zum Erzbischof von Prag ernannt
12. Dec 1814
9) Joseph Franz Hurdalek, geb. zu Nachod 6. Nov.
1747. Ehrendomherr zu Königgrätz. Domdechant zu
Leitmeritz 8. Nov. 1794. zum Bischof ernannt 17.
Juni 1815, confirmirt 18. Dec. 1815, consecrirt 18.
Febr. 1816, inthronisirt 19. März 1816, resignirte 27.
Febr. 1822, f zu Prag 27. Dec 1833.
10) Yincenz Eduard Milde, geb. in Brünn 11. Mai
1777 (siehe Wien), zum Bischof von Leitmeritz
ernannt 16. Jan. 1823, confirmirt 6 Mai, consecrirt
13. Juli, inthronisirt 28. Sept. 1823. Zum Fürsterz-
bischof von Wien ernannt 31. Dec. 1831.
11) Augustin Bartholomäus Hille, geb. zu Schönau
2. Dec. 1786, Ehrendomherr in Leitmeritz 1826, Re-
sidenzial-Domherr 1831, zum Bischof ernannt 31. Dec.
1831, confirmirt 2. Juli, consecrirt 16. Sept., inthro-
nisirt 7. Oct. 1832, f zu Leitmeritz 26. April 1865.
12) Augustin Paul Wahala, geb. zu Palzendorf in
Mähren 23. Jan. 1802, Ehrendomherr in Cremsier
1837, päpstlicher Kämmerer 1860, zum Bischof er-
nannt 16. Sept. 1865, confirmirt 8. Januar, consecrirt
8. April, inthronisirt 15. April 1866, f 10. Septbr.
1877.
13) Anton Ludwig Frind, praec. 15. Mai 1879, con-
secr. Prag 8. Juni, inthron 22. Juni 1879.
IE*rag, Erzbisthum.
Virgilius Solis giebt (1555) folgendes Wappen.
Quadrirt. 1, u. 4. g. Querbalken in 4t- 2. u. 3
ein Steinbock. Auf dem Schilde ruht die Inful.
Line im J. 1700 zusammengestellte Sammlung gemal-
ter Wappen (im Besitz des Herrn Rechnungsrath War-
necke) enthält eine Abtheilung unter der Ueberschrift-
manndtaffei des Khönigreichs Behaimb aller Geist- unnd
Weltlicher Stendt, welche Ao. 1596 in gedachten König-
reich gewesen Wappen.“
An erster Stelle erscheint „Herr Sbincko Wercka
Ertzbischoff zu Prag, Legat des Stuels zu Rom.“
(Zbinko II. Berka von Duba 1592 — 1606).
Quadrirt. 1. u. 4. der g. Querbalken in 44- 2. u. 3.
gespalten; vorn in 4t das Zeichen der Kreuzherrn mit
dem r. Stern (r. Kreuz, darunter r. Stern) hinten in G.
zwei 44 ins Andreaskreuz gelegte Aeste. Auf dem Schilde
ruht die Inful, daneben stecken Kreuz und Krummstab.
(Taf. 240), Ferner
„Dombrobstei Zue Prag“.
Im Schilde eine mit r. Mantel bekleidete und dem
Fürstenhut bedeckte Mannsfigur, welche einen von zwei
4t Aesten schräg hinterlegten Schild hält. Der letztere
enthält in 4t einen g. Querstreifen, darüber der Buch-
stabe R über welchem eine Krone schwebt; darunter auf
Dreiberg ein Thurm.
Neben dem Hauptschilde rechts steht eine Fahne,