DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.27682#0123
GÖTTER
95
der Stirnmitte gescheitelte Haar ist in dicken Strähnen über eine um den Oberkopf
liegende Binde oberhalb der Ohren nach hinten gestrichen. Auf dem Oberkopf eine
runde Abflachung mit einem Dübelloch von 2,3 cm
Tiefe, davor am Rande der Abflachung ein kleines
Loch mit Rest eines Eisenstiftes. Hier sass also wohl
ein kleiner Modius mit einem Attribut davor. Der
Bart zeigt unten links eine schräge, glatt gearbeitete
Anschlussfläche für ein fehlendes, besonders angesetz-
tes Stück. Der Kopf war leicht nach der rechten
Schulter gewandt.
Der Kopf geht wie der folgende Nr. 82 auf ein
Original aus dem 4. Jahrhundert zurück, das sich in
seinemTypus an bärtige Götterbilder des 5. Jahrhun-
derts anschloss, ähnlich wie das praxitelische Original
des sog. Sardanapalos. Verwandt ist der Kopf der
unbedeutenden Dionysosstatue im Belvedere des
Vatikan, Amelung, Vatikankatalog II 45 Nr. 16,
Tafel IV.
82. Kopf des bärtigen Dionysos. Dresden Inv. 2600/A 8. Abb. 32. Grosskörniger,
weisser Marmor. H. 15,2 cm.
Kopf mit Hals und Brustansatz mit Halsgrube zum Einsetzen in eine 'Statue
oder Herme. Oberfläche stark bestossen und verwittert. Nase bis zur Nasenwurzel
weggebrochen. Die Fleischteile sind geglättet, das Haar ist rauh gelassen. Der lange
breite Bart ist oberflächlich in grosse Flocken gegliedert, das Haar über der Stirn-
mitte gescheitelt und in dicken Strähnen über eine Binde um den Oberkopf nach
hinten gestrichen und in einem nicht ausgeführten Knoten aufgenommen. Grobe
Arbeit. Ein Kopf desselben Typus in Kairo, Edgar, Sculpture Nr. 27441, Tafel 111.
83. Kopf des bärtigen Dionysos. Aus dem Delta. Früher Sammlung Reinhardt.
Stuttgart Inv. 22. Abb. 33. Weisser, grosskörniger Marmor, gelblich patiniert.
H. 12,5 cm.
Kopf mit Hals am Büstenansatz unten flach abgeschnitten, gut erhalten. Haar-
strähne über der Stirn etwas bestossen. Von einer Herme? Die Rückseite ist am
95
der Stirnmitte gescheitelte Haar ist in dicken Strähnen über eine um den Oberkopf
liegende Binde oberhalb der Ohren nach hinten gestrichen. Auf dem Oberkopf eine
runde Abflachung mit einem Dübelloch von 2,3 cm
Tiefe, davor am Rande der Abflachung ein kleines
Loch mit Rest eines Eisenstiftes. Hier sass also wohl
ein kleiner Modius mit einem Attribut davor. Der
Bart zeigt unten links eine schräge, glatt gearbeitete
Anschlussfläche für ein fehlendes, besonders angesetz-
tes Stück. Der Kopf war leicht nach der rechten
Schulter gewandt.
Der Kopf geht wie der folgende Nr. 82 auf ein
Original aus dem 4. Jahrhundert zurück, das sich in
seinemTypus an bärtige Götterbilder des 5. Jahrhun-
derts anschloss, ähnlich wie das praxitelische Original
des sog. Sardanapalos. Verwandt ist der Kopf der
unbedeutenden Dionysosstatue im Belvedere des
Vatikan, Amelung, Vatikankatalog II 45 Nr. 16,
Tafel IV.
82. Kopf des bärtigen Dionysos. Dresden Inv. 2600/A 8. Abb. 32. Grosskörniger,
weisser Marmor. H. 15,2 cm.
Kopf mit Hals und Brustansatz mit Halsgrube zum Einsetzen in eine 'Statue
oder Herme. Oberfläche stark bestossen und verwittert. Nase bis zur Nasenwurzel
weggebrochen. Die Fleischteile sind geglättet, das Haar ist rauh gelassen. Der lange
breite Bart ist oberflächlich in grosse Flocken gegliedert, das Haar über der Stirn-
mitte gescheitelt und in dicken Strähnen über eine Binde um den Oberkopf nach
hinten gestrichen und in einem nicht ausgeführten Knoten aufgenommen. Grobe
Arbeit. Ein Kopf desselben Typus in Kairo, Edgar, Sculpture Nr. 27441, Tafel 111.
83. Kopf des bärtigen Dionysos. Aus dem Delta. Früher Sammlung Reinhardt.
Stuttgart Inv. 22. Abb. 33. Weisser, grosskörniger Marmor, gelblich patiniert.
H. 12,5 cm.
Kopf mit Hals am Büstenansatz unten flach abgeschnitten, gut erhalten. Haar-
strähne über der Stirn etwas bestossen. Von einer Herme? Die Rückseite ist am