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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0018
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12

DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

Das Wappen der Edelherren von Rodemachern war
ein von Gold nnd blau fünfmal oder sechsmal gebalkter
oder in 6 Pätze getheilter Schild.

Auf dem Helme 2 Eberzähne (Büffelhörner), ebenso
bezeichnet und tingirt.

Die Herrschaft Rodemachern kam an die Markgrafen
von Baden, die sie bis 1748 besassen.

Edle Herren von Rollingen, Ruldingen. (Ra-
ville). «Taf. 9.)

Dieses Luxemburgische Dynastengeschlecht hatte sein
Stammhaus, Flecken und BurgR., zwischen Metz und St.
Avold in Deutschlothringen.

Im Jahre 1164 verpfändete Graf Heinrich v. Luxem-
burg die Herrschaft Rollingen an Dietrich v. Bar, Bischof
von Metz. Später (1208) wurde sie wieder der Familie
v. Rollingen von Luxemburg zu Lehen gegeben. Die
Herrschaft bestand ursprünglich aus den Dörfern Bion-
ville (Biendorf), Courcelles - Chaussy, Chevillon, Weinhaut,
Servigny, Habringen (Habrange), Weisberg, Schwalbingen,
Freture und einem Theil von Füllingen (Foullange), fer-
ner aus Catoncourt, Landoville, Lioville, Rumilly, Vitton-
court und Beschy, Raville (Rollingen), Brouck, Hallerin-
gen, Bambiedersdorf, Bennoy, Yaudoucour und Heldorf,
Dapecour und Fauxenforest (im Ganzen 25 Dörfern und
1 Weiler). Jedoch blieb sie der Familie nicht ungetheilt,
sondern gelangte der grösste Theil in andere Hände.

Als Stammvater der Familie wird Godefridus de Rol-
lingen angesehen, welcher a. 1180 lebte. Die fortlaufende
Stammreihe beginnt indess erst mit Johann v. Rollingen
(de Raville) escuyer, Sire de Benestorf 1875.

Dessen Söhne waren Johann und Caspar v. Rollingen,
die Begründer zweier Linien. Ersterer, Herr zu Rollingen’
Siebenborn und Dagstuhl (f 1461) erheirathete mit Anna
von Daun und Densborn diese Herrschaften und die Erb-
marschallwürde des Herzogthums Luxemburg. Die letz-
tere ging beim Erlöschen seiner Linie mit Wilhelm von
Rollingen, welcher a. 1580 von seinem Zwillingsbruder
Johann erschlagen, und nachdem letzterer a. 1570 ohne Er-
ben gestorben war, auf den Gemahl von Wilhelms Toch-
ter Irmgard, Johann Herrn v. Crichingen und Pittingen
über. Die von Caspar v. Rollingen Herrn zu Reckingen
und Propst zu Luxemburg gegründete Linie, welche u. A.
auch die Herrschaften Reckingen, Hunschringen, Noertzin-
gen, Wiebelskirchen und später, nach Erlöschen der älte-
ren Linie, deren Besitzungen: Siebenborn, Dagstuhl, Daun,
dann auch Hollenfels, Ansemburg, Körrich, Dalembruch
etc. besass, erlosch im Mannsstamme mit Johann Frie-
drich (alias Philipp) Freiherrn v. Rollingen Herrn zu An-
senburg ums Jahr 1740. Er hinterliess nur 7 Töchter.

Das Stammwappen der Familie waren 3 silberne Spar-
ren im rothen Schilde, auf dem Helme ein (oft auch irrig
als Adlerrumpf gezeichneter) silberner Pfauenhals.

Ysenbard Herr zu Rollingen siegelt a. 1351 mit ei-
nem Hahnfederbusch, der obengenannte Stammherr Jo-
hann 1375 mit zwei, aussen mit je 3 Hahnfedern be-
setzten Kugeln besteckten, Büffelhörnern auf dem Helme.
Dessen Sohn Johann siegelt mit einem vom Stammwap-
pen und einem rothen Felde, worin ein silbernes Anker-
kreuz (Herrschaft Siebenborn) geviertetem Schilde. Die-
ser Schild wird meistens gebraucht, jedoch siegelt z. B.
a. 1444 schon des genannten Johann Sohn mit dem Wap-
pen der Herrschaft Daun und Densborn (silbernes Gitter
in Roth) im Felde III. des gevierteten Schildes. Noch
später findet sich das Daunsche Wappen, als Mittelschild
des von Rollingen und Siebenborn gevierteten Schildes,
immer aber nur mit einem, nämlich dem Stamm-Helme.

So siegelen u. A. Johann v. R. (f 1570) 1529 und
Irmgard a. 1548.

Uebrigens belegt Siebmacher H. 23 und nach ihm
Hartard v. Hattstein immer den Pfauenrumpf unten mit golde-
ner Kugel welche sich allerdings auch im Siegel Irm-
gards v. R. 1548 findet, hier aber ruht der blaue Rumpf
auf derselben.

Edle Herren von Rutich (Roussy— Roucy)

Altes Luxemburgisches, nicht mit dem Grafen^i ?
r ?0UC£ in der Champagne und Picardfe

derer

wechselndes Dynastengeschlecht. Ebenso nicht fVer>
wechseln mit dem Grafen v.Roucy aus dem Hause T
bursr. deren Erben die Grafen r

bürg, deren Erben die Grafen v. Manderscheid u A
den. Letztere führten den rothen Löwen in (Lü ^
sub 2. UOia,TJie

Stammhaus war Ruttich, Rödgen oder Roussv (Pn, *
südlich dicht bei Rodemachern, nördlich vonDiedeXr

Zuerst erscheint urkundlich a. 1107 Hesso de 2
cho, desgleichen im selben Jahre derselbe mit dem P”
dikat über. Ferner 1192 Gerardus de R. als nohüis Jt
und als Letzter des Geschlechts 1315 Johann von Rutich
Kämmerer des Königs Johann von Böhmen, Grafen vl
Luxemburg. Wappen unbekannt. Die Wappen zwpiI
anderer Familien s. auf Tafel 9.

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I

Edle Herren von Saarbrücken f. (Taf. 10.)

Stammsitz ist die Stadt und Burg Saarbrücken an
der Saar (Rbzk. Trier).

Dieses mit den Grafen von Saarbrücken oft verwech-
selte Geschlecht ist dynastischen Ursprungs und stamm-
verwandt mit den Herren von Dagstuhl und Ettendorf
Sie waren als saarbrückische Lehnmannen zu Saarbrücken

angesessen;

Zuerst erscheint 1355 Ruprecht v. S. Domsänger zi
Trier und Propst v. St. Paulin daselbst. Ferner 1356
ein Reybold und 1359 wieder ein Ruprecht v. S. Weiter
Boemund v. S. Erzbischof von Trier (1354—67) und als
Letzter des Geschlechts 1418 Junker Beymoth v. S. Herr
zu Linster im Luxemburgischen. Sein Erbe wurde Lud-
wig Burggraf von Hammerstein.

Als Wappen führt das Balduineum einen goldenen
Schild mit rother Bordur auf, darin ein schwarzes An-
dreaskreuz. Dies Wappen stimmt mit Siegeln von 1355.
56. und 59. Dagegen siegelt a. 1367 Boemund v, S.
Domherr zu Trier mit dem Andreaskreuz, darüber gezo-
gen ein dreilätziger Turnierkragen im Schildeshaupte, der
Bord fehlt.

Edle Herren von Schamley (Chambley).

(Taf. 10.)

Stammsitz ist Burg und Flecken Ch. bei Metz, süd-
östlich von Gorze, auf dem linken Moselufer.

Urkundlich erscheint a. 1319 Johannes de Ch., des-
gleichen 1340 und 1353 (war f 1370). Der Letzte der
Familie Francois brachte durch seine Tochter Blanche*
fleur Burg und Herrschaft an die Familie Haraucourt.

Wappen: Sch ld schwarz, darin ein silbernes ge-

meines Kreuz, begleitet von 4 Figuren, die theils als |<j‘
dene Lilien, theils als goldene Dreizackeisen dargestellt
werden.

Auf dem Helme 2 silberne Eselsohren.

Decken: schwarzsilbern.

Edle Herren von Siersberg. (Taf. 10.)

Stammhaus ist die Burg Siersberg am Einfluss ^
Nied in die Saar zwischen Saarlouis und Merzig (RrJ} ’
Trier.) ■■ I . nJ

Als Stammvater gilt Arnolphus de Siersberg (&-1-1
Einer seiner Nachkommen Johannes de Siersberg 0
heirathete Mathildis, die Tochter Ludwigs Grafen von &
werden, Schwester Heinrichs Grafen von Kirkel,
dieser Ehe entsprossen 3 Söhne, von denen der j*
Johannes von Siersberg 1270 Kirkel bei Homburg «
und Stifter des Edelgeschlechts v. Kirkel (siehe.
oben) wurde, der mittlere Gerhardus Herr zu
um 1292 ohne Erben starb, der ältere Amoldus d«> »
berg diesen Stamm fortsetzte. Einer seiner Nad^SH
Eberhard (1363) erwarb durch Heirath mit der N
ter derer v. Dillingen die letztere Herrschaft.


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