Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Gritzner, Maximilian [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,10): Der Adel des Elsass — Nürnberg, 1871

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24838#0024
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ELSAESSER ADEL.

J8

Reich von Platz. (Taf. 22.)

Tyroler Adelsgeschlecht, welches mit Johann Wer-
ner nach dem Eisass kam, und 1661 (al. 1665) in die
dortige Adelsmatrikel aufgenommen wurde. Die Fa-
milie erlosch mit Franz Conrad R. v. P., Präsidenten
der niederelsässischen Ritterschaft, Ende vorigen saec.

Wappen: Geviertet von B. und G. I. und IV:

vorwärtsgekehrt wachsendes nacktes Weib, ohne Arme
mit langem ^ Haar, um das ein beiderseits abflie-
gendes s. Band geschlungen ist. II. und III: linksge-
kehrter stehender natürlicher Storch.

Edelkrone auf dem Schilde.

Reich von Reichenstein, Frhrn. (Taf. 22.)

Schweizer Uradel, (Stammschloss lag beim Flecken
Hedesheim) bereits 1286 urkundlich vorkommend und
dann das Erbkämmereramt des Stifts Basel besitzend.
Später kamen sie nach dem Eisass, wo ihr Freiherrn-
stand d. d. 6. Aug. 1778 von Frankreich anerkannt wurde,
dann auch in die Rheinlande. Die Familie ist seit
Anfang dieses saec. verschollen.

Wappen: In G. schräg gestellt. Das ^ Eisen

eines Jagdspiesses (sogen. Saufeder).

Aus dem Helme wächst ein gekrönter g. Löwe.

Decken: ;££. g.

(Braun) v. Reichenberg. (Taf. 6.)

Alte Elsässer Familie, deren Stammburg Reichen-
berg jedoch schon 1296 an den Markgrafen von Ba-
den kam. 1342 bereits erscheint Hugo und Braun
v. Reichenberg. Der Name Braun ursprünglich Vor-
name wurde später mit zum Geschlechtsnamen ge-
nommen.

Wappen: Von R. über G. getheilt, oben ein s.

Sparren.

Auf dem Helme ein gekrönter Weibsrumpf mit
Zopf in einem von R. über G. getheiltem Kleide.

Decken: r. g.

Reinach, Frhrn. (Taf. 22.)

Schweizer Uradel , aus dem Aargau. Später ka-
men sie auch nach Franken und den Rheinlanden, d.
d. 13. April 1635 hatte der Kaiser dem Johann Hein-
rich von Reinach, Brüdern und Descendenz den Frei-
herrntitel bestätigt; ebenso geschah dies 6. Aug. 1773
der Familie Seitens des König von Frankreich.

Wappen: Geviertet von G. und G., mit gekrön-
tem s. Herzschild, darin geschrägt ein s. Schwert mit
g. Grifl und eine s. Lanze; an der Spitze der letzteren
hängt an ;££ Schnur ein natürlicher Karpfen mit dem
Maule, an der Spitze des ersteren eine natürliche
Drossel mit dem Schnabel. I. und IV: einwärtsgekehr-
ter doppelschweifiger r. Löwe mit b. Kaputze über
dem Kopfe. II. und III: 2 r. Schrägrechtsbalken.

2 gekrönte Helme. Helm I: wachsender g. Löwe
mit g. Rückenkamm, an den 5 Spitzen mit g. Pfaufe-
dern besteckt. Helm II: wachsender nat. Wolf.

Decken: r. g.

Reiset, Grafen. (Taf. 22.)

Aus Lothringeu stammende, bereits im 14. u. 15.
saec. nach Burgund und dem Eisass übersiedelte ur-
adlige Familie, deren Grafenstand durch königl. fran-
zösische Ordre im Jahre 1778 anerkannt ist.

Wappen: In B. über g. Dreifelsen ein von g.

Kleeblatt überhöhter, aufwärtsgekehrter s. Mond.

Auf der Grafenkrone 3 Kleinode schwebend, bes-
ser dieselben auf 3 Helmen: nämlich: Helm I: b. g.
Wulst, mit wachsenden g. Löwen. Helm II: Mond

und Kleeblatt. Helm III: b. g. Wulst, mit wachsen-
den s. Windhund.

Decken: b. g.

Darüber auf b. Bande mit g. Lapidarschrift |
Devise: Faire sans dire.

Schildhalter: natürlicher Löwe und g.-bek]
bandeter s. Windhund, beide mit g.-befranzten Stand
arten an r. Lanzen mit g. Spitzen und Troddeln J
der Schild gezeichnet, stehend auf g. Postament.’ ™




Reisseubach, Frhrn. (Taf. 22.)


Aus Franken stammende Familie , welche imij
saec. nach Worms, im 18. saec. nach dem Eisass kan
naturalisirt wurde und die Herrschaft Nieder-SeebaS
erwarb. Die Familie erlosch 7. Febr. 1861 mit Frau
Baron v. Reissenbach zu Neuweiler. Den Freiherrntitei
führten sie wegen früherer reichsunmittelbaren
Sitzungen.

Wappen: In S. 4 r. Schrägrechtsbalken.

Auf dem Helme ein s. - gestülpter, hoher, r. Hat
je im Stulp beiderseits mit einer s., auf der Spitz«
aber mit 3 r. Straussfedern besteckt.

Decken: r. s.

Reuttner v. Weyl, Grafen. (Taf. 22.)

Schweizer Uradel, kamen im 17. saec. nach den
Eisass, wo sie Dürmenach im Sundgau erwarben, k
der französischen Revolution nach Schwaben emigrirt,
wurde Jul. Caesar Fidelis Ludwig, Freiherr v. Reuth
ner am 2. Jan. 1819 würtembergischer Graf der Frei
herrnstand wurde 6. Aug. 1773 vom König von Frank-
reich bestätigt.

Wappen: gespalten von B. und G., vorn ein ab-
nehmender- g. Mond, hinten ein r. Löwe mit von $'
und R. gespaltenem Fähnlein (im der g. Buch
stabe W.) in den Pranken haltend.

2 gekrönte Helme. Helm I: aus g. Monde wach-
sender, rechtsgekehrter, s. - geharnischter Mann mit!,
Sturmhaube, in der Rechten einen s. Spiess aufgestütet
haltend. Helm II: 3 s. Straussfedern.

Decken : b. g. - r. g.

Rietbur (Rieppur) (Pfau v. Rieppur oder Rietberg)
(Taf. 22.)

J»««*

Rosafriuidn

Ditfiinta
wiitaniilÄ
rigen Kriege to ncr
äsche Dienste id at

felMtelen;

I* Sn-ln a
später amii I'O


Schwäbischer Uradel, dessen Stammschloss in der
Markgrafschaft Baden gelegen war. Die Familie ge-
hörte schon 1360, wo ein v. Rietbur dort Stättemei-
ster war, zum Strassburger Patriziat. Name und Wap-
pen ging nach ihrem Erlöschen auf die v. Phullinj
Würtemberg über.

Wappen: In R. 2 unten zusammenstossenile

schräggestellte s. Schlüssel.

Auf dem Helme die Schlüssel wie im Schilde.

Decken: r. s.



Rinck v. Baldenstein, Frbrn. (Taf. 22.)

Schweizer Uradel, ursprünglich aus Rhätien stam-
mend und 1568 dorthin gekommen, doch schon 1$
urkundlich. Den Namen Baldenstein führen sie von
einem durch sie erbauten Schlosse. In Folge ih*#
früheren reichsunmittelbaren Begüterung bedienen sie
sich des Freiherrntitels, welcher 6. Aug. 1773 bestätig*
wurde (von Frankreich).

Wappen: In S. gestürzt ein Riegel (reden*
des Wappen) jetzt als gestürzter Thurm mit Dact
dargestellt. J

Auf dem Helme ein Mannsrumpf in wie der Schild
gezeichnetem Kleinode mit ^j: - gestülpter s. Müt*6
und s. Kragen.

D ecken : s.

‘25?*’
C'2?;
 
Annotationen