Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,5): Die Wappen des Württemberger Adels — Nürnberg, 1857

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25003#0011
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WÜRTTEMBERGISCHER ADEL. GRAFEN.


bestehend, oben mit drei s. Federn besteckt (wegen Grü-
nenberg). II. ein r. Löwenrumpf mit g. Kamm, dessen
fünf Spizen mit Pfauenspiegeln besteckt sind (wegen Man-
delsburg), III. ein g. Mühlrad (zum Stammwappen)
IV. zwei s, Schwanenhälse mit g. in den # Schnäbeln
(wegen Ra p p e rs wy 1) und V. ein männlicher Rumpf b.,
s. getheilt, oben mit einem s. Stern belegt und mit einer
s.-gestülpten b. Miize auf dem Kopf.

Die Decken bei I. gr., s., II. r., s., III. g., IV.
r., g. und V. b., s.

Hinter dem Schild gekreuzt an g. Lanzen zwei g. Ban-
ner, deren jedes einen gekrönten Löwen enthält.

Schildhalter: zwei ^-gewaffnete s. Schwäne mit g,
Ringen in den Schnäbeln.

Wahlspruch: Suaviter in modo, fortiter in re.

Diess Wappen ist ein auffallendes Beispiel von Ver-
einigung mehrerer Wappen durch blosse Annahme von
deren Kleinoden.

IVeipperg, (Tafel 3.)

turniergenossener, schwäbischer Uradel. Reingebode de
Niberchkommtbereitsll41 inUrkunden vor. Das Geschlecht
ist ritterschaftlich begütert mit Neipperg, Schwaigern, Klin-
genberg und Stocksberg. Reichsgrafen 1726. Graf Alfred
Karl Franz v. N. k. Generalmajor ist standesherrlicher Per-
sonalist im Königreich. Ihm kommt als dem Haupte der
Familie das Prädikat »Erlaucht« zu.

Wappen: In R. drei, 2.1, s. Ringe. Auf dem Helm
ein geschlossener Flug **) in Farben und Figuren des Schil-
des. Decken: r. und s.

Der Schild mit den drei Ringen kommt bereits auf
einen neippergischen Siegel v. J. 1281 vor.

NformanM-FJireisfe!« (Tafel 3.)
diess Geschlecht stammt von der Insel Rügen. Philipp
Christian v. N. kam zu Ende des vorigen Jahrhunderts in
Württemberg. Dienste und wurde daselbst am 1. Jan. 1806
mit den Beinamen Ehrenfels in den Grafenstand erhoben.
Ritterschaftlich begütert mit Ehrenfels.

Wappen: Gespalten. Vorne von S. und B. getheilt,
oben ein wachsender # Adler, unten drei r. Wecken neben-
einander. Hinten in B ein schmaler g. Schrägrechtsbalken,
beiderseits von einem solchen r. begrenzt.

Auf dem Schild steht ein gekrönter Helm ohne Klei-
nod und Decken. * *)

Schildhalter: zwei geharnischte Ritter mit Lanzen.

Siehe Mehreres von diesem Geschlecht unter den nas-
sauischen Adel S. 8. und bayr. Adel S. 100.

Plettenberg- (Tafel 3.)

Mietin gen, westfälischer Uradel, Reichsgrafen 1724, in
Württemberg standesherrlich begütert mit der Grafschaft
Mietingen Diese württemb. Linie des Geschlechts ist je-
doch 1813 im Mannsstamm erloschen. Die gegenwärtige
Besizerin der Standesherrschaft Mietingen ist die Gräfin
Marie Esterhazzy geh. Gräfin v. Plettenberg.

Wappen: Von B und G. gespalten. Auf dem Helm
zwei Federn g., b. Decken: b. und g.

VergleicheGiiezu das Geschlecht der Freiherrn Bodel-
schwingh-Plettenberg unter dem nassau. Adel S. 5.
Taf. 5.

Pückler-Limburg (Tafel 3.)
ursprünglich schlesischer Adel, sollen früher Grodisca
geheissen haben, Freiherrn 1655, Grafen 1690. In einer
Linie auch fürstlich seit 1822 (s. Püclder-Muskau). Die
fränkische Linie führt obigen Beinamen, wegen Erbschaft
■der limpurgischen Besizungen, ist in Württemberg standes-
herrlich begütert mit der Herrschaft Limpurg-Gaildorf. Dem
Haupte der Familie gebührt der Titel »Erlaucht.«

Die Beschreibung des Wappens siehe bayr. Adel S. 18.,
wobei hinzuzufügen, dass die vier Felder des ehemal. lim-
purgischen Wappens erst seit Anfang dieses Jahrhunderts
geführt werden.

Das frühere g rä fl i ch e Wappen (v. J. 1690) ist nach
dem Wappenbuch der durchlauchtigen Welt und Siebina-
cher auf der Tafel gleichfalls abgebildet.

(Vergleiche auch das Geschlecht der v. Grodiska,
beim bayr. Adel S. 80, Taf. 92.)

**) Kommt jedoch je nach der Stellung auch offen vor, x. B. auf ei-
nem Stammblatt des Philippus a Neypperg v. J. 1570.

*) Vergl. hierüber Lieferung 17. S. 3S.

Qnadt-Isny (Tafel 3.)
mit Isny standesherrlich begütert.

Weitere genealogische Notizen und Beschreibung des
gräflichen Wappens siehe bayr. Adel S. 16. Das Haupt der
Familie heisst: »Erlaucht.«

Auf der Tafel ist ausserdem uoch das Stammwappen
beigegeben, welches in R. zwei oben und unten abge-
wechselt gezinnte s. Balken, auf dem Helm aber denRumpf
eines r.-geflügelten s. Bären hat. Die D e ck e n sind r. und s.

Keeliberg (Tafel 3.)

und Rothenlöwen, schwäbischer Uradel, sehr Avahr-
scheinlich gleichen Stammes mit den Hohenstaufen, theilte
sich früh in zwei Linien , die »unter den Bergen« oder
Rech berghausen und »auf den Bergen« oder Hohen-
rechberg. Die erstere Linie starb 1413 aus, von einem
Nebenzweig der andern stammen die gegenwärtig allein
noch übrigen Grafen v. B. 1603, 1623 und 1699 kam der
gräfliche Titel an das Geschlecht, die betreffenden Linien
sind aber wieder abgegangen. Die Anerkennung des jezt
blühenden Zweiges als gräflich, geschah von Bayern und
Württemberg im Jahre 1810.

Graf Albertv. R. iststandesherrlicher Personalist in Würt-
temberg. Ausserdem aber im Königreich ritterschaftlich begü-
tert. Dem Haupt der Familie gebührt der Titel: »Erlaucht.«

Wappen: In G. zwei voneinander gekehrte Löwen,
(dass die Schweife der Löwen verschlungen seien ist nicht
nothwendig und findet sich auf den ältesten Siegeln gar
nicht.) Auf dem Helm wachsend, bald nach vorne, bald
seitwärts gekehrt, ein g. Hirsch mit r. Waffen.

Decken: r. und g.

Schildhalter: zwei r. (auch g.) Löwen.

(Vergleiche auch bayr. Adel S. 18 Taf. 13.)

Reisclaacfi, (Tafel 3.)

schwäbischer turniergenossener Uradel. Ulricus de Rit-
schahe kommt 1150 als Vasall des Grafen von Heiligen-
berg vor. Freiherrn 1724, württb. Grafen 1810. Im König-
reiche ritterschaftlich begütert mit Antheil an Rieth, Nuss-
dorf und Eberdingen.

Wappen: In S. ein # Eberkopf mit g. Waffen. Auf
dem Ilelm derselbe. Decken: 4F und s.

S chi 1 d h al t er: rechts ein g. Löwe, links ein s. Wind.

(Vergleiche auch die Grafen v. Reis ach bayr. Adel

S. 18, Taf. 14.)

Reiattner (Tafel 3.)

von Weyl, sollen aus dem Eisass stammen. Einer des
Geschlechts gelangte im vorigen Jahrhundert in den Besiz
des Rittergutes Achstetten, das noch bei der Familie ist.
Von seinen Nachkommen wurde Julius Cäsar v. R. im Jahre
1819 von Württemberg gegraft.

Wappen: Von B. und G. gespalten. Vorne ein abneh-
mender g. Mond, hinten ein r. Löwe, der ein # Banner mit r.
Schwenkei hält. AufdemBanner der s. Buchstabe W (Weyl).

Zwei Helme: I. der g. Halbmond liegend; daraus
wächst ein geharnischter Mann mit einem Streitkolben in
der Rechten hervor. II drei s. Federn.

Decken: rechts b., g., links r., g.

S«?Iaae»l»ei*g- (Tafel 4.)

Tann heim, niederrheinischer Uradel aus Jülich, daselbst
und im Westfälischen begütert bis zu Anfang dieses Jahr-
hunderts. Nach Yerlust der rheinischen Güter durch den
Lüneviller Frieden wurde das Geschlecht 1803 mit der
Herrschaft Thannheim (zur ehemal. Reichsabtei Ochsen-
hausen gehörig) entschädigt, welche nun auch ihre Stan-
desherrschaft in Württemberg bildet.

Dem Haupte derFamilie gebührt das Prädikat »Erlaucht.«

Wappen: Geviertet von S. und G. 1. und 4. unter
einem dreiläzigen b. Turnierkragen drei, 2.1, r. Balken.
(Stammwappen. Fahne glaubt dass das Geschlecht mit
denen v. Do bb e 1 s tei n eines Stammes sei. Demnach wäre
hier der Turnierkragen nur das Zeichen der jüngeren Linie
und keine eigenlliche Schildesfigur) 2. und 3. ein r. Hirsch-
geweih (durch das Grafendiplom 1710 hinzugekommen).

Auf dem Helm ein r., s. Wulst (zuweilen auch eine
Krone) daraus ein Pfauenbusch.

Decken: rechts r., s., links r., g.

Schildhalter: zwei g. Löwen.

1
 
Annotationen