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Sieglin, Ernst von; Watzinger, Carl [Hrsg.]; Schreiber, Theodor [Hrsg.]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 2,1B): Malerei und Plastik — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.27682#0175
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RÖMISCHE PORTRÄTS DER KAISERZEIT

i35

Die Charakterisierung des Kopfes, die Bildung der Augen, des Mundes und der
starken Wangenfalten entstammen den Masken der griechischen Komödie. Nach dem
kurz geschnittenen Haar, der platt gedrückten Nase und der kleinen Mütze auf dem
Kopfe wird eine alte Sklavin dargestellt sein. Unter den von Robert, 25. Hallisches
Winckelmannsprogramm 45 fr. zusammengestellten Frauenmasken, die im Gegensatz
zu den männlichen keinen Schalltrichter haben, sind etwa die alten Frauen Fig. 81 und 8 2
zu vergleichen; in dem dürftigen Auszug aus dem Katalog der Frauenmasken bei
Pollux IV 150fr. (Robert a. a. O. 36) wird zwar keine alte Sklavin genannt, aber
gefehlt hat sie natürlich nicht. Der Kopf stammt wohl nicht von der Statue eines
Schauspielers, sondern wird ein Weihgeschenk gewesen sein, das ähnlich wie der
Maskenkopf des Sklaven aus dem Kerameikos (Brückner, 75. Berliner Winckelmanns-
progr. 32, Tafel 4—6) auf einer Unterlage aufgestellt gewesen ist. Die zwar derbe,
aber doch lebendige Arbeit gestattet, für den Maskenkopf als Zeit der Entstehung
wohl noch die frühe Kaiserzeit anzunehmen.

Abb.55. Maskenkopf, Dresden.
 
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