KAPITEL XIII
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welche sich in vielen Nischen und vor denselben vorgefunden haben. Nach Analogie
anderer Gräber und zufolge einer weitverbreiteten Gräbersitte dürfen wir annehmen,
dass schon die ersten Leichen auf eine Sandschicht gelegt wurden.3
Eine besondere Auszeichnung erfuhr der unterste loculus Nr. 18 in der rechten
Ecke der Schmalseite des Saales C. An dieser, im Grundriss mit g bezeichneten Stelle
erwies sich bei der ersten Untersuchung die Uebermalung der Nischeneinfassung und
der eingegipsten, etwas zurückgeschobenen Verschlussplatte als ziemlich wohlerhalten.
Botti liess die Platte herausbrechen und in das triclinium schaffen, was nicht ohne
Schaden für die Platte und die ganze Stuckverkleidung abging, aber zur Folge hatte,
dass durch Ablösung der obersten Malschicht die darunterliegenden älteren Gemälde
Abb. 74. Blick aus Saal B in den Saal C der loculi vor der Restaurierung.
zum Vorschein kamen. Den jetzigen Zustand der Nische nach Entfernung der Deck-
platte gibt Tafel LXIII wieder, während die Darstellungen der Deckplatte auf Tafel LXIV,
2 und 3 zu sehen sind und zwar in zwei, jetzt nicht mehr mit den Rändern aneinander-
schliessenden Stücken, so wie sie Botti auf einer modernen Schieferplatte hat befestigen
lassen. Auf dem rechten Bruchstück (Eigur 3) ist oberwärts ein Teil des älteren Bildes
ein Baum mit herabfallendem Wasserstrahl, den eine weibliche Eigur mit den Händen
auffängt — erhalten und unterwärts ein Stück des späteren Stucküberzugs mit einer
rohen, anscheinend geäderten Marmor darstellenden Malerei. Diese spätere Uebermalung
fand ich noch über den beiden unteren Bildern der Verkleidung des linken Randes der
Nische. Sowohl die sitzende Sphinx Eigur 1, wie das untere Ende der Pflanzenstengel
von Figur 4 war von dem späteren Stucküberzug hoch bedeckt und unter Sand und
Gerippen verborgen, als ich die Untersuchung an Ort und Stelle aufnahm. Das
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welche sich in vielen Nischen und vor denselben vorgefunden haben. Nach Analogie
anderer Gräber und zufolge einer weitverbreiteten Gräbersitte dürfen wir annehmen,
dass schon die ersten Leichen auf eine Sandschicht gelegt wurden.3
Eine besondere Auszeichnung erfuhr der unterste loculus Nr. 18 in der rechten
Ecke der Schmalseite des Saales C. An dieser, im Grundriss mit g bezeichneten Stelle
erwies sich bei der ersten Untersuchung die Uebermalung der Nischeneinfassung und
der eingegipsten, etwas zurückgeschobenen Verschlussplatte als ziemlich wohlerhalten.
Botti liess die Platte herausbrechen und in das triclinium schaffen, was nicht ohne
Schaden für die Platte und die ganze Stuckverkleidung abging, aber zur Folge hatte,
dass durch Ablösung der obersten Malschicht die darunterliegenden älteren Gemälde
Abb. 74. Blick aus Saal B in den Saal C der loculi vor der Restaurierung.
zum Vorschein kamen. Den jetzigen Zustand der Nische nach Entfernung der Deck-
platte gibt Tafel LXIII wieder, während die Darstellungen der Deckplatte auf Tafel LXIV,
2 und 3 zu sehen sind und zwar in zwei, jetzt nicht mehr mit den Rändern aneinander-
schliessenden Stücken, so wie sie Botti auf einer modernen Schieferplatte hat befestigen
lassen. Auf dem rechten Bruchstück (Eigur 3) ist oberwärts ein Teil des älteren Bildes
ein Baum mit herabfallendem Wasserstrahl, den eine weibliche Eigur mit den Händen
auffängt — erhalten und unterwärts ein Stück des späteren Stucküberzugs mit einer
rohen, anscheinend geäderten Marmor darstellenden Malerei. Diese spätere Uebermalung
fand ich noch über den beiden unteren Bildern der Verkleidung des linken Randes der
Nische. Sowohl die sitzende Sphinx Eigur 1, wie das untere Ende der Pflanzenstengel
von Figur 4 war von dem späteren Stucküberzug hoch bedeckt und unter Sand und
Gerippen verborgen, als ich die Untersuchung an Ort und Stelle aufnahm. Das