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Dabei leitete ihn von Anfang an durchaus seine innere, so
schwer errungene Selbständigkeit. Er trat zu keinem der
Dresdner Landschaftsmaler in ein Schülerverhältnis, obgleich
er auch unter ihnen Männer — wie Klengel, Kaaz, Mechau
und Zingg — fand, deren Namen weit über Sachsens Grenzen
hinaus einen guten Klang hatten. Das Akademische, Kon-
ventionelle, das sie doch alle mehr oder weniger an sich
trugen, stieß ihn ab. Um so eifriger studierte er für sich, nach
der Natur, die ihm in Dresdens näherer oder weiterer Um-
gebung ungezählte Motive bot.
Wie in Kopenhagen, so mußten ihm auch hier Brotarbeiten
zunächst den Unterhalt bringen, solange er noch unbekannt
wara. Doch verlor er nimmer den Mut und die Lust zu
rüstigem Weiterstreben. Und bald hatte er einzelne Freunde
gefunden, an die er, der sonst schwer Zugängliche, mit ganzer
fast kindlicher Hingebung sich anschloß, weil sie ihn ver-
standen und er sie.
Das erste Im Jahre 1799 schon kam der junge dänische Geschichts-
Fr^drichs ma^er Johan Ludvig Lund, den er von Kopenhagen her
kannte, nach Dresden, um hier die Galerie zu benutzen.
Während seines etwa einjährigen Aufenthalts schuf dieser
Abbild. 1 (1800) das erste Bildnis Friedrichs, das wir noch be-
sitzen13. Es zeigt den jugendlichen Meister in halber Figur,
nach rechts gewendet, sitzend. Sein linker Arm ruht leicht
mit herabhängender Hand auf der Lehne des Stuhles; die
rechte Hand, die ein Buch umfaßt, liegt im Schoße. Wie welt-
a Als solche Brotarbeiten sind auch die vier Deckfarbenbilder, Ansichten
aus dem Plauenschen Grunde bei Dresden (im Dresdner Stadtmuseum)
zu betrachten, von denen der Dresdner Kupferstecher Joh. Friedr. Franz
Bruder (1782—1838) eine radierte,
b Joh. Christ. Benj, Gottschick hat es in Kupfer gestochen. Dieser Stich
befand sich schon 1801 auf der Dresdner Kunstausstellung (Plattengröße
25 : 17,6; bez. ,,J. Lund pinx. 1800. Gottschick sc. Dresdae“.) Im gleichen
Jahre entstand das erste, in Kreide gezeichnete Selbstbildnis Friedrichs.
Dabei leitete ihn von Anfang an durchaus seine innere, so
schwer errungene Selbständigkeit. Er trat zu keinem der
Dresdner Landschaftsmaler in ein Schülerverhältnis, obgleich
er auch unter ihnen Männer — wie Klengel, Kaaz, Mechau
und Zingg — fand, deren Namen weit über Sachsens Grenzen
hinaus einen guten Klang hatten. Das Akademische, Kon-
ventionelle, das sie doch alle mehr oder weniger an sich
trugen, stieß ihn ab. Um so eifriger studierte er für sich, nach
der Natur, die ihm in Dresdens näherer oder weiterer Um-
gebung ungezählte Motive bot.
Wie in Kopenhagen, so mußten ihm auch hier Brotarbeiten
zunächst den Unterhalt bringen, solange er noch unbekannt
wara. Doch verlor er nimmer den Mut und die Lust zu
rüstigem Weiterstreben. Und bald hatte er einzelne Freunde
gefunden, an die er, der sonst schwer Zugängliche, mit ganzer
fast kindlicher Hingebung sich anschloß, weil sie ihn ver-
standen und er sie.
Das erste Im Jahre 1799 schon kam der junge dänische Geschichts-
Fr^drichs ma^er Johan Ludvig Lund, den er von Kopenhagen her
kannte, nach Dresden, um hier die Galerie zu benutzen.
Während seines etwa einjährigen Aufenthalts schuf dieser
Abbild. 1 (1800) das erste Bildnis Friedrichs, das wir noch be-
sitzen13. Es zeigt den jugendlichen Meister in halber Figur,
nach rechts gewendet, sitzend. Sein linker Arm ruht leicht
mit herabhängender Hand auf der Lehne des Stuhles; die
rechte Hand, die ein Buch umfaßt, liegt im Schoße. Wie welt-
a Als solche Brotarbeiten sind auch die vier Deckfarbenbilder, Ansichten
aus dem Plauenschen Grunde bei Dresden (im Dresdner Stadtmuseum)
zu betrachten, von denen der Dresdner Kupferstecher Joh. Friedr. Franz
Bruder (1782—1838) eine radierte,
b Joh. Christ. Benj, Gottschick hat es in Kupfer gestochen. Dieser Stich
befand sich schon 1801 auf der Dresdner Kunstausstellung (Plattengröße
25 : 17,6; bez. ,,J. Lund pinx. 1800. Gottschick sc. Dresdae“.) Im gleichen
Jahre entstand das erste, in Kreide gezeichnete Selbstbildnis Friedrichs.