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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0007
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Grafen von Blankenberg (Blamont) aus dem

Hause Salm, f (Tafel 1).

Der Stammsitz dieser Familie ist die Burg und das
Städtchen Blamont, östlich von Luneville, südwestlich von
Saarhurg (ehern. Departement der Meurthe) in Lothringen.

Die fortlaufende Stammreihe des Geschlechts beginnt
mit Friedrich, Sohn Heinrichs des Ersten Grafen von
Salm, welcher sich von obiger Burg Graf von Bla-
mont schrieb, von 1219 — 12BB lebte und 3 Söhne hin-
terliess, deren zweiter den Stamm dauernd fortsetzte.

Mit Ludwig Grafen von Blamont (geboren 1496),
jüngstem der vier Söhne Friedrichs Grafen von Blamont
(1441), erlosch im Jahre 1506 die Familie im Manns-
stamm.

Das Wappen war das der Salm nämlich:

Schild: roth, darin 2 nebeneinander aufgerichtete,
mit Kopf und Schweif auswärtsgebogene silberne Salmen.

Der Helm trägt einen, oben mit Knopf und 3 sil-
bernen Straussfedern, beiderseits aber mit schrägeinwärts
gestürztem silbernen Salm besteckten, hohen rothenHut.

Decken: rothsilbern.

Uebrigens siegelt Oulry seigneur de Blamont im J.
1483 mit einem Schilde, worin zwischen den Salmhäup-
tern an der Ortstelle ein Schildchen mit einer Lilie er-
scheint.

Grafen von (Blies-) Fastei. f (Taf. 1).

Der Stammsitz dieses Grafengeschlechts aus dem
Westrich, wie der deutsch redende Theil des Yogesenlan-
des genannt wird, ist Burg und Städtchen Bliescastel bei
Zweibrücken in der heutigen Bayerischen Bheinpfalz, wel-
ches Besitzthum im Jahre 960 von König Otto I dem Bis-
thum Metz geschenkt wurde.

Urkundlich erscheint ein 1098 comes Godefridus de
Kastele, ferner 1157 Volmarus comes de Castele und der-
selbe 1158 und 1161 noch mehrere Male, als Zeuge in sei-
ner Eigenschaft als Vogt zu Partenheim. Im Jahre
1162 kommt er als Folmarus comes de Castris und 1180
als Folmarus comes de Castello mit seinen Söhnen
Folmarus und Hugo vor.

,, Als den Stammvater des Geschlechts bezeichnet man
/den im Jahre 982 lebenden Folmar Grafen von Lü-
;neville, Castel und Saarburg. Der männliche Stamm
^dieses ältesten Hauses erlosch mit Johann Grafen von
Castel, welcher um 1237 starb. Eine seiner Schwe-
stern, Elisabeth heirathete um 1270 Reinald Herrn zu
Bitsch und Stenay (jüngeren Sohn Friedrichs II Her-
zogs von Lothringen), welcher sich Graf von Castel
nannte, aber das Lothringische Wappen mit fünflätzigem
Turnierkragen weiterführte. Nach dessem im J. 1274 er-
folgten kinderlosen Tode gingen Bliescastel, Püttlingen,
[Bernkastel und Hunolstein an den Gemahl der Loretta,
| jüngeren Schwester Elisabeths, nämlich den Grafen
s Heinrich von Salm über, welcher im J. 1284 Bliescastel an

Bd. H. Abth. 11.

den Bischof Bernhard von Metz verkaufte. — (Das Wei-
tere siehe bei Salm).

Das Wappen der ältesten Grafen von (Blies-) Ca-
stel ist ein balkenweis getheilter Schild (wahrscheinlich
roth und golden). Gleichzeitig erscheint ein roth er
Schild, darin wachsend eine silberne Rosenstaude mit
Blättern und 5 (3. 2) Rosen. So führen das Wappen die
späteren Besitzer von Bliescastel, die Fürsten v. d. Leyen.

Helm: Wie der Schild bezeichnetes, an den 8 Ecken
mit Pfauspiegeln bestecktes Schirmbrett.

Decken: rothsilbern.

Grafen von Dagsburg (Dabo), f (Taf. 1).

Der Stammsitz dieser Familie ist die Burg Dabo
oder Dagsburg in den Yogesen bei Zabern im Eisass ge-
legen.

Die Stammreihe beginnt mit Hugo Grafen im Nordgau
968, aus dem sogenannten ethichonischen Geschlechte, wo-
raus auch die Herzoge von Lothringen herstammen. 1120
kommt Hugo comes de Dagsburg vor.

Seine sehr mächtige Familie erlosch schon frühe im
Jahre 1173 mit Hugo Grafen von Dagsburg und Musal,
dessen Tochter Petronella die Gemahlin Livalds Herrn
von Beauffremont wurde.

Ein Nachkomme derselben, Ado, nannte sich Herr
(dominus) zu Dagsburg. 1185 erscheint ein Albrecht Graf v.
Dagsburg, Sohn Hugo’s Grafen von Metz, eine Tochter,
Gertrud hinterlassend. Dieselbe vermählte sich:

1) mit Theobald Herzog von Lothringen, der sich
1206 Graf von Dagsburg nennt, aber schon 1220 ver-
starb ;

2) mit Theobald Grafen von Champagne;

3) mit Simon Grafen von Leiningen, der sich 1221
comes de Dagsburg nennt, und 1225 starb. Die Graf-
schaft Dagsburg, vom Bischof von Strassburg nach Al-
brechts Tode als heimgefallenes Lehen eingezogen, kam
dadurch an das Haus Leiningen.

Das Schloss Dagsburg wurde 1678 auf Befehl Kö-
nigs Ludwig XIY. zerstört.

Aus dem älteren ethichonischen Hause stammte auch
der Pabst Leo IX, dessen Gross-Nichte Hadvilde die
Gemahlin Gerhards I Grafen von Yaudemont wurde.

Das Wappen der alten Grafen von Dagsburg, wie es
auch jetzt noch die fürstliche Familie von Leiningen als
einen Theil ihres Wappens führt, ist ein mit rother Bor-
dur umgebener silberner Schild, darin ein schwarzer Löwe,
überdeckt durch goldenes Glevenzepterrad, welches auf den
ältesten Siegeln fehlt.

Der Helm trägt 2 mit je 3 (2. 1) silbernen Herzen
belegte schwarze Flügel.

Decken: rothsilbern.

Grafen von Forbach. f (Taf. 1).

Stammsitz ist Burg und Städtchen Forbach bei
Saarbrücken in Deutschlothringen.

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