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Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,7): Die Wappen des Nassauer Adels — Nürnberg, 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.24836#0022
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12

NASSAUISCIIER ADEL. EDELLEUTE.

Wap pen : Geviertet von R. und B. 1. und 4. ein b.
(besser s.) Doppelhaken oder Klamper mit einem Quer-
strich bezeichnet, 2. und 3. einwärts gekehrt ein g. Hirsch.

— Zwei gekrönte Helme: I. ein offener r. Flug, da-
zwischen die Figur von 1. und 4., II. ein wachsender
aufspringender g. Hirsch. — Decken: rechts r. und s.,
links b. und g. Eine andere Darstellung des Wappens
(nach einem Siegelabdruck) siehe auf der Tafel.

C=©esleelke (Tafel 12)

Die Familie wurde in der Person des jezigen Obrist-
lieutenants a. D , Friedrich v. G., am 21. Juni 1830 vom
Herzoge Wilhelm von Nassau geadelt. Dem Oheim des,
genannten Friedrich, dem Major und nachmaligen k. nieder-
ländischen General v. G., wird in den offiziellen Gesez-
und Verordnungsblättern von Nassau ans d. ,1. 1810 und
1811, bereits das adelige Prädikat beigelegt und von ihm
besonders ehrenvoll sein entschlossenes Benehmen als
Kommandeur des 2. Regiments Nassau, in der wichtigen
Schlacht von Ocana in Spanien, erwähnt.

Wappen: In S. auf gr. Hügel stehend ein laubbekränz-
ter und beschürzter wilder Mann mit einem Speer in der
Rechten. — Auf dem gekrönten Helm ein offener s. Flug,
dazwischen ein r. Herz mit einem # Kreuz besteckt. —
D e ck e n : gr. und s.

(Tafel 13)

altes niederländisches Geschlecht (nach Gauhm auch frei-
herrlich), das den berühmten oft besungenen Seehelden
Jakob v. H., f 1607 vor Gibraltar, unter seine Ahnen
zählt. Tm Herzogthum bedienstet.

Wappen: In B. ein gekrönter s. Löwe. — Auf dem
gekrönten Helm ein r. Köcher mit zwei g. Spangen. Aus
dem Köcher wächst hinter b. Straussenfedern der Löwe
des Schildes hervor. — Decken: b. und s.

Mensüstser (Tafel 13) •

von Waldegg. Der kurfürstl. brandenb. Generallieute-
nant Hieronimus II. v. W., d essen Geschlecht nach Fami-
lientradition ursprünglich blos v. Waldegg geheissen haben
und aus Slawonien stammen soll, wurde 1604 (nach an-
dern 1651) vom Kaiser geadelt. Von diesem stammen
die jezigen im Herzogthum bediensteten v. H., die mit
besonderer Erlaubniss des regierenden Herzogs den eine
Zeit her nicht mehr geführten Beinamen v. Wald egg wie-
der annahinen. Mit dem lezteren Namen allein finde ich
ihr Wappen auch im Siebmacher unter dem fränkischen
Adel.

Wappen: Von # und R. getheilt, darin von gr. Drei-
berg aufspringend ein gekrönter g. Löwe mit r. Mähne,
ein s. Schwert mit g. Griff haltend. — Auf dem gekrön-
ten Helm der Löwe des Schildes, wachsend zwischen
einem offenen, s., r. und ff- getheilten Flug. — De-
cken: rechts # und g., links r. und s.

Holbaeli (Tafel 13)

kamen zu Anfang dieses Jahrhunderts aus dem Kölnischen
nach Nassau, sind daselbst bedienstet und mit dem Gut
Hollerich, Amts Nassau, belehnt.

Wappen: Von B. und R. getheilt mit drei, 1.2, auf-
lliegenden s. Enten. — Aus dem gekrönten Helm wächst
ein geharnischter Arm mit einem Schwert hervor. — De-
cken : rechts b. und s., links r. und s. — Sch i I d h a 11 er :
Ein rechtsstehender geharnischter Mann.

liiell (Tafel 13)

Der vorm, herzogl. nass. Regierungspräsident Ibeil
wurde 1831 vom Könige von Preussen geadelt und im
selben Jahre diese Standeserhöhung von Nassau anerkannt.
Die Nachkommen sind mit ansehnlichen Gütern zu Ober-
und Unterlinderbach auch zu Sindlingen belehnt und ge-
nossen bis 1848 Wählbarkeit zur Herrenbank.

Wappen: Von R. und B. geviertet mit s. Herzschild,
darin eine Meerjungfer, in der Rechten eine r. Rose mit
Stiel und Blättern, in der Linken eine Schlange haltend.

1. und 4. zwei s. Balken, 2. und 3. drei, 2.1, s. Sterne.

— Auf dem gekrönten Helm die Meerjungfer, mit beiden
Händen s., r. und s., b. gelheilte Hörner haltend. —
Decken: rechts r. und s., links b. und s.

liz^tein (Tafel 13)

zu Hallgarten, Amts Eltville, begütert. Genealogische
Notiz und Wappenbeschreibung siehe; bayr. Adel S. 87.

Klein (Tafel 13)

Der kurpfälzische Hofgerichtsrath und geh. Sekretär,
Lehrer der Weltweisheit und der schönen Wissenschaften
auch Geschäftsverweser der kurpfälzischen »deutschen Ge-
sellschaft.« Anton Klein wurde vom Kurfürsten Karl Theo-
dor als Reichsverweser, 14. Juli 1790, geadelt; nachdem
ihn schon am 30. Juli 1777 der Fürst Heinrich Günther
von Schwartzburg zum Comes palatinus ernannt hatte.
Die Familie besizt zu Assmannshausen, Amts Rüdesheim,
ein Gut, und ein Glied derselben hat sich durch Erfindung
der sogenannten Chorographimetrie (ein neues wissen-
schaftl. Messverfahren) unter Gelehrten und Laien rühm-
lich bekannt gemacht.

Wappen: Von G. und S. gespalten, mit einem von
und R. gespaltenen Doppeladler. — Auf dem gekrön-
ten Helm vier Federn, g., #, s., r. — Decken: rechts
4U und g.. links r. und s.

Ijajageiä (Tafel 13)

Am 6. Juli 1792 wurde der kurtrierische Hofrath Lu-
dolph Joseph Langen vom Kurfürsten Karl Theodor als
Reichsverweser geadelt. Da in dem Diplome ausdrück-
lich das »adelige Herkommen« des Erwerbers als Grund
der Standeserhöhung angeführt wird, so möchte vielleicht
schon ein früheres Diplom für die v. L. vorhanden ge-
wesen sein. Die Nachkommen des obgenannten J. v. L.
sind im Herzogthume angesessen und bedienstet.

Wappen: In B. auf g. Dreiberg ein n. (weisser oder s.)
Hahn. — Auf dem gekrönten Helm zwei # Wolfstazen
zwischen einem offenen, g., b. und s., b. getheilten Fluge.

— Decken: rechts b. und g., links b. und s.

lAitzom (Tafel 13)

mecklenburgischer Uradel (eine Linie ist gräflich, siehe
bayr. Adel S. 15). Ein Major v. L. besizt im Nassaui-
schen die Burg Katz oder Neu-Katzenellnbogen am Rhein,
Amts St. Goarshausen.

Wappen: In G. eine schräggestellte # Feuerleiter.

— Auf dem gekrönten Helm eine s. Zinnenmauer, hin-
ter welcher ein Pfauenschweif und zu jeder Seite eine s.
Rose an langem Stengel. — Decken: # und g.

Marsllae (Tafel 13)

alter französischer Adel aus der Auvergne, zählt unter
seinen Ahnen hohe Würdenträger des Reichs, wie z. B.
unter König Ludwig XIII. zwei Brüder zugleich, der eine
als Marschall, der andere als Siegelbewahrer erscheinen.
Seit Mitte des XVIII. Jahrhunderts führt das Geschlecht
den Grafentitel mit dem Beinamen »de St. Julien« nach dem
Rechte der Erstgeburt; der zweite Sohn hat den Titel
Vicomte und die übrigen Söhne sind Edelleute. Ein Ast
des Geschlechts ist im Herzogthum bedienstet.

Wappen: In S. ein b. mit einem die Hörner aufwärts
kehrenden g. Mond belegtes Schildlein, von 6 schwim-
menden (ohne Fiisse dargestellten) Enten beseitet. —
Den Schild deckt die Edelmannskrone.

MorensIaolFeii (Tafel 13)

Der jezige h. n. Obristlieutenant a. D., v. M., wurde
als Hauptmann am 21. Juni 1830 vom Herzoge Wilhelm
von Nassau in den Adelstand erhoben.

Wappen : In Gr. ein b. Balken, darüber zwei s. Sterne,
unter demselben aber zwei gekreuzte s. Schwerter mit
g. Griffen. — Auf gekröntem Helm fünf r. (gr. ?) Federn.

— D eck e n : gr. und r.

Miisiame (Tafel 13)

alte westphälische Familie. Christian M. hat 1492 ange-
fangen das bekannte Getränk, das noch heutzutage in jener
Gegend, besonders in Braunschweig, gebraut wird, und
nach ihm benannt worden ist, zu brauen.

Wappen: In # drei, 2.1, schwimmende s. Fische,
mit g. Bingen im Maule. — Auf dem gekrönten Helm
zwischen einem offenen # Fluge, ein solcher Fisch gestürzt.

— D ecken : # und s.

Wsaelats*a?9 (Tafel 13)

auch Nachtrab’, sollen ein Ulmer Geschlecht sein, früher
Nach trab er geheissen. Bei der Adelserhebung wurde,
wie ich berichtet bin, der Name in der Art geändert, dass
er auf das ertheilte Wappenbild, einen »Nacht - Raben,«
passen musste. 1845 kam Friedr. v. N. aus k. württemb.
 
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