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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 1.1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.5974#0025
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25

.Materials aus Privatsammlungen der "Wissenschaft zu-
führen.

' Herr Kobert sprach über den auf Vasenbildern
des fünften und vierten Jahrhunderts nicht ungewöhn-
lichen Typus einer aus dem Boden aufsteigenden Frau,
welcher früher allgemein und neuerdings wieder von
Fröhner Ann. d. I. 1884 auf die Rückkehr der Koro
bezogen wird, nach Ansicht des Vortragenden aber
Quellnymphen darstelle. Anknüpfend an die grund-
legenden Untersuchungen von Strube, Studien über
den Bilderkreü von Eleusis setzte er zunächst die
Unhaltbarkeit der Deutung auf Köre auseinander; zur
Begründung seiner eigenen Annahme ging der Vor-
tragende von der Interpretation der berühmten
Kertscher Vase {Compte rendu 1859 Taf. I) aus,
auf welcher er unter Berufung auf Euripides Baech.
519 f. den Moment dargestellt sehen wollte, in wel-
chem Hermes unter Athenes Beistand aus Dirkes
Händen das eben gebadete und in ein Rehfell ge-
wickelte Dionysoskind in Empfang nehme, um es zu
Zeus zu bringen, der es in seinen linken Schenkel
verschliefsen werde. Auf der Berliner Vase {Mon.
d. I. XII tav. 4) sei eine Liebesscene zwischen Dio-
nysos und einer Quellnymphe, auf der Ann. d. I.
1884 tav. M publizierten Vase Pane, die eine Quell-
nymphe umwerben, dargestellt. Auf den sog. Paliken-
Vasen, welche einen grofsen aus der Erde aufsteigen-
den Frauenkopf zwischen Männern oder Satyrn mit
Hämmern zeigen, wollte der Vortragende das Schlagen
einer Quelle dargestellt sehen. Der Vortrag ist zur
Veröffentlichung in den Philologischen Untersuchungen
von A. Kiefsling und U. v. "Wilamowitz-Moellendorff
bestimmt.

Herr Grüttner besprach die von Loeschke und
Anderen vorgeschlagenen Umstellungen der Figuren
im Ostgiebel des Zeustempels von Olympia, ohne die-
selben billigen zu können.
 
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