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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,5): Die Wappen des Württemberger Adels — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25003#0015
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WURTTEMBERGISDIIER ADEL. FREIHERRN.

7

Egloflfeteiii (Tafel 8.)

fränkischer turniergenossener Uradel. In Württemberg be-
dienstet, führen das Stammwappen (Siehe bayr. Adel S. 9,
Taf. 33). Die gegenwärtige Abbildung ist nach einem Mu-
ster aus dem Anfänge des XIV. Jahrhunderts. Dass die
Decke hierr., ist eine licentia heraldica die in damaligen
Zeiten sehr häufig rorkommt.

EllrJcltsliausen (Tafel 8.)
turniergenossener Uradel aus Franken. In Württemberg
ritterschaftlich begütert mit Assumstadt und Jagstheim, wor-
Hach sich auch die zwei Linien des Geschlechtes schreiben.

Wappen: Von R. und S. fünfmal schräggetheilt. Auf
dem Helm wachsend ein g.-bewehrter Bock, mitSchildes-
theilung und Farben überzogen. Decken r. und s.
Enzherg, (Tafel 8.)

turniergenossener schwäbischer Uradel, im Königreich rit-
terschaftlich begütert mit Mühlheim im Schwarzwald.

Wappen: In B. ein g. Fingerring mit r. Stein. Auf
dem Helm widerholt sich derselbe auf einem r. Kissen mit
g. Quasten*). Decken: b. und g.

Siehe auch die Grafen und Freiherrn v. Enzenberg
unter dem bayr. Adel S. 9 und 33.

Efzdoi’lT, (Tafel 8.)

E z d o r ff, stand einer in Würrttemberg noch 1830 in Kriegs-
diensten. Seine Nachkommen sollen daselbst noch leben.

Genealog. Notiz und Wappenbeschreibung siehe bayr.
Adel S. 10.

Eyl> (Tafel 8 )

(Dörzbacher-Linie),

ritterschaftlich begütert mit einem Antheil an Dörzbach,

0. A. Kunzelau im Jagstkreis, führen das einfache Wap-
pen. Ich gebe dasselbe hier nach einem altern Muster.

Weitere Notizen und Beschreibung der Wappen siehe
beim bayr. Adel S. 33. Ich bemerke hiezu nachträglich
dass die Reisensburg bei Gtinzburg jezt im Besize der Frei-
herrn v. Riedheim ist.

Figcliei*. (Tafel 8.)

Ich finde das Wappen eines freiherrlichen Geschlechtes
dieses Namens nur bei Dorst N. 89 und nach diesem bei
Tyroff III, 9.; ausserdem aber weder im Staatshandbuch
noch bei Cast einen dieses Geschlechts aufgeführt. Ich
gebe daher das Wappen:

Gespalten von ß. und G. vorne zwei g. Fische (Bar-
ben) mit dem Rücken widereinander gekehrt, hinten ein
r. Schrägbalken mit drei s. Rosen belegt.

Zwei Helme: I. ein wachsender r.-gekleideter Mann,
mit s.-gestülptem r. Hut, in der Rechten eine s. Angel,
in der Linken einen g. Ring haltend. II. ein offener 4b
F’Iug, jederseils mit einer s. Rose belegt.

Decken: rechts 4b, g., links 4b, s. (passt kein Theil
zum andern).

Forstner (Tafel 8.)

von Dambenoy, sollen von den alten österreichischen
Forstnern abstammen Der Wappen-Aehnlichkeit nach wäre
diess allerdings möglich, auch war zu Ende des XVII.
Jahrhunderts ein Christoph v. Forstner herzogl. württb.
Kanzler in Mömpelgardt und circa 1790 starb in München
ein »Franz Xaver Reichsfreiherr F'orstner von Mempelgardt,
kurbayrischer Obristleutnant, Mechanicus und Hofkammer-
rath« auf dessen Grabstein (ohne Jahrzahi) daselbst das
Wappen wie auf der Tafel zu sehen ist. Der Freiherrn-
titel der jezigen württb. Familie schreibt sich aber erst
v. J. 1827, und das Wappen ist gegen das frühere etwas
verändert. Es zeigt nemlich einen gevierleten Schild,

1. und 4. in G. ein wachsender 4b-gekleideter Mann, der
mit einer Hacke auf einen vor ihm stehenden n. Baum
schlägt, 2. und 3. von G., R., B. und S. schräggetheilt.

Auf dem Helm der Mann wie im Schild, doch g.-ge-
kleidet, mit 4b Hut und ohne Baum, zwischen zwei g.,
4b und r., s. getheilten Hörnern. Decken: rechts 4b,
g., links r., s.

Die Abweichungen des oben erwähnten älteren Wap-

*) Ich besize zwei Siegel dieses Geschlechts, welche beide an Ur-
kunden t. .1. 14'ü hingen. Das Eine des Friedrich v. E. hat das auf
der Tafel gegebene Wappen, bei den anderen fehlt auf dem Helm das
Kissen.

pens lassen sich beim Vergleich der Abbildungen auf der
Tafel leicht entnehmen.

FreybePR« (Tafel 8.)

Eisenberg-Allmendingen, ritterschaftlich begütert
mit Altheim und Allmendingen.

Genealogische Notiz und Beschreibung des Wappens
siehe bayr. Adel S. 35. Das hier gegebene Wappen hat
den Federbusch oben in der älteren Form des XV. Jahr-
hunderts. Das Geschlecht soll ursprünglich schweizerisch
und 1246 nach Schwaben gezogen sein.

Gaisl>er£, (Tafel 8.)

ursprünglich Schorndorfer Bürgergeschlecht, kam im XVI.
Jahrhundert unter den Landadel und wurde im XVII. reichs-
ritterschaftlich. Gegenwärtig blüht das Geschlecht in zwei
Linien, der Helfenberger und der Schöckiiiger, welche
beide ritterschaftlich im Königreiche begütert sind. Die
Freiherrnwürde ist 1824 bestätigt worden.

Wappen: In G. ein abgehauenes 4b Bockshorn. Auf
dem Helm dasselbe wachsend. Decken: 4t, g.
(«piniiiiiiRen (Tafel 8.)

und Massenbach zwei Linien ein und desselben Ge-
schlechtes und gleichen Wappens.

Der Stammname ist Gemmingen, daher sich das Ge-
schlecht gewöhnlich als G. yon Massenbach aufgeführt fin-
det (siehe bayr. Adel S. 36 und 47). Im Staalshandbuche
von Württemberg sind beide Linien gleich als getrennte
Geschlechter eingetragen, und zwar nach ihrer ritterschaft-
lichen Begiiterung:

Gern m ingen-Guttenberg-Bonfeld mit Bonfeld, Nieder-
steinach und einem Antheil an Neubronn.

Ge m mingen- Guttenberg-F’ürfeld mit Fürfeld und:

Massenbach mit einem Antheil an Massenbach, 0. A.
Brackenheim im Neckarkreis.

Das Wappen siehe auf der Tafel, dann bayr. Adel
a. a. 0. und nassauischer Adel S. 8, Tafel 8.

(nrcäSE(> (Tafel 8.)

von Freudenstein, schwäbischer Uradel, ehemals reichs-
ritterschaftlich. So viel ich höre ruht das Geschlecht noch
auf zwei Augen.

Wappen: In R. von gr. Dreiberg auffliegend ein g.
Schwan mit einem Fingerring im Schnabel. Auf dem
Helm der Schwan ohne Dreiberg. Decken: r. nnd g.

Gült linken, (Tafel 9.)

turniergenossener schwäbischer Uradel, Erbkämmerer in
Württemberg, ritterschaftlich begütert mit Berneck im
Schwarzwald, führen eines der schönsten Wappen, die un-
ter dem heutigen Adel noch zu finden sind, nemlich: in
S. drei, 2 1., g.-gewaffnete 44 Adler. Auf dem Helm
ein wachsender Adler. Oben s., unten 4t mit g. Klee-
blattsicheln auf den Flügen. Die Sicheln die in neueren
Zeiten zuweilen auch den drei Adlern im Schilde aufge-
legt werden, sind unrichtig verstandene Verschönerungs-
sucht und kommen in älteren Abbildungen nicht vor. Da-
gegen ist die Sichel auf dem Kleinod allein wol zu ver-
theidigen, da sie in den ältesten Zeiten der Heraldik, wo
das Kleinod noch wirklich getragen wurde, desshalb häufig
bei Adlern vorkommt, weil sie als Metallspange dazu diente
die offenen Flüge zu halten und zu unterstüzen; die Klee-
blattform an den Enden ist Idos ornamental.

(Tafel 9.)

sind in Württemberg ritterschaftlich begütert mit Ilohen-
Gundelfingen, 0. A. Münchingen im Donaukreis. Zu der
beim bayr. Adel S. 38 gegebenen ßlasonirung, gebe ich
hier weitere Ergänzung und Berichtigung.

Das Stammwappen dieses uradeligen Turnier-Ge-
schlechts ist in R. ein s. Schrägbalken mit drei gr. See-
blältern hintereinander belegt. Auf welche Weise sich die
ursprüngliche Gestalt dieser Seeblätter in die jezt übliche,
irrig als Schrötterhörner bezeichnete, veränderte, habe ich
in meinen »Grundsäzen« S. 27, F'ig. 153 und 154 gezeigt.

Auf dem Helm sind von Alters her zwei üchsenhörner
mit anhängenden Ohren. Die Hörner sind s. mit 4b Funk-
ten, welche die natürlichen Flecken in den Hörnern heral-
disch darstellen, besät, und die Ohren, aussen s., innen r.
zeigen, dass diese Stücke von einem weissen Ochsen ge-
nommen seien. Bekanntlich hat man schon im XY. Jahr-
 
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