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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,7): Die Wappen des Nassauer Adels — Nürnberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.24836#0020
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10

NASSAUISCHER ADEL.. FREIHERRN.

# Kragen, den Kesselhut auf dem Haupt. — Decken:

# und g.

Schnartzenau (Tafel 10)
leiten ihren Ursprung von den uralten Freiherrn Strein
von Schwarzenau her. 1745 erhielten sie von Kaiser
Franz I. eine Bestätigung dieser Abkunft und, damit doch
einige Aehnlichkeit im Wappen sei, zu ihrem, dem Schwart-
zenau’schen Wappen, einen g. und b. getheilten Balken
(die v. Strein führten ein b. und g. getheiites Feld) bei-
gcsezt. Das Geschlecht ist im Nassauischen begütert zu
Winkel, Oestrich und Caub, waren auch 1778 — 1848 im
11 er zogt hum bedienstet.

Wappen: Durch einen g. und b. getheilten Balken
von R. und S. getheilt. Oben zwei s. Rosen, unten eine
r . alle mit g. Saamen und gr. Fuzen. — Auf dem gekrönten
Heim eine wachsende r. und s. gespaltene gekrönte Jung-
frau mit fliegenden g. Haaren, in jeder Hand an langem
Stengel eine Rose haltend, die rechts s., die andere r.

— Decken: rechts b. und g., links r. und s. (besser
durchweg r. und s.).

§ehweitzei* (Tafel 10)

(eigentlich Allesina, genannt Schweitzer), eine Frankfur-
ter Familie, geadelt von Bayern 1816, gefreit von Sr. Ho-
heit dem jezt regierenden Herzog Adolph von Nassau,
10. Juli 1844. Sind zu Sindlingen, Amts Höchst, begütert
und genossen bis 1848 Wahlfähigkeit zur Herrenbank.

Wappen. Non R. und G. getheilt. Oben ein gekrön-
ter s. Adler, unten ein schreitender # Bär. — Zwei ge-
krönte Helme: I. der Adler wie im Schild, II. der Bär,
wachsend. — Decken: rechts r. und s., links # und g.

Das frühere Wappen der v. Schweitzer siehe: bayr.
Adel S. 66, Taf. 71.

§oh!ern (Tafel 10)

geadelt von Kaiser Leopold I., 1690 mit dem Prädikat
»edle Herrn von Sohlern und der Münda,« der vormals mittel-
rheinischen Reichsritterschaft einverleibt und zur Schul-
junkerschaft*) in Lorch gehörig, war im obern Rheingau
begütert und bis 1848 wählbar zur Ilerrenbank. Gegen-
wärtig ist die Familie mit Zehnten zu Kaltenholzhausen,
Hahnstälten, Pissighofen und Casdorf belehnt.

Wappen: Von S. und R. geviertet. 1. und 4. ein#
Adler, 2. und 3. ein s. Löwe, alle Thiere einwärtsgekehrt**).

— Zwei gekrönte Helme: I. der Adler, II. der Löwe.

— Decken: rechts # und s., links r. und s.

(Tafel 10 und 11)

zu Nassau, rheinischer Uradel. in jüngster Zeit durch
den Tod des berühmten k. preuss. Staats ministgrs Frhrn.
v. Stein im Mannsstamm erloschen. Das Stammschloss
Stein liegt dem Städtchen Nassau gegenüber an der Lahr.
Die Grundherrschaften Feucht, Schweighausen etc. sind
gegenwärtig im Besiz der jüngeren Tochter des lezten
Freiherrn, einer verh. Gräfin v. lv ie 1 man n segge (s. d.)
Reichsfre herrn durch Kaiser Friedrich 111.

Stammwappen: In G. eine r. Rose mit b. Saamen.

— Auf dem Helm Kopf und Hals eines s. Esels. — De-
cken: r. und g.

Vermehrtes Wappen: Geviertet mit dem Stamm-
wappen und einem g. Felde, darin ein r. Balken (f v.
Schöneck). — Zwei gekrönte Helme: I. Kleinod des
Stammwappens, der Esel trägt eine # Krone um den
Hals. (Soll bei der Freiung dazu gekommen sein. Ich
finde jedoch schon früher und wie mir scheint richtiger
statt der # Krone ein r. Halsband). II. ein offener Flug
in Farben und Figur von 2. und 3. — Decken: r. u. g.
SySserg: (Tafel 11)

— Sümmern, niederrheinischer Uradel, dessen Stamm-
schloss Hohensiegburg am Zusammenfluss der Ruhr und
Lenne liegt. In Nassau ist ein Zweig des Geschlechtes
bedienstet (siehe auch bayr. Adel S. 60, Taf. 63).

Wappen: In # ein g. Rad. — Auf dem Helm das
Rad zwischen zwei # und. g. Federn. — Decken: #
und g. Robens bemerkt, dass die Decken aussen g. und
innen # sein sollen.. Obwohl ein Grund hiefiir nicht

*') Siehe auch oben bei Frhr. v. Breidbach.

'!'*l Siehe hierüber die Bemerkung oben bei den Gr. von Wolff-
Metternieh.

abzusehen, auch Robens durchaus keine heraldische Au-
torität ist, so mag es doch meinethalben dabei sein Be-
wenden haben, obwohl es in Bezug des Abstechens der
Farben nicht sonderlich günstig sich ausnimmt.

(Tafel 11)

Der berühmte kais. General-Feldmarschall Frhr. Hans
Karl v. Th., f 1709 erbaute in Ems, Amts Nassau, das
Badhaus »zu den vier Thürmen.« Das unvollendet geblie-
bene stattliche Gebäude sammt den dazu gehörenden Län-
dereien wurde 1817 von den v. Th. an den Badearzt Thi-
lenius verkauft und das Geschlecht wendete sich von Nas-
sau weg, bis i. J. 1851 die Wfttwe des verstorbenen Frhrn.
Hans Karl v. Th., eine geh. Gräfin v. Bismark zur Ober-
holmeisterin Ihrer Hoheit der regierenden Herzogin Adel-
heid zu Nassau ernannt wurde, in welcher. Würde die-
selbe noch steht. Weiteres über dies uralte Geschlecht
und dessen Wappen siehe beim bayr. Adel S. 60, T. 64.

Hier will ich blos das Stammwappen dieses Ge-
schlechts geben, so wie ich es in einem alten handschriftl.
Wappenbuch aus d. J. 1480 gefunden, das sich von dem
a. a. O. nicht nur durch das Fehlen der beiden Banner,
sondern auch dadurch unterscheidet, dass der Balken des
Schildes nicht drei g. ausgebogene Pfähle enthält, sondern
von G. und R. fünfmal wellenartig gespalten ist, ein Be-
weis, wie man in Bezug auf Heroldsstücke in der alten
ächten Wappenkunst zu denken und zu verfahren pflegte. *)

SJBaserBa.-S4ers#l»efl,g (Tafel 11)
ursprünglich schwedisch und liefländisch, waren in Nas-
sau bedienstet und steht gegenwärtig ein Glied der Fa-
milie als Kammerherr im Hofdienst.

Wappen: Von B. und G. geviertet mit s. Herzschild,
darin über gr. Dreiberg ein g. Stern. 1. und 4. drei,
2.1, g. Lilien, 2. und 3. eine s. Rose mit gr. Stiel und
Blättern. — Zwei gekrönte Helme : I. ein offener Flug,
g. und b. dazwischen ein verschlungenes dreifaches g.
Seil (!), II. zwei Pfauenbüsche, dazwischen ein s. Stern.

— Decken: rechts b. und g., links gr. und g.

’Vriaatfz-Tfl^eBaeBafeM (Tafel 11)
spanischer Herkunft, 1664 Reichsritter mit dem Prädikat
»v. Treuenfeld« und Wappenvermehrung, 1774 Reichs-
freiherrn. In Nassau vordem begütert, stehen sie jezt
nur mehr bedienstet. Siehe auch bayr. Adel S. 62, Taf.
66 die Wappenbeschreibung. Es wird hier berichtigend
angeführt, dass die Linie Berberich, deren Wappen a.
a. 0. ebenfalls blasonirt und abgebildet, i. J. 1843 wieder
erloschen ist,

Wetze! (Tafel 11)

genannt von Garben, zur ehemaligen rheinischen Reichs-
ritterschaft gehörig, besizen zu Rüdes he im im Rheingau
ein Gut. Zu Anfang des XVIII. Jahrhunderts erbten sie
Namen, Wappen und Güter der t v. Garben, welche vor-
her schon die f von Buches beerbt hatten, daher im
Schilde der v. Wetzei die drei genannten Wappen vereint.

St am m wappen: In B. ein r. Löwe mit g. Waffen.

— Der ganze Schild mit einem s. Sclirägbalken über-
zogen, darin drei # Amseln hintereinander. ■— Auf dem
gekrönten Helm der r. Löwe. — Decken,: rechts r. und
s., links b. und s.

Vermehrtes Wappen: Geviertet mit Herzschild

(Stammwappen). 1. und 4. von G. und B. getheilt, oben
ein wachsender r. Löwe (v. Garben), unten eine s. Lilie.
2. und 3. ein schwebendes # Ankerkreuz (v. Buckes).
—- Drei Helme: I. und III. mit # und s. - gestülptem
niederem Hut, der erstere mit einem s. Knopf, darauf
sieben # Hahnfedern, der Ieztere mit zwei # und s.
abwechselnden Federbüschen und dem # Kreuz am Stulp
geziert. II. Der Löwe des Stammwappens. — Decken:
1. und ILI. # und s., II. rechts r. und s., links b. und s,

WTBB*tziBasseiN>«le (Tafel 11)

Uradel aus dem Eichsfeld. Im Herzogthum bedienst-ct.

Wappen: ln S. schräggestellt ein r. Feuerhaken.

Auf dem Helm mit r. und s. Wulst, der Haken stehend.

— D e cken : r. und s. — S ch i 1 d h a11e r : Zwei g- Löwen.

S-*) Vergleiche hierüber in meinen „Grnnd-Sazen" das Kapitel von
den Heroldsstücken.
 
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