Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,7): Die Wappen des Nassauer Adels — Nürnberg, 1858

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24836#0021
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
NASSAUISCHER ADEL. EDELLEUTE.

11



Witzleben (Tafel 11)

sächsischer Uradel. Die in Nassau bediensteten Glieder
des Geschlechts gehören der Linie Wollmirstädt (Stamm-
haus im Königreich Sachsen) an.

Wappen: In S. zwei gestürzter. Sparren (findet sich
jedoch auch von S. und R. dreimal gestürzt gesparrt, ein
Beweis, dass man in der alten Heraldik zwischen Tliei-
lung und Heroldsfigur keinen wesentlichen Unterschied
fand). — Auf dem Helm ein hermelin-gestülpter, niederer
r. Hut, mit zwei # Schäften besteckt, die an den Seiteu
mit s. Kugeln oder Schellen, oben aber mit r. und s. Fe-
dern geziert sind. — Decken: r. und s.

Kiegesar (Tafel 11)

altes Geschlecht aus der Mark Brandenburg, waren im
Herzogthuni angesessen, jezt sind sie nur noch bedienstet.
Seit 1770 gehören sie zur Ganerbschaft des adeligen Hau-
ses Alten- Limpurg.

Wapp eil: In S. nebeneinander stehend drei gr. Eich-
blätter (nach einigen sollen es Hanfstängel, nach anderen
Pappelbäume sein). — Auf dem ungekrönten Helm wach-
send ein g. Greif. — Decken: gr. und s.

Zwierlein (Tafel 11)

waren mit dem Dorfe Unterriexingen in Schwaben und
mit (Jittern im Rheingau reichsritlerschaftiich angesessen
und gemessen in Folge dessen im Herzogthum das frei-
herrliche Prädikat. Hatten bis 1848 Wählbarkeit zur Her-
renbank und sind seit 1855 wieder erbliche Mitglieder der
I. Kammer.

Wappen: In Gr. ein in zwei Reihen von G. und R.
geschachter Schrägbalken. — Auf dem gekrönten Helm
ein offener (wohl gr. ?) Flug, jederseits mit dem Schräg-
balken belegt. — Decken: rechts r. und g., links gr.
und g.

€ !> 111 e u 11.

As*BB©!ä8t (Tafel 12)

Der k. niederländische und nassau-oranische geh. Rath
Joh. v. A., der sich zugleich als Staatsmann und Geschichts-
schreiber seines Vaterlandes ausgezeichnet hat, war 1803
von Kaiser Franz II. in den Adelstand erhoben worden.
Seine Nachkommen sind im Herzogthum bedienstet.

Wappen: Von S. und B. gespalten. Vorne ein b.
Adler, hinten zwei gestürzte und gekreuzte s. Schwerter
mit g. Griffen. — Helm gekrönt, mit dem wachsenden
b. Adler. — Decken: b. und s.

Hiei^a-aBaes- (Tafel 12)

zum Brennstein, der als Direktor des fiirstl. nassau-
oranischen Bergkollegiums verstorbene Joseph Friedrich
v. B. war 6. Juli 1782 von Kaiser Joseph II. mit obigem
Prädikat geadelt worden. Seine Nachkommen sind im
Herzogthum bedienstet.

Wappen: Geviertet. 1. und 4. in # ein s. Stein-
haufen, aus dem vier g. Flammen aufsteigen, 2. in B ein
g. Stern, 3. in R. drei s. Flüsse. — Auf dem gekrönten
Helm ein wachsender # Adler. — Decken: rechts #
und g., links b. und g.

ISonüiorst (Tafel 12)

sollen einerlei Stammes mit dem Danziger Geschlechte
v. B. sein. Im Herzogthum bedienstet.

Wappen: In B. ein s., oben gezinnter Mauerbalken,
auf dem ein g. Greif schreitet. Unten zwei s. Zinnen-
thürme. — Kleinod: Der Greif wachsend. — Decken:
b. und g.

Coli (Tafel 12)

1735, 28. Febr. von Kaiser Karl VI. in des heil. röm.
Reichs Ritterstand erhoben. Das Geschlecht ist in der k.
preuss. Rheinprovinz angesessen, seit 1803 in Nassau, jezt
auch in Oestreich bedienstet.

Wappen (seit 1735): Geviertet mit r. Herzschild, da-
rin ein g. Balken, über demselben zwei, unten drei, 2.1,
g. Sterne, zwischen diesen oben und unten ein g. Drei-
eck (im Diplom steht »Raute,« ist aber die Figur wie hier
gezeichnet), 1. in G. ein gekrönler # Adler, 2. und 3.
in B. zwei gekreuzte s. Brände (sollten wohl # sein, mit
Anspielung auf den Namen?), 4. in S. ein gekrönter b.
Löwe. Die Thiere einwärts gekehrt. — Zwei gekrönte
Helme: I. der Adler wie in 1., II. der Löwe wie in 4.,
aber wachsend. — Decken: rechts # und g., links b.
und s.

Czaa*BjowsIiy (Tafel 12)

polnischer Adel, besizen zu Waltersburg, Amts Wallme-
rod, ein Gut.

Wappen (nach einem Siegelabdruck): In B. ein s.

Mond,*) auf diesen senkrecht ein g. Pfeil von zwei s.
Sternen beseitet. — Auf dem gekrönten Helm ein s.
Stern. — Decken: b. und s.

SSSepeBslsi-ooli (Tafel 12)
westphälischer Uradel, wegen früherer Bedienstung im Her-
zogthum anerkannt. Führen das Wappen wie die Frei-
herrn dieses Namens (siehe bayr. Adel S. 31, Taf. 28j.

Elk (Tafel 12)

niederländische Familie, aus welcher Bartholomäus Jacob
van Eck, geb. 1719 nach Deutschland kam. Er war nas-
sau-oranischer Regierungsrath.. Von dem leztern sind zwei
Söhne bekannt, Friedrich, der bis vor Kurzem mehrere
Güter in Nassau besass und August, kgl. niederländischer
Gesandter in Stuttgart (1842).

Wappen (nach einer Vignette): In S. ein beiderseits
gezinnter r. Schrägbalken. ■— Auf dem gekrönten Helm
drei Federn, s., r., s. — Decken: r. und s.

El ins sie «Sei (Tafel 12)

uradeliges Geschlecht aus Sachsen, in einzelnen Linien
gräflich, jedenfalls aber vermöge seiner früheren Reichs-
ritterschaft freiherrlich. Die im Herzogthum bediensteten
Glieder des Geschlechts haben jedoch von leztgedachter
Würde keinen Gebrauch gemacht.

Wappen : In G. ein Einsiedler, in b. (zuweilen auch^)
Rock und übergezogener Gugel, auf der linken Schulter eine
Gartenhacke, in der Rechten ein Beil und einen Rosen-
kranz tragend. — Auf dem Helm wachsend. — Decken;
b. und g. (auch # und g.).

JFrasa«fl«8e (Tafel 12)

geadelt von Sr Iloh. dem jezt regierenden Herzog Adolph,
am 7. März 1841. Die Familie ist in Nassau angesessen
und bedienstel.

Wappen: Von Gr. und G. gespalten. Vorne ein mit
drei r. Sternen belegter g. Schrägbalken, über demselben
springend ein n. (weisser ?) Hirsch, unten ein zackiger s.
Fels. Hinten drei, 2.1, # Häfen mit Handhaben. -— Auf
dem gekrönten Beim zwei g. Hörner mit je zwei ^
Spangen, zwischen den Hörnern ein g. Stab um den sieb
eine # Schlange windet (soll mit Anspielung auf den
Stand des Adelserwerbers ein Aeskulapstab sein). — De-
cken : # und g.

F8Si*s4enB*eclBt (Tafel 12)
sonst Schaad; der fiirstl. nassau - saarbrück’sche Landjä-
germeister N. Schaad wurde sammt seinem Bruder . .

. . . geadelt. Ein Glied des Geschlechts ist im Ilerzog-
thum bedienstet.

*) Wird wahrscheinlich das in so vielen polnischen Wappen vor-
kommende Hufeisen sein sollen.

3*
 
Annotationen