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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Gritzner, Maximilian [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0019
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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

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Der Letzte des Geschlechts scheint Arnold von Siers-
berg Herr zu Dillingen an der Saar gewesen zu sein,
denn kurz nach dem Jahre 1486 ( in welchem er noch
urkundlich erscheint), ging Dillingen an die von Braubach
i] IW (mit dem Gitter im Wappen) über, welche das Siersber-
p’M gische Wappen zu dem ihrigen annahmen und fort-

01M führten. .

Das Wappen war ein goldener Schild, darin ein von
y y ßd vierlätzigem blauen Turnierkragen überhöhter rother Zick-
zackbalken.

!°,clel Auf dem Helme steht ein wie der Schild gezeichne-
<7 ter sogenannter Beutelstand (doppelzipflige Mütze), zwi-
no“ilJ sehen dessen Zipfeln ein grüner Zweig hervorwächst. Mit
°n M diesem Kleinod (wie es auch Callot Arm. de Lorraine be-
schreibt) siegelt u. A. (der Steg schwebend): Eberhard

)PeQ m de Siersberg 1881. Dagegen führt Johann von Siersberg
1444 als Kleinod einen geschlossenen, wie der Schild be-
rrn . I zeichneten Klug, Steg schwebend — schon mehr wie Kir-
1 ailli kel — und Arnold von Siersberg 1486, der Letzte, den
'brücken Schild verkleinert wiederholt zwischen (offenem) Fluge
[ (Steg schwebend).

ift vers.

un(i Edle Herren und Grafen von Sirlt, Sirkes
I Etter (Serica, Zirli, Zirieck). f (Taf. 10).

SaarM j)as Stammhaus ist die Burg Sirk über dem Städt-
chen Sirk an der Mosel, nordöstlich von Diedenhofen in
msängaf Deutschlothringen.

berneil Urkundlich erscheint zuerst Henricus de Serico 1152
L & 1 und dessen Sohn Arnolphus, ferner 1156 und 1158 Arnol-
-6/) ii dus de Serico, dann vir nobilis Arnoldus de Sirekes miles
1 v. S.l 1268 — 79. Etwas später ein (wahrscheinlich jüngerer
wurdel Bruder desselben) Johann v. Sirk, Archidiakon zu Trier,
Bischof zu Utrecht und Toul 1296 f 1807. Weiter Ferri
en go|> (Friedrich) de Sirkes 1307 u. Arnold v. Sirk 1319 — 1343,
tiwarzes welcher mit dem Turnierkragen siegelt.

Ln voll Als Stammvater einer anderen Linie kommt Henri

3nnmdi de Sirekes vor, welcher schon 1332 todt war, und einen
irüber s Sohn Arnold und Enkel Johann hinterliess.
shaupte, Die fortlaufende Stammreihe beginnt mit Friedrich

v. Sirk Ritter (f 1357). Sein jüngster Sohn Jacob von
Sirk, Herr zu Frauenburg 1381, setzte den Stamm dauernd
mblej). fort. Er war vermählt mit Else von Moncler, Erbtochter
Jacobs v. M. und der Hildegard von Rheingrafenstein.

• Metz;1111 Solm Arnold erscheint 1424 als Herr zu Frauen-
' .berg, Meinsberg, später auch zu Moncler und Forbach.
a Ph wr^de d. d. Breisach 31. August 1442 vom römi-

rAschen König Friedrich III. in des hl. Röm. Reiches Gra-
f ßk fenstand und d. d. Eynsheim 5. September 1442 seine
lter ^Herrschaft Moncler zur Grafschaft erhoben. Er starb um
ai^c 1445. Aus seiner Ehe mit Lyse Beyer v. Boppard hatte
süDe er yier göhne. Der älteste Jacob wurde Erzbischof von
h0** Trier 1439 f 1459; Der zweite Arnold starb um 1443
n dai;: vor dem Yater mit Hinterlassung von vier Töchtern.

Der dritte Caspar (Jasper), blieb in der Schlacht bei
Bullingneville unvermählt.

Der vierte Philipp, Dompropst zu Trier, starb im
1 f 10] .P.leml)er 1492 als letzter männlicher Sprosse der Fa-
•aL ■'inilie. <Seine Bastarden siehe bei der Ritterschaft). Das
Erreiche Erbe dieser mächtigen Familie fiel an die Töchter
erzig(*ArnoIds:

1) Adelheid, vermählt an Hannemann Grafen von
jerg (&■ Lemmgen, erhielt Forbach, Frauenberg und Udensirk pp.,
rsberg Lothringische Lehen.

-äfeü^L %1 Elisabeth, vermählt a) an Hannemann Grafen von
Kirkel Zweibrücken und Bitsch (f 1451) und b) an Gerhard, Gra-
der j»en von Sayn (f 1493), welche die Herrschaften Moncler
om^S - Memsberg> ein Haus zu Sirk, Freudenburg und Bal-
\ (siehefrmgen — Triersches Lehen — erhielt,
zu Das Stammwappen war ein mit 3 silbernen Pil-
Idus «Anschein (das Gelenk nach dem rechten Obereck keh-
Kacljkfen(l) l>elegter rother Schräg(rechts-) Balken in Gold.

Als Kleinod wurde zuerst ein wie.

der

%

wurde zuerst ein wie der Schild gezeich-
Bd. II. Abth. 11.

netes rundes, aussen mit (9) Pfaufedem bestecktes Schirm-
brett geführt.

Dagegen führt Friedrich von Sirk 1376 auf dem
gekrönten Helme einen geschlossenen Flug. Ebenso, aber
den Flug mit dem Schrägbalken des Schildes belegt, sie-
gelt ein Friedrich v. Sirk 1438, Ferner Johann v. Sirk
anno 1402 mit einen wachsenden Schwan und Jacob v. S.
Domscholaster zu Trier 1429 mit zwei Büffelhörnern auf
dem Helme.

Die Büffelhörner scheinen das in der letzten Zeit üb-
liche Helmkleinod gewesen zu sein und zwar je belegt mit
dem Balken des Schildes in Form eines gestürzten Sparren.

Arnold v. Sirk siegelt 1438 zuerst mit einem
vom Stammeswappen und dem von Moncler (in Folge der
Erbheirath erworben): aufrechter rother Schlüssel in Silber
geviertetem Wappenschilde nnd auf dem Helme die be-
schriebenen Büffelhörner.

Seine Nichte, die obengenannte Elisabeth Erbin von
Moncler pp., siegelt 1440 mit demselben geviertetem
Schilde.

Auf dem ungekrönten Helme erscheint das Moncler-
sche Kleinod (silberner Pferdsrumpf) zwischen 2 Büffel-
hörnern (Sirk).

Edle Herren vor Uttingen (Ottanges). f

(Taf. 11).

Dieses Luxemburgische Edelgeschlecht hatte sein
Stammhaus die Burg Uttingen oder Oettingen, südwest-
lich von Rodemachern, zwischen Diedenhofen undLongwy
im jetzigen Deutsch - Lothringen, hart an der heutigen
Luxemburgischen Grenze.

Urkundlich erscheint zuerst 1227 Nicolaus de Ot-
tenges, 1235 derselbe als Signor de Ottenges (be-
sitzt Güter zu Enseringen), ferner (wahrscheinlich im-
mer derselbe) Nicolaus 1236 als d’Ottenges, 1248 als
dominus d’Ottinges und 1267 als Sire d’Ottanges Che-
valier und als miles d’Ottanges. Dann erscheinen noch
Mitglieder der Familie in den Jahren 1291, 1294, 1301,
1312, 1397. Ebenso 1407, in welchem Jahre Collin Herr
zu Uttingen von Arnold von Sirk Herrn zu Moncler pp.
mit den Gütern Heinrichs von Lympach zu Freudenberg
belehnt wird. Desgleichen von Philipp v. Sirk mit den
selben Gütern belehnt 1479 Gherart Herr zu Uttingen.
Er war anscheinend der Letzte des Geschlechtes, da 1510
Eva seine Tochter, Erbin von Uttingen, diese Herrschaft
an ihren Gemahl Peter v. Eltz, brachte.

Das Wappen der Familie war im rothen Felde ein
goldener Adler mit vorwärtsgekehrtem weiblichen golde-
nen Kopf (Hals und Brüsten) — Jungfrauenadler oder
Harpye. —

Auf dem Helme derselbe Adler wachsend.

Auf den meisten Siegeln findet sich der Adler so-
wie beschrieben, aber auch als gewöhnlicher Adler auf
einigen Siegeln früherer Zeit.

Edle Herren von Ultsley (Hausley?). +

(Taf. 11).

.Dies, alte Geschlecht, welches wenig bekannt ist,
scheint, eine Seitenlinie des Hauses Sirk zu sein, wenig-
stens siegelt der urkundlich zuerst erscheinende Heinricus
miles Dominus de Uksley 1254 mit einem Schilde,
worin ein Schrägbalken mit Muscheln (wie beim Sirk-
schen Wappen) das Ganze überdeckt durch einen anstos-
senden fünflätzigen Turnierkragen. Er scheint identisch
mit Henri de Huesley Chevalier, welcher nebst seiner
Hausfrau Ida 1264 dem Kloster Himmerode Güter zu
Yaseno (Fasenach) schenkte.

Edle Herren von Vinstingen (Fenestrannesl f

(Taf. 11). 9

Stammsitz dieses grossen lothringischen Hauses ist

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