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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,5): Die Wappen des Württemberger Adels — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25003#0014
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6

WÜRTTEMBERGISCLIER ADEL. FREIHERRN.

Auf dem Helm fünf Federn s., b., g., b., s. Decken:
b. und s.

JSreltaeliwert, (Tafel 7.)
eingeborenes wiirtt. Geschlecht, geadelt von Kaiser Ru-
dolph II. 1594, Freiherrn 1824, im Königreiche ritterschaft-
lich begütert. *

Wappen: Getheilt von G. und 441- Oben wachsend
ein 44 Löwe mit einen Schwert in den Pranken, unten
eine g. Lilie.

Auf dem Helm zwischen zwei g., 44 übereckgetheilten
in den Mündungen mit g. Lilien besteckten , Hörnern der
Löwe wie im Schild. Decken: 44 und g.

fSremiiiig, (Tafel 7.)

wiirttb. Freiherrn 1812, ritterschaftlich begütert mit Ko-
chendorf,'0. A. Nekarsulm. Sind mit einem älteren Ge-
schlechte gleichen Namens nichtzu verwechseln. (Bayr. Adel
S. 71. Taf. 78.)

Wappen: Gespalten von Gr. und S. Vorne drei, 2.1.,
g. Ballen, hinten gestürzt und übereinandergeschrägt drei r.
Pfeile mit s., b. Flitsch.

Zwei Helme: I. ein offener 44 Flug, dazwischen die
drei g. Balken. II. wachsend ein r.-gekleideter männ-
licher Rumpf mit b.-gestülpter r. Mtize. Die Decken
bei I. gr. , g., bei II. 44, s. (Kleinod und Helm II. passen
weder unter sich noch zu der hinteren Hälfte des Schil-
des, sowie auch der Flug auf I. ordentlich gr. sein sollte.
Nach Cast. I. 61 soll das frühere Wappen dieses Geschlech-
tes drei r. Streitkolben in S. gehabt haben. In diesem
Falle wäre die Verbesserung aus 1812 sehr zu Ungunsten
des Wappens ausgefallen).

gSriisw^gBer (Tafel 7.)

§chaubeck_soflen niederländischen Ursprungs sein. 1780
war-iheocioT' v. B. kurbayrischer Bachstaaden-Inspektor
zu Neustatt in der Pfalz. Felix v. B., vielleicht ein Sohn
des vorigen, kam 1789 in wrirttemb. Kriegsdienste. Von
seinen Nachkommen lebt meines Wissens gegenwärtig Nie-
mand in Württemberg, dagegen sind seine beiden Söhne
Felix und Joseph, die in der k. k. österr. Armee dienen,
im Königreich ritterschaftlich begütert mit Klein-Bottwar
Schaubeck und einem Th eil von Heutingsheim. Unterm
20. Okt. 1854 ward den beiden leztgenannten von S. M.
König Wilhelm der Name Schaubeck zugegeben und das
Wappen vermehrt.

Das Stammwappen ist geviertet von 44 und s. 1. und

4. ein mit drei g. Balken belegter s. Schrägbalken, 2. und
3. ein r. Löwe*). Das vermehrte Wappen v. 1854
hat Privatnachrichten zufolge (auf die geschehene öffent-
liche Ausschreibung und Aufforderung an den württb. Adel,
wurde mir von der Familie selbst keine Auskunft zu
Theil) den Schild der 1854 ausgestorbenen und von den
v. Br. beerbten v. Knies.tedt v. Schaubeck (In G. ein
r. Schildlein mit gr. Kleeblättern ringsum besteckt.) als
Herzschild. Ich habe das Wappen nach dieser Angabe
entworfen und auf der Tafel wiedergegeben. Wenn es
einen wesentlichen Irrthum enthalten sollte, möge mir die
Schuld desselben nicht beigelegt werden.

ISiiimu, (Tafel 7.)

sächsischer Uradel, im Königreich bedienstet. Beschrei-
bung des Wappens siehe bayr. Adel S. 29. Ich gebe
dasselbe hier nach Siebmacher I. 155.

Weitere Notizen über diess Geschlecht siehe unter dem
sächsischen Adel.

Cappier (Tafel 7.) siehe Bautz.

Constant-Stetieeque, (Tafel 7.)
niederländischer Adel.

Wappen: Getheilt von S. und#- Oben ein gekrön-
ter 44 Adler, unten ein g. Schrägen (Andreaskreuz).

Auf dem Schild die Freiherrnkrone.

Schildhalter: zwei gekrönte 4t Adler.

Wahlspruch: In adversis constans.

Cotta (Tafel 7.)

von Cottendorf, sollen 1420 in Sachsen einen Wap-
penbrieferhalten haben, wurden mit obigem Prädikate 1817
von Württemberg anerkannt. Daselbst sind sie mit Hipfel-
hol und Plettenberg ritterschaftlich begütert.

*) Beim bayr. Adel S. 71 Taf, 79 ist irrig ein g. Löwe angegeben.

Siehe diess Geschlecht auch unter dem bayr. Adel S. 30
Taf. 26v Ich gebe hier das Wappen nach Dorst, das in
einigen Stücken, namentlich den Decken des II. Helmes,
die hier r. und s. sind , von dem a. a. 0. beschriebenen
abweicht.

Crailsheim (Tafel 7.)

waren ursprünglich auf der Burg Crailsheim im württb.
Franken angesessene Reichsdienstmannen und kommt ur-
kundlich zuerst Ilenricus de Crawelsheim i. J. 1232 vor-
lm Königreich ritterschaftlich begütert mit Antheilen an
Hornberg Morstein und Hagenhof. Diese Linie führt den
Beinamen Rügland oderRogiand; eine andere in Würt-
temberg- mit einem Antheil an Hengstfeld begüterte Linie
führt den Beinamen von diesem Rittergute, aber mit allen
übrigen Crailsheim gleiches Wappen. Freiherrn 23. Juni
1713 (nicht 1700 wie beim bayr. Adel S. 30 irrig steht).

Das Wappen hat in 44 einen g. Balken. Auf dem
Helm zwischen zwei 44 Hörnern, mit je einer g. Spange,
stehend ein r. Kissen mit g. Quaste.

D ecke n : 4+ und g.

fBenihae!*, (Tafel 7.)
rheinischer Uradel, im Königreich bedienstet.

Wappen: In G. ein (natürliches, dürres) r. Kleeblatt;
diese Figur wird gewöhnlich beschrieben als drei r. Her-
zen in Form eines Dreipasses mit den Spizen zusammen-
gestellt. Es findet sich aber das Kleeblatt öfters auch 44,
und stimmt dann mit den Farben des Kleinods und der
Decken eher zusammen. Ich habe hier das Wappen nach
Dorst gegeben.

Auf dem Schild stehen zwei Helme mit 44, g. D e ck en.
Der I. hat zwischen zwei g. Bannern, deren jedes eine
s. Lilie enthält, einen s, Schwanenrumpf mit 44 Waffen,
der II. einen s.-gestülpten niedern 44 Hut, der an den
Seiten mit zwei Pfauenbüschen besteckt ist.

Es findet noch ein anderes Geschlecht gleichen Namens
und ähnlichen Wappens, die Dernbach genannt Graul (s. d.).

Moüiojp, (Tafel 7.)

Uradel aus Lippe woselbst sein Stammschloss Alten-Donop,
erhielt 1548 von Kaiser Karl V. einen Freiherrnbrief. In
Württemberg bedienstet.

Wappen: In S. schräggestellt ein zu beiden Seiten
gezinnter und oben mit einem Haken versehenen r. Bal-
ken. Insgemein wird diese Figur als Steigbaum oder
Sturmleiter bezeichnet, welche Erklärung nicht unwahr-
scheinlich, da Roth, die heraldische Holzl'arbe, nicht
entgegen ist, und das Kleinod selbst die Schildesfigur
an einen Thurm gelehnt wiederholt. Es wird auch der
Name Donop selbst in einer Sage mit dem Wappenbild
in Verbindung gebracht, die erzählt, dass einst bei der
Belagerung eines Schlosses einer der Knechte mit dem
Rufe Do nop (da hinauf!) die Sturmleiter angelegt und
die Mauer zuerst erstiegen und davon den Beinamen er-
halten habe. Das Kleinod ist ein s. Thurm mit Erkern
und r. Dach, dessen Spize mit r., s. Federn besteckt ist,
vorne die Sturmleiter wie im Schild.

Die Decken sind r. und s.

Ich erlaube mir bei dieser Gelegenheit die Inschrift
eines Denkmals anzuführen, das vielleicht wenig bekannt,
die Ehre und den Ruhm eines Donop selbst im fernen
Amerika und die Stelle seines Grabes uns überliefert hat.
Dieses Denkmal in Form einer kleinen Piramide auf einem
Sockel, steht ungefähr 10 Meilen unterhalb Philadelphia
am linkenUfer des Delaware im Walde bei Redbank. Ich
gebe hier die Inschrift so, wie ich sie am 12. April 1850
an Ort und Stelle abgeschrieben habe: This monument was
) erected on the 22nd Oct. 1829 | to transmit to posterity | a
gratefulremembran.ee of the | Patriotism and Gallantry of | Lieut.
Colonel | Christophen Greene | who with 400 Men conquered |
the Hessian army of 2000 troops \ then in the British Service
At Red bank | on the 22nd Oct. 7777. | Among the slain was
found | their comander count | Donop, whose body lies | int, er -
red near the spot | where he feil.

Auf der Rückseite stehen ferner die Zeilen:

A Number of the | Volunteers | beeing desirous to perpe-
tuate | the memory of the distinguished | Officers and Soldiers
who fought and bled in the glorious Strughle for American
| Independence | llave | erected this monument \ on the 22nd dag
of October | A. D. 1829.
 
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