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Siebmacher, Johann [Begr.]; Grass, Carl August von [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0139
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DER ADEL IN BADEN, edelleute.

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Kunkel. (Taf. 73.)

Aus der Rheinprovinz stammend und dort auch an-
gesessen, Messen sonst vom Hof. Gegenwärtig im
Wert he im1 sehen bedienstet. Jacob v. R. war 1862
Zollverwalter zu Heidelberg und Abgeordneter der
badischen zweiten Kammer für Wertheim. Daselbst
findet sich auch ein Bürgermeister v. R., vielleicht mit
dem Abgeordneten eine Person. Johann Justus v.

R. hatte, London den 16. Januar 1802, den Reichsadel
und sein Sohn Johann Friedrich am 15. Februar
1811 den Herzoglich-Nassauischen Adelstand erhalten,
welche Würde ihm am 6. April 1830 die Krone Preussen
bestätigte.

Wappen: Dem der Dynasten von Runkel ähnlich.

Getheilt von G. und Hermelin. Das ganze Schild belegt
mit zwei r. Pfählen und im rechten Obereck eine b.
Yierung, darin ein Schwert mit g. Griff.

Kleinod: g. r. Wulst, darauf gr. Berg mit 6 g.
Federn, dazwischen das Schwert mit g. Griff.

D ecken: r. g.

(Hof - und Staatshandbücher. Gritzner Matrikel

S. 95. Stammbuch Bd. III S. 276 etc.).

de St. Auge. (Taf. 73.)

Französische Adels - Familie, aus welcher Mitglieder
im Grossherzogthum bedienstet waren und sind. Nico-
laus v. St. Ange de Lome war Hauptmann, sein
Sohn Josef v. St. A. aber, geb. zu Karlsruhe den 22.
März 1785, ein verdienter Militär, wurde als Major 1837
pensionirt. Oskar v. St. A. ist Major im badischen
Grenadierregiment Kaiser Wilhelm

Wappen: in S. ein gr. Andreaskreuz, belegt mit
5. g. Sternen (2. 1. 2).

Statt Kleinod: neunperlige Krone.

(Hof- und Staatshandbücher. Badisches Lexicon.
S. 950. v. Wechmar S. 10).

St. George. (Taf. 73).

Diese Familie soll gleichen Ursprung mit denen v.
St. George in Frankfurt und dem Nassauischen
haben und aus Frankreich stammen, führt aber ein et-
was anderes Wappen.

Carl Anton v. St. George, geb. den 4. August
1748, starb den 7. Januar 1809 als fürstlich Solms-
Braunfels’scher Geheimerrath und Regierungsdirektor. Sein
Sohn Wilhelm v. St. G. war Sekretär bei dem Hofge-
richt zu Mannheim, nahm 1836 seine Pension und starb
am 23. Novbr. 1842. Dessen Sohn Georg Anton lebt
als k. k. österreichischer Officier a. D. in Carlsruhe.
Carl v. St. G. ist Apotheker in Constanz.

Wappen: in B. auf gr. Boden der g. Drache,
dessen Kopf von dem auf s. Rosse hersprengenden Ritter
St. George mit der Lanze durchstochen wird.

Kleinod: Der g. Drache mit ausgebreiteten Flügeln
und in die Höhe gewundenem Stachelschwanz.

Decken: b. s.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 52.
Bairischer, Nassauer und Frankfurter Adel dieses Werkes.
Ehr. von Reck.

St. Julien. (Taf. 73.)

Die Heimath dieser Familie, ob Frankreich oder
die Niederlanden, ist nicht genau festgestellt.

Zuerst findet sich im kurpfälzischen Militär Lambert
de Set. Julien, geb. zuLüttich den 17. Septbr. 1754,
ein Sohn des Jean Baptiste de Set. Julien und der
Judithe Bousquet, welcher zuerst in den Nieder-
landen lebte und zu Mannheim starb. Lambert
de St. J. trat beim Anfall der Pfalz an Baden aus kur-
pfälzischen in grossherzoglich-badische Militärdienste und
starb am 30. Oktober (1. Decbr.?) 1837 zu Mannheim
als Obrist ä la suite. Er hatte zwei Söhne, Carl Lud-

Bd. II. Abth. 6.

wig Friedrich, gestorben 1827 als Oberlieutenant der
Artillerie und Heinrich, geb. den 6. Januar 1801,
1835 Kriegsrath im Kriegsministerium und vermält mit
Rosa, geb. von Gulat• Wellenburg. Er starb im Pen-
sionsstande am 13. Novbr. 1844 zu Karlsruhe, wie es
scheint , ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen.

Wappen (Siegelabdruck): in G., übereinander zwei
springende tj Hunde, mit s. Halsbändern, welche hin-
ten einen s. Ring haben.

Kleinod: Edlenkrone.

(Ministerial-Akten. Freih. von Röder, v. Wechmar
S. 7. 48. 303. Cast. Adelsbuch S. 301).

Saladin. (Taf. 73.)

Die Familie v. Saladin, deren ursprüngliche Hei-
math Luc ca ist, blüht gegenwärtig in Genf und leitet
in direkter Linie ihre Abstammung von Jean Saladin,
Ecuyer her, der zu Villefranche im Bezirk Beau-
jolais in Frankreich, Departement der Rhone
und Loire 1480 lebte.

Ein mehrere Jahrhunderte alter Leichenstein fand
sich noch 1736 daselbst und zeigte das Geschlechtswap-
pen, welches noch heute geführt wird. Auch nach Eng-
land wendete sich ein Ast und der Edle Anton S., nach-
geborener Sohn des Edlen Jean S. und der Elisabeth
Peck, der nach Genf zurückkam, trat in den Rath der
Stadt, vermalte sich mit Renee d’Andrion und hatte
zwei Söhne, Anton S., Stifter der Linie Saladin
d’Onex und Jean Daniel S., Begründer der Linie Sa-
ladin de Crans.

Anton Karl Benjamin S. de Crans vermälte
sich mit Elisabeth Egerton und deren jüngste Toch-
ter Mathilde S. heirathete Alexis S. d’Onex, aus
welcher Ehe 3 Söhne entsprossen sind, von denen der
älteste Karl de S., 1831 in badische Militärdienste trat
und am 12. März 1840 als Rittmeister im 1. Dragoner-
regiment Grossherzog, seinen Abschied nahm. Aus einer
anderen Linie des Geschlechtes, wurde der Obristlieute-
nant Anton Franz August Saladin de Pregny
zu Genf am 21. März 1842 unter dem Namen de Lu-
bieres von dem König Friedrich W’ilhelm IY.
von Preussen in den Freiherrnstand erhoben und ihm
ein vermehrtes Wappen verliehen.

Wappen: von R. und B. getheilt. Oben ein s.
Löwe, unten ein s. Helm, r. gefüttert.

Kleinod: wachsend ein r. Löwe.

Decken: oben r. s., unten b. s.

(Hof- und Staatshandbücher, v. Wechmar S. 19.
Notice genealogique de la maison de Saladin et celle de
Bude. Geneve 1858. Gritzner Matrikel S. 110).

Sallwiirk. (Taf. 73.)

Aus dieser adeligen Familie ist Dr. Ernst von
Sallwürk Professor am Progymnasium zu Baden und
Dr. Otto v. S., Professor am Progymnasium zu Bruch-
sal. Franz Josef S., Syndicus der schwäbisch-öster-
reichischen Landschaft, erlangte mit dem Prädikat „von
Wenzelstein“ d. d. Wien den 16. November 1758,
durch die Kaiserin Maria Theresia den erblän-
dischen österreichischen Adelstand. Seine Nachkommen
sind die im Grossherzogthum bediensteten Familienmit-
glieder.

Wappen: von B. und R. geviert. I. und IV., aus
dem unteren Feldesrand wachsend, ein g. bewehrtes s.
Einhorn. II. und III. eine g. Lilie.

Kleinod: gekrönt, das wachsende s. Einhorn.

Decken: rechts b. s., links r. g.

(Hof- undStaatshandbücber. Stammbuch Bd.IV. S.285.
Megerle v. Mühlfeld I. S. 255. Heyer von Rosenfeld.

Sarachaca-Uria. (Taf. 73.)

Alte spanische Adelsfamilie, aus welcher Mitglieder
längere Zeit in badischen Diensten standen, die sich
dauernd aber nicht im Grossherzogthum erhalten hat.

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