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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,10): Der Adel des Elsass — Nürnberg, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.24838#0030
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ELSAESSER ADEL.

Zedlitz. (Taf. 27,)

Diese dem schlesischen (Jradel zugehörige Familie
kam durch Verheirathung des Johann Georg y. Zedlitz
mit der Maria Esther v. Müllenheim - Rechberg nach
Strassburg. Er war dort 1679 — 86 Stättemeister und
im Patriziat.

Wappen: InR. eine, an den Ecken kleeblatt-
artig verzierte, unten in einen Bügel gebogene (sonst
oben eckige) s. Schwertgurtschnalle mit abgebroche-
nem Dorn.

Auf dem Helme ein offener s. Flug, mit 8 Flam-
men besät.

Decken: r. s.

Zorn v. Bulach, Frhrn. (Taf. 28.)
Niederelsässische, schon im 13. saec. bekannte ur-
adlige Familie, später in viele Linien gespalten. In
Folge früherer reichsritterschaftlicher Begüterung füh-
ren sie den Freiherrntitel, welcher 6. Aug. 1773 von
Frankreich anerkannt wurde.

Wappen: Getheilt von R. über G., oben ein

achtstrahliger s. Stern.

Auf dem gekrönten Helme ein g. Schwertheft mit
r. Griff.

Decken: r. g.

Var.: das Schwertheft hat r. Griff, bezogen mit

3. s. Ringen, das Kreuz silbern, g.-bordirt, die Kugel
golden, belegt mit kleinem Schildchen wie der Schild
gezeichnet. (Siebm. Supp. VII. 25).

Zorn v. Plobsheim. (Taf. 28.)

Linie der Zorn v. Bulach, besonders in Strassburg
verbreitet, wo mehrere dieser Familie Stättemeister
waren. Den Freiherrntitel führen sie in Folge ihrer
reichsunmittelbaren Besitzungen und erkannte Frank-
reich desselben 6. Aug. 1773 ihnen an.

Wappen: wie Zorn v. Bulach.

Auf dem Helme ein ^-behalsbandeter g. Bracken-
rumpf mit Ohren.

Decken: r. g.

Die Familie Zorn war eine der berühmtesten des
Eisass, ebenso wie die Müllenheim. Es dürfte deshalb
von Interesse sein, die abweichenden Helmkleinode (etc.)
der diversen f Linien hier vereint zu reproduciren.
Es haben im Ganzen 33 Linien geblüht, von denen
die Linie Bulach und Plobsheim (noch blühend) und
die folgenden (f) die bedeutenderen waren:

1) Zorn gen. Berfeld f Ende des 15. saec.

2) Zorn von Duntzenheim f 1564.

3) Zorn von Epfig f Mitte 16. saec.

4) Zorn von Escherig do.

5) Zorn gen. Heiland f 1442.

6) Zorn gen. Hildebrand f ?

7) Zorn gen. Jungzorn f 1518.

8) Zorn gen. Lappenzorn f 1531.

Kleinod: r.-behalsbandeter g. Brackenrumpf.

9) Zorn gen. Lebensaft f.

10) Zorn gen. Pamphil f 1480.

11) Zorn zum Ramstein f*

12) Zorn gen. Reimbold f-

13) Zorn zum Ried f 1581.

14) Zorn gen. Ripplin f 1469.

15) Zorn v. Rittersdorf f.

16) Zorn gen. Rorenderlin f 1416.

17) Zorn v. Schoeneck f 1510.

18) Zorn gen. Schultheiss f Ende 16. saec.

19) Zorn v. Weinsburg f 1581.

20) Zorn gen. Weisszorn f 1436.

21) Zorn v. Wickersheim f.

Ich gebe hierunter die Wappen sämmtlicher (bei
Siebm. III. 143 enthaltenen) Linien, nach Kleinoden
geordnet.

,, Der Schild ist bei allen ganz derselbe, nämlich

getheilt von R. über G., oben ein achtstrahliger s

Stern. Folgende variirende Kleinode finden sich dort’

(Zorn v. Bulach n. Plobsheim, s. oben.)

1) wachsender Mann im von R. über g. getheiltem
Kleide, über der rechten Schulter einen ja„^
spiess tragend, mit beiden erhobenen Händen ein
££ Buch haltend, mit ££ Mütze.

2) Jünglingsrumpf in wie der Schild getheiltem Kleide

mit g. Haar und niederer s. - gestülpter r. Mütze.

3) wie 2, Stern sechsstrahlig (auf dem Kleide); auf
dem unbedecktenKopfe ein wachsendes, von S. und
# gewundenes Widderhorn, innerhalb eines Bu-
sches von 5 dergleichen ^ Hahnfedern.

4) Mannsrumpf wie der Schild gekleidet, mit g. Haar
und Bart und r. Inful, vorn mit s. Stern bezeich-
net, auf dem Haupte.

5) Jünglingsrumpf in r., mit s. achtstrahligem Stern
auf der Brust bezeichnetem Kleide, mit ebensol-
cher Inful, von der 2 g. Bänder hinten abfliegen.

6) s. - gekleideter Jünglingsrumpf mit g. Mütze, aus
der ein s. Widderhorn linksgebogen wächst.

7) g. - gekleideter Mannsrumpf, linkssehend, mit g.
Haar und Bart und s.-gestülpter g. Mütze.

8) wachsender baarhaupter Mann mit g. Haar, s.
Bart, ^ Habit und s., auf der linken Schulter mit

Ordenskreuzchen bezeichnetem Mantel, die Hände
betend aneinandergelegt.

9) wachsende gekleidete Nonne, die Hände eben-
so erhoben.

10) Hoher Hut, wie der Schild getheilt, und gezeichnet,
oben besetzt mit 5 s. Flammen.

11) g.-verzierte r. Inful. aus deren Spalt eines. Wachs-
fackel hervorgeht.

12) Lanzeneisen, in ähnlicher Gestalt wie eine Inful,
von s. und R. gespalten mit einem Borde, oben
von verwechselter Tinktur.

13) niederer s.-gestülpter r. Hut, aus welchem fächer-
förmig 5 g. Sternstrahlen, an den Spitzen mit je
5 Hahnfedern besteckt, hervorgehen.

14) r.-bequastetes s. Kissen, aus dem 5 Stern-
strahlen, an den Spitzen in Gartenlilien ausgehend,
fächerförmig hervorragen.

15) die obere Hälfte eines querdurchschnittenen acht*
strahligen s. Sterns, an jeder Spitze mit r. Rose
besteckt.

16) wie 12, der Stern silbern, statt der Rosen Pfau-
federn.

17) r. Schaft, vorn belegt mit überragendem acht-

strahligem g. Stern, an den Spitzen mit s. Pfau-
federn. .

18) auf g.-bequastetem r. Kissen ein an den Spitzen mit

r. Rose besteckter 8strahliger s. Stern. (8strahlig>

19) wie 15; Stern silbern, ohne die Rose.

20) wie der Schild bezeichneter Fächer, oben mit 7-
zackiger s. Bordur.

21) wie der Schild bezeichnetes sechseckiges Schirm-
brett, an 5 Spitzen je eine gr. Pfaufeder, auf g*-
bequastetem r. Kissen.

22) wie der Schild gezeichnetes gebogenes Büffelhorn.

23) umgekehrt wie der Schild (das G. oben, Stern m
R. unten) bezeichnetes Widderhorn.

24) der Stern r. zwischen 2 s. Büffelhörnern.

25) zwischen natürlichem Hirschgeweih ein Schild-
chen wie der Schild gezeichnet.

26) von R. über G. getheiltem Brackenrumpf mit

s. Ohr.

27) j± Fferdsrumpf.

28) feuerspeiender r. Pantherkopf, auf Brust und Rucken
mit achtstrahligem s. Stern (halb sichtbar) beleg •


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