Sieglin, Ernst von; Watzinger, Carl [Hrsg.]; Schreiber, Theodor [Hrsg.]: Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 2,1B): Malerei und Plastik (Leipzig, 1927)

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FRAUENKÖPFE

bestossen. Die Augen sind zum Einsetzen der Augäpfel aus anderem Material
ausgehöhlt. Die Ohren sind auffallend gross und plump. Um den Oberkopf liegt eine
breite Binde. Der Kopf war etwas nach der rechten Seite gewandt. Grobe Arbeit.

Abb. 16. Frauenkopf Nr. 43, Stuttgart.

43.Frauenkopf.Stuttgart Inv. 51 2.Abb.i6.

Weisser, grosskörniger Marmor. H.

15,2 cm.

Unter dem Kinn wagerechte, gerauhte
Fläche, die nach hinten emporsteigt. Nur
die Gesichtsmaske ohne die Ohren bis zu
den Schläfen und die Haarwellen über der
Stirn sind ausgeführt. Oberfläche durch
starkes Putzen speckig glänzend. Hinten
in senkrechter, nach innen einbiegender
Fläche roh zugeschlagen, darin auf der
rechten Seite grosses Dübelloch von
2,3 cm Dm., das z.T. noch einen Blei-
verguss enthält und bis in das Gesicht
unter das rechte Auge durchgeht. Das Haar
legt sich in Wellen um die Stirn. Rohe,
harte Arbeit.

44. Frauenkopf. Früher Sammlung Herold. Dresden Inv. 2600/A5 5. TafelXXVI.

Feiner, weisser Marmor. H. 14,5 cm.

Nasenspitze bestossen, Schürfungen auf den Wangen, im Hals gebrochen, nur
die Gesichtsmaske ausgeführt. Statt der Augensterne scheibenförmige, gerauhte
Eintiefungen, in die wohl Plättchen aus anderem Material eingesetzt waren. Haar-
ansatz über der Stirn angedeutet. Die ganze Rückseite ist senkrecht roh zugehauen,
der erhaltene Teil des Oberkopfes über der Stirn ist an der linken Seite schräg
geschnitten und geglättet. An den Seiten der Wangen von den Schläfen abwärts ein
gerauhter Streifen mit wagerechten Meisseihieben übereinander, eine Zurichtung, die
wohl zum Anfügen einer bis über die Ohren herabreichenden Lockenfrisur aus Stuck
diente. Sehr harte, leblose Arbeit, vgl. besonders die starren Augen.