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Hildebrandt, Adolf Matthias [Oth.]; Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,2): Der Adel des Herzogthums Braunschweig — Nürnberg, 1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.24713#0010
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BRAUNSCHWEIGER ADEL.

Stammwappen:Schild: w. Ring in r. — Helm:
der Ring um eine mit Pfauenfedern besteckte r. Säule
geschlungen; auch der Ring allein mit Federn besteckt.

Vermehrtes Wappen. Schild: quadrirt von

r. und b. 1: drei (1. 2.) g. Sterne; 2: doppeltge-
schweifter g. Löwe; 3 und 4: auf der Spaltungslinie
liegend ein g. Ring, innerhalb desselben ein achtstrah-
liger g. Stern. — Helm: w. Säule, gekrönt und mit
drei w. Straussfedern besteckt; vorn belegt mit dem
Wappenbilde Leliwa. (g. Stern über g. Halbmond.) —
Helm decken: g.-r., g.-b.

Broitzen (Broitzem.) (Tafel 1.)

Braunschweigisches Patrizier - Geschlecht von der
Ortschaft gleichen Namens vor Braunschweig benannt.

Wappen: im w. Schilde vier kreuzförmig ge-
stellte auswärts gekehrte r. Lilien. — Helm: offener
r. Flug, belegt mit w. Balken, auf welchem je zwei
r. Lilien nebeneinander. — Helmdecken: w.-r.

Brömbsen. (Tafel 2.)

Lübecker und Lüneburger Patrizier; ehern. Mit-
glieder der adeligen Cirkelgesellschaft zu Lübeck.
Nicolas und Heinrich v. B. erhielten am 12 Juni 1532
vom Kaiser Karl V. den Ritterschlag nebst Wappen-
vermehrung.

Wajopen: Schild: von gr. g. und r. quergetheilt;
über dem Ganzen der g.-bewehrte sch. Reichsadler. —
Helm: offener sch. Flug, vor demselben zwei in den
Farben des Schildes getheilte Büffelhörner. — Helm-
decken: g.-r.

Die stattgehabte Vermehrung des W. besteht in
dem Reichsadler und dem schwarzen Fluge.

Bülow. (Tafel 2.)

Uraltes, namentlich in Mecklenburg reichbegüter-
tes, auch in vielen anderen Gegenden Nord-Deutschland’s
vorkommendes, ausgebreitetes Geschlecht, von welchem
mehre Linien im Braunschweigischen ansässig waren
und zum Theil noch sind.

Wappen: im b. Schilde 14 g. Kugeln oder

Münzen [4. 4. 3. 2. 1.] (ursprünglich wohl Köpfe der
als Schildbeschlag dienenden Nägel.) — Helm: sch.
Adlerflug, vor demselben zwei b. je mit sieben g. Ku-
geln belegte Büffelhörner, zwischen denen ein Vogel
Bülow (Goldamsel) natürlicher Farbe, einen g. Ring
im Schnabel haltend, steht. — Helmdecken: g,-b.

Die Kugeln variiren bisweilen, selten in der Zahl,
häufiger in der Stellung.

Die nicht selten — namentlich in der Zeit vor
dem IG. Jahrh. — fehlenden Adlerflügel erscheinen
auch g. tingirt.

v. Campe zn Deensen. (Tafel 2.)

Braunschweigischer Uradel; Stammsitz Deensen,
seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Familie.

Wappen: gespaltener Schild; vorn g.-r. geschacht,
hinten sch. — Helm: r. Schaft, mit Pfauenschweif
besteckt. — Helmdecken: g.-r.

(Das Geschlecht ist nicht mit der gleichfalls zum
braunschw. Uradel zählenden Familie v. Campe *) zu
Isenbüttel zu verwechseln.)

Campen zu Kirchberg. (Tafel 2.)

Der Fürstl. Braunschweigische Rath und Berg-
hauptmann Dr. jur. Daniel v. Campen, (f 1654) aus
Minden stammend, erhielt 1615 die Güter Kirchberg
und Ildehausen bei Seesen vom Herzoge Friedrich Ul-
rich zu Lehn. Ueber seine Nobilitirung ist Näheres
nicht bekannt. Er wurde schon 1621 als adelig an-
erkannt.

Wappen: Schild: w. Wolken am linken

Schildesrand, aus welchen ein r. bekleideter Arm mit

1) Vgl. Abtheil. „Hannover“.

g. Handschuh hervorgeht, der ein Schwert, um wel-
ches eine w. Schlange sich windet, emporhält, in b. —
Helm: Pfauenschweif. — Helmdecken: w.-b.

Cramer v. Clausbrnch. (Tafel 2.)

Patricier der Stadt Goslar. In Braunschweig mehr-
fach bedienstet. Am 30. Januar 1629 erhob Kaiser
Ferdinand II. den Bürgermeister von Goslar Hen-
ning Cramer und dessen Brüder Hans und Hein-
rich Cr. mit dem Zusatz „v. Clausbruch“ in den
Adelstand.

Wappen: gespaltener Schild; vorn von sch.
und g. getheilt, mit einem Löwen wechselnder Tinc-
tur; hinten getheilt von g. und sch., darin w. Storch
oder Kranich. (Beide Thiere einwärts gekehrt.) —
Helm: wachsender w. Storch zwischen zwei je von g.
und sch. quadrirten Adlerflügeln. — Helmdecken:
g. - sch.

Cramm, Fhr. (Tafel 2.)

Braunschweigischer und Hildesheimischer Uradel;
Erbschenken und Erbtruchsesse von Hildesheim, 1442;
Erbkämmerer von Braunschweig, 1657. Im Braun-
schweigischen zu Sambleben, Oelber, Volckersheim,
Lesse und Burgdorf rittersässig.

Vom Herzoge Wilhelm von Braunschweig als Frei-
herrn anerkannt.

Wappen: Schild: drei (2.1.) w. Lilien in r.—
Helm: r. Schaft mit Pfauenschweif besteckt und von
zwei w. Lilien beseitet. — Helmdecken: w.-r.

Daehne. (Tafel 2.)

Johann Christoph Wilhelm Dähne, Kaufmann im
Haag, erhielt am 1. Juni 1792 vom sächsischen Reichs-
vicariat den Aclelstand. Seine Descendenz ist in Braun-
schweig bedienstet.

Wappen: Schild: quadrirt; 1) zwei achtstrah-
lige w. Sterne darüber eine w. Lilie, in b. 2) g. Löwe
in r. 3) zwei abgewendete r. halbe Radfelgen in g.
4) sieben w. Maiblumenglöckchen (1. 2. 1. 2. 1) in b.
(al. sieben g. Pfeilspitzen in r.) — Helm: wachsen-
der g. Löwe. — Helm decken: w.-b., g.-r.

Damm. (Tafel 2.)

Braunschweigische Patrizier. Urkundlich in der
1. Hälfte des 14, Jahrhunderts.

Wappen: Schild: aufspringender sch. (Wind-)

Hund mit g. Halsband in w. — Helm: Büffelhörner,
rechts sch. links w., dazwischen drei Strausfedern,
w. sch. w. — Helmdeck n: w.-sch.

Dobbeler. (Tafel 2.)

de Dobbeler. Niederländischen Ursprungs. Die-
derich de D. ging in der ersten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts in Folge politischer Ereignisse nach England
und von da nach Hamburg, woselbst .seine Nachkom-
menschaft bis auf die neuere Zeit geblüht hat. Eine
Enkelin jenes Diederich d. D. war die Gemahlin des
berühmten Bürgermeisters von Magdeburg, Otto von
Guerike. — Gegenwärtig ist ein Zweig der Familie in
Braunschweig bedienstet, woselbst dem Kreisdirector
Caesar de Dobbeler im Jahre 1862 vorp. Herzoge Wil-
helm von Braunschweig die Berechtigung, sich von
Dobbeler zu schreiben, anerkannt ist.

Wappen: Schild: b. Schrägstrom, aus welchem
unten eine, oben drei gr. Eicheln hervorgehen, in w. —
Helm: vier wachsende gr. Eichenblätter, dazwischen
drei gr. Eicheln an ihren Stielen. —1 Helmdecken:
w. - b.

So wird das W. jetzt geführt; dagegen zeigt sich
auf einer im Besitz der Familie befindlichen Ahnen-
tafel das W. des erwähnten Diedricli d. D. ganz an-
ders, nämlich im r.-w. getheilten Felde ein g. Löwe,
der sich auf dem Helm wachsend wiederholt.
 
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