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Siebmacher, Johann [Begr.]; Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0020
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8

SÄCHSISCHER ADEL FREIHERRN.

wachsender geharnischter Mann, in der einen Hand ein
Beil, in der andern einen Laubkranz haltend. — Decken:
I. 44, s., II. b., s. — S chi 1 d h a 11 er : Zwei k. preuss.
Adler.

IBissin^, (Tafel 6.)

anhaitischer und meissnischer Uradel, in einer Linie frei-
herrlich.

Wappen: In B. aufrecht und voneinander zwei g.
Sensenklingen. — Auf dem Helm drei Federn r., s., r.
— Decken: r., s. (Diese Abweichung in den Farben
wird wohl auf einem althergebrachten Beizeichen einer
Linie beruhen, denn man findet den Schild auch r. mit
s. Klingen). Die freiherrliche Linie soll ein geviertetes
Wappen führen, wo in 2. und 3. ein Adler erscheint, mir
wurde jedoch vorliegendes als das übliche mitgetheilt.

Borselt (Tafel 6.)

von ßorschod. Adelsbestätigungen von 1565 und 1643,
österr. Freiherrn 19. Mai 1832. Nach v. Megerle wurde
Gottlieb Friedrich Borsch 1802 in den Reichsadel und
1808 in den Ritterstand erhoben. Ich kann nicht ent-
scheiden, welche von den Angaben die richtigere sei.
Nach der ersten müsste das Geschlecht mit den alten
schwäbischen Borsch, welche das Bild des jezigen Herz-
schildes als Wappen führten, gleichen Stammes sein.

Wappen: Geviertet mit Herzschild, darin in B.
eine bekränzte g.-gekleidete Jungfrau einen Bündel g.
Stäbe, in der andern einen s. Fisch hält. Im Rückschild
ist 1. von 44 und S. gespalten mit einer Spize in ver-
wechselten Farben. Auf dem Spalt ein Zweig mit Kir-
schen, 2. in B. ein g. Löwe, in der rechten Pranke einen
gr. Kranz, in der andern eine g. Wage haltend, 3. in B.
auf s. Wasser schwimmend ein g Boot, aus dem eine
n. Melusine hervorwächst, die in der einen Hand einen
Schlüssel, in der andern einen Fisch hält, 4. in 44
ein s. Panner mit 44 Kreuz bezeichnet, schräggelegt.
(Man sieht, dass von Seiten des betr. Heroldenamtes das
Möglichste geschehen, um durch diesen Rückschild den
des Stammwappens zu verunstalten). — Drei Helme:
I. das Panner wie in 4., II. die Jungfrau wachsend, III.
vier Federn 44, s., b., g. — Decken: I. 44, s., II.
rechts 4t, s., links b., g., III. b., g. — Schildhalter:
Zwei g. Löwen. — Wahlspruch: In Omnibus lidelis.

Bojiaekursr (Tafel 7.)

(Boineburg). llieher gehören die Linien B.-Lengsfeld
(schwarze Fahne), und B.-St e 11 fe 1 d (weisse Fahne). Im
Grossherzogthum S. angesessen.

Historische Notizen und Blasonirung der Wappen siehe :
bayr. Adel S. 28 und nassau. Adel S. 5.

Ich bemerke hiezu, dass nach jezigem Gebrauch die
weisse Fahne den Schild von S. und 44, die schwarze
aber von 44 und S. geviertet führt Bei Vergleichung
allerer Wappen dieses Geschlechtes könnte in dieser Be-
ziehung aber viel Jrrung unterlaufen, wenn man nicht
je nach der Stellung des ganzen Wappens auch die Fel-
der zählte*), da ausserdem die oben angedeuteten Unter-
schiede in den Schilden der beiden Linien nicht festzu-
halten wären.

I2i*ati«5eii$4c£n, (Tafel 7.)
thüringischer Uradel, von dem eine Linie seit 24. Febr.
1486 (bestätigt 18. Juli 1493) freiherrlich ist.

Das Wappen der freiherrlichen Linie ist (nach dem
Brief von 1495) geviertet. 1. und 4. in S. ein g. Löwe,
der einen Hirschkopf mit Geweih im Rachen trägt (Herr-
schaft Ranis), 2. und 3. Stammwappen (ein n. rauben-
der Fuchs mit einer s. Gans im Rachen). — Von den
zwei Helmen hat der I den Fuchs, der II. den Löwen
wie im Schild. Alle Bilder sind einwärtsgekehrt. —
Decken: beiderseits g. und s.

(Siehe diess Geschlecht beim bayr. Adel S. 70, Tafel
77. und württemb. Adel S. 14, Tafel 18.)

Brenn. (Tafel 7.)

Ernst Friedrich Brenn, auf Nehmütz bei Züty, Sohn
eines spanischen Obersten und einer gebornen v. Mar-

*) ..Siehe Grundsäze der Wappenkunst" S. 44.

schall, erhielt den Freiherrnstand von K. Franz 11. 26.
Februar 1804. Im Königreich angesessen.

Wappen: Geviertet. 1. und 4. r. mit einer s. Schaf-
(oder Tuch-) Scheere (Diess Feld ist wegen der Mutter
des Impetranten; siehe das Wappen der v. Marschall
unten), 2. und 3. in G. auf 44 Dreiberg stehend eine 44
Henne. — Auf dem Helm zwei Hörner r., s., jedes mit
vier r., s.-getheilten Fähnlein besteckt. — Decken:
rechts r., s., links 44, g-

Bi'iloi« . (Tafel 7.)

niedersächsischer und mecklenburgischer Uradel. Christoph
v. B., Oberhauptmann zu Celle, erhielt 16. Dez. 1705 die
Reichsfreiherrn würde.

Beschreibung des Wappens siehe beim preuss. Adel
Seite 5.

Bunan, (Tafel 7.)

gleichen Stammes und Wappens mit den oben aufgeführ-
ten Grafen dieses Namens. —-

Vergl. auch württemb. Adel S. 6, Taf. 7.

Burgk, (Tafel 7.)

Dathe von. Karl Friedrich August Krebss (Sohn des
k. s. Kriegsrathes Krebss), gewesener k. preuss. Leut-
nant, Besizer des von seinem Oheim, dem Hofrath Dathe
ererbten Rittergutes Burgk bei Dresden, erhielt vom Kö-
nige von Sachsen d. d. Dresden 2. März 1822, den Freiherrn-
stand unter obigem Namen.

Wappen: Von S., B. und R. im Göppel getheilt.
Vorne übereinander drei g.-besaamle r. Rosen, hinten ein
gekrönter g. Löwe, in der rechten Pranke einen g. Ring
haltend, unten ein s. Pelikan nebst Jungen in seinem
Neste (das Dathe’sehe Wappen, welches in F'olge Te-
staments vom 16. Dezember 1797 mit in das neue Wap-
pen aufgenommen werden musste). —- Auf dem Helm
der Löwe des Schildes Wachsend. — I) ecken: rechts
r., s., links b., g.

Buseek, (Tafel 7.)

hessischer Uradel. Das Wappen findet sich beschrieben
beim bayr. Adel S. 29. In den mir hier mitgetheilten
Abbildungen finden sich in Bezug des Kleinodes verschie-
dene Abweichungen : Bei der ersten ist der Flug g., der
Turnierkragen r. , bei der andern der Flug r., der Tur-
nierkragen g., bei der dritten endlich sind die Farben
wie bei der ersten, aber der Turnierkragen 44-

Ich kann nicht bestimmen, welche von diesen vier
hier zitirten Arten das richtige Kleinod enthalte, wahr-
scheinlich beruhten diese kleinen Differenzen auf »künst-
lerischen« Verbesserungen. — In Bezug des Kleinods
hahe ich hier die zweite Darstellungsweise gewählt.

Buttlar, (Tafel 7.)

Treusch von, zu Brandenfels, eine Linie der uradeligen
hessischen Familie, die mit dem sächsisch-meiningischen
Geschlechte Buttlar wahrscheinlich gleiches Stammes ist
und sich auch im Wappen nur wenig unterscheidet (siehe
unten bei den Edelleuten). In der grossh. sächs. Provinz
Eisenach angesessen.

Wappen ; In R. eine s. Butte mit g. Reifen und Trag-
riemen — Auf dem Helm drei Federn s, r., s. — De-
cken: r., s.

»Hthe, (Tafel 7.)

siehe : Burgk.

CnoliSocli. (Tafel 7.)

Friedrich Sigmund C., gebürtig aus Freiburg a. d.
Unstrut, k. k. privil. Grosshändler in Wien, wurde vom
Herzog Joseph von S.-Altenburg am 30. März 1838 in den
Freiherrnstand erhoben.

Wappen : Geviertet von B. und R. mit gr. Herzschild,
darin eine s. Rose mit g. Samen. 1. und 4. ein g. An-
ker, 2. ein g. Schrägbalken mit b. Stern belegt, und 3.
fünf g. Schrägbalken (im Diplom steht: von Gold und
Roth zehnmal schrägrechts getheilt). — Drei Helme:
1 die Rose, II. der Anker zwischen offenen b. Flug, III.
ein b. Stern. — Decken : I. r., s , II. b , g-, III. r., g.
 
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