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Hildebrandt, Adolf Matthias [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,3): Der Adel des Königreichs Sachsen — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25001#0042
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30

SÄCHSISCHER ADEL. EDELLEUTE.

Ross. — Auf dem Helm ein Busch #, s. Federn. —
Decken: #, s.

Das hannoversche Wappenbuch gibt als Kleinod
einen # Birkhahnsschweif von eilf Federn an, was als
eine abnorme modern-heraldische Idee bezeichnet wer-
den muss.—Vergl. das Wappen der Grafen Grote beim
preuss. Adel S. 10. Tafel 10.

Gruben (Tafel 32.)

(Grubben, Grubbe), eine bereits im XIV. Jahr-
hundert in Schweden vorkommende Familie, welche im
XV. Jahrhundert auch in Pommern sich niederliess und
von dort im vorigen Jahrhundert nach Sachsen kam. —
Im Königreiche angesessen.

Wappen: In B. ein g. Löwe. — Auf dem Helm
■wachsend, zuweilen auch ganz). — Decken: b., g.

Griinrmvald (Tafel 32.)

Klinkebeil von. Der kaiserl. Rath Jacob Klinke-
beil , Besizer von Bresen in der Niederlausiz (geb. 1627,
t 1694), erhielt den Adel von K. Leopold I. mit dem
Prädikat Grünenwald, dd. Wien 3. Mai 1661.

Wappen: Von B. und R. durch einen g. Balken
getheilt. Oben zwei gekreuzte s. Beile von einem gr.
Lorbeerkranz umgeben, unten aus s. Wasser im Schil-
desfuss wachsend, ein laubbekränzter und beschürzter
wilder Mann, einen gr. Baum mit beiden Händen hal-
tend ; hinter ihm zur Rechten wachsen ebenfalls drei
Bäume aus dem Wasser hervor.*) Auf dem Helm der
wilde Mann mit dem Baume wachsend zwischen offe-
nem Fluge, deren rechter b., g., r., der andere r., g.,
b. getheilt ist. — Decken: rechts b., g., links r., s.

Gi'iintbkow , (Tafel 32.)

pommer’scher Adel, als dessen Stammvater Peter G. zu
Kunow circa 1457 angeführt wird.

Wappen: In S. ein aufrechtstehender b. Pfeil.**)
Auf dem Helm ein s. Mond, die Hörner abwärts, oben
mit drei g. Sternen besteckt.***) — Decken: b. und s.

Grüner. (Tafel 32.)

Joh. Ernst G., herz, sächs. koburg. geh. Rath und
Minister, wurde vom Könige von Sachsen in den Adel-
stand erhoben, dd. Dresden 19. Juli 1817. — In Sach-
sen im Mannsstamm erloschen.

Wappen: In S. ein r. Schrägbalken von zwei gr.
Eichzweigen mit ihren Früchten beseitet. — Auf dem
Helm ein laubbeschürzter und bekränzter, wachsender
wilder Mann, mit einem Eichzweig in der Rechten. —
Decken: r., s.

Giitbiei', (Tafel 32.)

ursprünglich ein ehrbares Geschlecht der Stadt Langen-
salza , aus dem die Brüder Ludwig und August G.,
beide in kursächs. Militärdiensten, mit Beibehaltung
ihres angebornen Wappens geadelt wurden im sächs.
Vikariate 6. Juli 1792.

Wappen: In B. ein nackter weiblicher Rumpf
mit abfliegenden g. Haaren. Auf dem ungekr. Helm
zweit) solche Rümpfe. — Decken: b. und s.

Hänel (.Tafel 32.)

von Cronenthall. Joh. Heinr. H., kaiserl. Lieute-
nant, wurde von Kaiser Leopold I., dd. Laxenburg 15.
Mai 1674 mit obigem Prädikat in den böhmischen Adel-
stand erhoben, Preussen bestätigte dem Hauptmann
Heinrich Emil H. den Adel, dd. 18. Okt. 1821, Sachsen
dem Kaufmann Karl H. zu Leipzig, 14. Juli 1836.

*) Diese drei Bäume sollen den grünen Wald repräsentiren, wäh-
rend die Beile das K linke.beil versinnlichen, wie denn über-
haupt der Schild dieses Wappens als recht gelungen bezeichnet
werden darf.

**) Bagmihl V. 149. blasonirt ebenso, dagegen auf Tafel 71 das Feld
b. und der Pfeil s.

***) A. a. 0, schweben natürlich Sterne und Mond frei in der Luft
und wrird solches sogar im Texte ausdrücklich bemerkt,
f) Die Erscheinung von zwei Rümpfen auf einem Helm gehört
der schlechtesten Art von Heraldik an. Vide z. B. die v. Plo-
t h o w beim bayr, Adel.

Wappen: Gespalten von R. und #. Vorne auf
gr. Berg ein # Hahn, der einen durch seine Brust ge-
stossenen s. Pfeil mit der einen Kralle hält; hinten auf
gr. Berg ein gr. Lindenbaum. — Auf dem Helm der
Hahn zwischen r., s. und g., # getheiltem offenen
Fluge. — Decken: rechts g., links r., s.

Jlaeseler. (Tafel 32.)

König Friedrich von Preussen verlieh den Gebrü-
dern August und Gottlieb Haeseler, Besizer vom Klos-
ter Hessler in Thüringen, den preuss. Adelstand, dd.
31. Merz 1733. Dieselben erlangten den Reichsadel im
sächs. Vikariate 20. Jan. 1742.

Wappen: 1) nach dem preuss. Diplom v. 1733.
Geviertet von S. und G. 1. ein # Adlerskopf, 2. eine

r. und 3. eine b. Fahne, beide schräggestellt, und 4.
ein # Adlersflügel. — Auf dem Helm ein offener
Flug, rechts #, s., links r., g. geviertet. — Decken:
rechts #, s., links r., g.

2) nach dem Vikariatsdiplom v. J. 1742: Der Schild
wie oben, doch dass jede Fahne mit einem # Adler
belegt ist. — Auf dem Helm der rechte Flug von S.
und # (statt # und S.), der linke von R. und G., statt
umgekehrt, geviertet. — Decken: wie oben.

Nach diesen diplommässigen Angaben sind die beim
preuss. Adel S. 11. Tafel 11. gemachten zu verbessern.

Haussier, (Tafel 32.)

eine aus dem Holsteinischen im vorigen Jahrhundert
nach Sachsen gekommene Familie, die jedoch daselbst
im Mannsstamm erloschen ist.

Wappen: In B. ein s., r. geschachter Schildes-
fuss, darauf zwei s. Häuser mit r. Dächern auf gr. Bo-
den stehend. — Auf dem Helm ein r., s. Wulst, da-
rauf ein Haus zwischen b., r. Flug. — Decken:
rechts b., s., links r., s.

Jin^en, (Tafel 33.)

eine aus den Niederlanden stammende Familie, im H.

S.-Meiningen angesessen.

Wappen: Geviertet von B. und S., in 2. und 3.
eine r. Lilie. Der ganze Schild mit einem g. Schräg-
balken überzogen. —Auf dem Helm ein r.-gekleidetcr
Mann, wachsend, einen Säbel in der Rechten, zwischen
zwei b., g. Hörnern. — Decken: rechts r.,~ s., links

b., g-

Hagen (Tafel 33.)

zu Treffurth, angeblich aus dem Eichsfelde stam-
mend.*)

In Beireff des Wappens konnte ich die nöthige
Sicherheit nicht erlangen; die eine Abbildung die ich
als Wappen dieser Familie erhielt , zeigt in B. einen

s. Mond, die Hörner aufwärts, und auf dem Helm sie-
ben Schilfkolben oder Kornähren. — Die andere hat
im Schild einen Ast, aus dem sieben Kornähren oder
Schilfkolben hervorwachsen und auf dem Helm die
Schildesflgur wiederholt. Lezteres Wappen soll von der
Familie selbst mitgetheilt und dazu bemerkt worden
sein, dass ihr die Farben nicht bekannt seien.**)

Hagke (Tafel 33.)

auf Schilfa, thüringischer Uradel, früher ohne das
Prädikat von.

Wappen: In B. zwei geschrägte s. Schlüssel. Auf
dem Helm ein doppelter Flug b., s. (nach Andern
ganz r.). — Decken: b., s.

*) Nach Privatnachrichten opferte diess Geschlecht i. J. 1813 sein
ganzes Vermögen zur Ausrüstung eines Freikorps gegen Frank-
reich und erhielt nach hergestelltem Frieden von k. Friedr. Wil-
helm 111. von Preussen ein Rittei gut in Treffurt, die Fräulein
des Geschlechts aber wurden mit stittsmässigen Präbenden be-
gnadigt.

Wenn zwischen diesem und dem vorigen Wappen wirklich eini-
ger Zusammenhang herrschte, so dürfte der Ast wohl »•, di«
Aebren »ber g. in B. sein.
 
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