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Sieglin, Ernst von; Watzinger, Carl [Hrsg.]; Schreiber, Theodor [Hrsg.]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 2,1B): Malerei und Plastik — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.27682#0019
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ALEXANDER DER GROSSE UND PTOLEMÄER


ja.Kopf Alexanders des Gr. Stuckmodell. Dresden Inv. 2600/B 23. Abb. 1 (in
Teil A nicht veröffentlicht). H. 17 cm.

Kopf mit Hals, der am Ansatz gebrochen ist, vollgegossen. Der Kopf ist in
lebhafter Bewegung emporgewandt und etwas nach der rechten Schulter gedreht. Die
Teilung der Haarlocken über der Stirnmitte ist nur flüchtig angedeutet. An Stelle des
Hinterkopfes senkrechte, glatt abgeschnittene Fläche. Die Deutung ergibt sich aus
der Übereinstimmung mit den Marmorköpfen, be-
sonders dem Köpfchen in Alexandria, Schreiber,

Bildnis Tafel III D2.

„Die Lücken unseres Wissens klaffen allent-
halben“, sagt Theodor Schreiber am Schlüsse seiner
Abhandlung über die Bildnisse Alexanders d. Gr.,
nachdem er unter Heranziehung neuer Denkmäler,
vornehmlich aus Alexandrien, und durch eine Kette
kühner Hypothesen den Versuch gemacht hat, die
Grenzen unseres Wissens zu erweitern. An die
Spitze der alexandrinischen Köpfe stellt er ein un-
bedeutendes Köpfchen aus Alexandria (Tafel 1B;

Breccia, Alexandrea ad AegyptumJ 25, Fig. 22)
als lysippisches Jugendporträt Alexanders. In dem
Kopfe der Sieglinsammlung Nr. 1 (Tafel II C) sieht
er ein attisches Idealporträt, dem er einen Londoner
Kopf aus Alexandria (Tafel HD 1) als jünger-
alexandrinischeWeiterbildung und eine Reihe flüchtig
gearbeiteter Köpfchen aus Ägypten (53, Fig. 6—8; Tafel III) als oberflächliche
Wiederholungen anreiht. An Schreibers Deutung aller dieser handwerklichen und
in der verallgemeinernden Arbeit gleichartigen Marmorköpfe auf Alexander zu
zweifeln, besteht kein entscheidender Grund. Sie sind auch fast alle dadurch mit-
einander verbunden, dass sie die für das lysippische Porträt durch die Herme Azara,
ihre Wiederholung in London Nr. 1859 ur>d durch den Kolossalkopf aus Pergamon
in Konstantinopel gesicherte Anordnung der beiden über der Stirnmitte hoch auf-
steigenden Locken1 in derselben Weise verändert haben: die Locken streben nicht

1 Kopt in London: Studniczka, Sachs. Berichte 64, 1912, 197 Tafel I b; Kopf aus Pergamon: Mendel, Musee
Imp. Ottoman. Sculptures II 558. — Unter den alexandrinischen Köpfen hat der Kopf Nr. 2 und der Marmorkopf in
Genf (Deonna, Geneva 1924 II Fig. 13, 14; Reinach, Gazette d. beaux arts 1926, 181) die „lysippische“ Haartracht.

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