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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0013
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©raten.

ISniMlissin, (Tafel 1.)

uraltes, lausizisches Geschlecht, das in der Person des
kurpreussischen und kursächsischen Ministers und Generals
Wolf Heinrich v. B. durch sächs. Vikariatsdiplom vom
28. Februar 1741 gegraft wurde. Sinapius vermengt die
lausizer Familie mit einer schlesischen dieses Namens,
welche ganz verschiedenes Wappen führte.

Stammwappen: ln B. drei g.-beschlagene s. Hiift-
hörner ohne Schnüre, 2.1 mit den Mundstücken zusam-
men gestellt. — Auf dem Helm ein Busch (auch blos
drei) b. Federn. — Decken: b. und s.

Das gräfliche Wappen ist geviertet von R. und R.
mit Herzschild (Slammwappen). 1. und 4. zwei s.
Flüge mit den Saxen gegeneinander, dazwischen ein g.
Stern 2 und 3. aus dem linken Rande wachsend ein
geharnischter Arm mit einem Schwert. — Drei Helme:

I. ein olfener s. Flug, dazwischen ein g. Stern, II. drei
b. Federn, III. der Arm wachsend. — Decken : I. und

II. r. und s , II. b. und s — Schildhalter: Zwei wider-
sehende # Greifen mit s. Waffen.

IBeiast, (Tafel 1.)

Uradei der Altmark Brandenburg, wo ihr Stammhaus Büste
gelegen. Sind durch den berühmten Juristen Dr. Joachim
v. Beust zu Ende des XVI. Jahrhunderts nach Sachsen
gekommen. Im Altenburg’schen und Meining’schen an-
gesessen.

We itere Notizen, sowie Beschreibung der Wappen
siehe : bayr. Adel S. 7, Tafel 2, und S 69, Tafel 76, so-
wie preuss Adel S. 2, Tafel 3.

Ko*e. (Tafel 1.)

Uradei aus dem Stift Merseburg. Die Angabe Mauchen’s,
dass Karl Bose, kursächs Kammerherr und Obrist, von
K Ferdinand III. 1650 gegraft worden sei, ist falsch Im
Grafendiplom für Karl Gottfried B , sächs. Gesandten von
K. Karl VI. 1715, wird in Betreff eines früheren Diploms
nur erwähnt, dass bereits Kaiser Ferdinand die Absicht
gehabt habe, oben gedachten Karl Bosen in den Grafen-
stand zu erheben.

Siehe über diess Geschlecht weiter: nass. Adei S. 1,
Tafel 1, woselbst auch die Blasonirung des Wappens,
das ich hier genau nach den Angaben des H. v. Carlo-
witz aufgenommen habe. — Feld 4. des gräflichen Schil-
des wird wohl das Wappen Gähren oder D a 1 chau (Siebm
V 145) sein

Ilressler. (Tafel 1.)

Kristof Bressler, des Raths zu Breslau in Schlesien,
erhielt 18. Januar 1703 von K. Leopold I den böhmischen
Ritterstand, dessen Bruder Joachim, kaiserl. Kommerzien-
ralh, dieselbe Würde durch K. Joseph I. am 8. Januar
1709. Der kursächs. geh. Rath Gott 1 ieb Wilhelm v. ß.
wurde durch sächs. Vikariatsdiplom 29. Juni 1792 gegraft.
In diesem Diplom wird erwähnt, dass (nach Angaben des
Impetranten) Johann Bressler oder de Vratislavia bereits
1395 unter der Regierung K. Wenzel’s die Stelle eines
Reichssekretärs bekleidet habe, Anton v. Bressler aber
sei von K. Rudolf II geadelt und mit einem neuen Wap-
pen begnadet worden. Die Beschreibung des Wappens
siehe : preuss. Adel S. 4 Ich füge hier noch hinzu, dass

Bd. II. Abth. 3.

nach dem Grafendiplom der Rückschild dasjenige Wappen
enthält, mit welchem Joachim v. ß. von K. Joseph be-
gnadet worden, während der Herzschild dasjenige Wappen
gibt, das K. Rudolph II. den Bresslern verliehen. Von
dem Wappen der v. Fladen und Ascheburg findet sich
dagegen keine weitere Bezeichnung, sondern nur die Be-
merkung im Laufe des Textes, dass Kristof v. B. durch
das Diplom v. J. 1703 die Erlaubniss erhalten habe, »sich
des adeligen Familien-Wappens seiner Mutter, einer ge-
bornen von Fladen und Aschenburg, zu gebrauchen.«

Sclilieslich füge ich noch hinzu, dass die gräfl. Familie
in Sachsen im Mannsstamme erloschen sein soll

gBrüSil, (Tafel 1.)

(jüngere Linie), uraltes thüringisches Geschlecht Die
ältere Linie wurde 1737 gegraft, die jüngere in den Per-
sonen der Brüder Johann Adolf, Hanns Moritz und Fried-
rich Wilhelm v. B. 1738. Die leztere Linie ist im König-
reich Sachsen angesessen, die ältere Linie ist jezt nur
noch in Preussen.

Das Stammwappen zeigt in B. eine s. Schleife.

— Auf dem Helm ein Pfauenbusch. — Decken: b. und s.

Die gräflichen Wappen beider Linien finden sich

blasonirt beim preuss. Adel S. 4.

iSäänaiz. (Tafel 1.)

uradeliges böhmisches, später meissnisches Geschlecht,
welches sich seit dem XVI. Jahrhundert in zwei Linien,
die böhmische und sächsische, getheilt hat, von denen die
erstere 1806 erloschen ist. Das Geschlecht hat 1517 eine
Erbeinigung unter sich geschlossen, welche 1588 vom
Kurfürsten Kristian bestätigt worden. In dieser Einigung
wird auch bestimmt, dass die Glieder des Geschlechts wie
von Alters her nur einen der drei Vornamen Rudolph,
Heinrich oder Günther führen sollen. Aus der böhm.
Linie wurde Rudolf v. ß. 1792 in den Grafenstand er-
hoben. Aus der sächs. Linie erhielten Heinrich v. B.,
kurs. geh. Rath, 7. Okt. 1741, und Heinrich v ß., eben-
falls kurs. geh. Rath, am 24. März 1742 diese Würde.

Die gräfl. Linie ist in Sachsen im Mannsstamm erlo-
schen, blüht aber noch in freiherrlichen und Edelmanns-
Würden daselbst (s. unten).

Das Wappen führen alle Linien gemeinschaftlich und
gleich. Es zeigt einen gevierteten Schild. 1. und 4.
von R. und S. gespalten, 2. und 3. in R ein g. nach
vorne gekehrter Löwenkopf (Leopard), der eine g. Lilie
mit der Spize im Rachen hält*). — (Stammwappen

— findet sich in älteren Abbildungen richtiger in 1. und
4.) 1. und 4. wird irrig zuweilen als das Wappen der t
v. Tannenveld angegeben. -— Zwei Helme: I. ein
offener Flug, r., s., II. ein hermelingestülpter niederer
r. Hut (Edelmannshut), auf jeder Seite mit einem Pfauen-
wedel an g. Stiel besteckt. — Decken: rechts r., s., links
r., g. — Schildhalter: Zwei g. Leoparden.

Eglollstein. (Tafel 1.)

Albrecht Dietrich Gottfried v. E., k. preuss. General,
wurde mit seinem Bruder Otto Friedrich und dessen vier

*) Diese Figur kommt auch in eien ältesten englischen Wappen
schon vor und findet sich häufig als heraldische Ausfüllungsfigur, z.
B. auf Denkmälern in Hereford Cathedral u. a.

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