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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 10.1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.27914#0013
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Arkadiens, wie aus Apd. III 9, 1, Paus. VIII 48, 8,
Schol. Dion. Per. 415 und aus den Kulten von Orcko-
menos, Kaphyai, Asea hervorgeht.

Fernere Spuren der Lapithen in der Peloponnes
zeigen die Darstellungen der Kentauromachie zu
Phigalia und Olympia. In Phigalia wird Poseidon
nicht mit Artemis sondern mit Demeter Erinys (Melaina
Themis) verehrt. Träger des Kults sind die Azanen,
welche wir aufserdem im Ladonthal, besonders in
Thelpusa etc. treffen. Die Demeter Erinys ist von

Tümpel und Crusius als eine Verschmelzung der
Demeter mit der boiotischen Erinys Tilphossa nach-
gewiesen worden, welch letztere zusammen mit Ares
das Götterpaar der thrakisehen Äonen bildet. Da
der Genosse der Demeter bekanntlich Hermes ist,
und wir als Gefährten des Poseidon Artemis kennen
gelernt haben, so haben wir in der Kultverbindung
Poseidon Demeter Erinys 3 Hälften der 3 Götterpaare
Ares Erinys, Hermes Demeter, Poseidon Artemis.
Doch auch die Spur der fehlenden Hälften ist zu er-
kennen, nämlich Ares in dem von Demeter zur AVelt
gebrachten Rosse Areion, Hermes als Vater des
Euandros, Sohnes der Ladontochter Themis, Artemis
im rosseköpfigen Kultbild der Demeter von Phigalia.
AVir haben es also mit einer Vereinigung dreier
Stämme zu thun. AVie diese erfolgt ist, können wir
in Delphi sehen, wo in vorapollinischer Zeit Poseidon
und Themis verehrt werden. Die Azanen, denn diese
dürfen wir mit Äonen und Abanten als Glieder des-
selben gröfserem Stammes ansehen, dessen Götterpaar
Ares und Erinys war, haben sich also schon vor
ihrer ATrschmelzung mit den Hermes-Demeterverehrern
mit Poseidon-Artemisdienern vereinigt. AArer letztere
sind, zeigt der Mythos, nach welchem' Azan, der Sohn
des Arkas, die Hippolyte, Tochter des Dexamenos von
Olenos heiratet. Da diese Hochzeitsfeier ebenso wie
 
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