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an ihrer Spitze und werden sie. so Gott will, in
alter Frische auch in das neue Jahrhundert noch
hinübergeleiten. So ist Ihr Name mit der Entwickelung
der Gesellschaft in allen ihren Phasen aufs innigste
verbunden. Und wie erfreulich diese Entwickelung
war, wissen Sie selbst am besten. Unter Ihrer Leitung
hat die Zahl der Mitglieder sich verdoppelt, haben
die Vorträge und Besprechungen an den Sitzungs-
abenden ein über die nächstbeteiligten Kreise wreit
hinausgehendes Interesse gewonnen; mehr als einmal
sind von auswärts der Gesellschaft, als einer Art
entscheidender Instanz, wissenschaftliche Fragen zur
Begutachtung vorgelegt worden, und die periodischen
Veröffentlichungen, insbesondere das jährlich erschei-
nende Winckelmannsprogramm, bilden einen begehrten
Besitz der Fachgelehrten und Bibliotheken. So hat
die archäologische Gesellschaft das ihr bei der
Begründung gesteckte Ziel, in Deutschland einen
Mittelpunkt zu bilden für alle Studien, soweit sie
sich der monumentalen Hinterlassenschaft des Alter-
tums zuwenden, fest im Auge behalten und sich ihm
mehr und mehr zu nähern gewufst.
Wir alle kennen Ihre Sinnesart zu genau, um
nicht zu wissen, dafs Sie der letzte wären, der als
eigenes Verdienst in Anspruch nimmt, wras zum Teil
in äufseren Verhältnissen begründet ist. Aber es thut
den Verdiensten eines Phidias keinen Eintrag, dafs
sein Wirken in die Zeit eines ungeahnten politischen
Aufschwunges seines Vaterlandes fiel; hätte er das
Bild seines Zeus und seiner Atliena nicht lange vor-
her im Herzen getragen, er hätte es seinem Volke
nicht vor xiugen stellen können, als der Ruf dazu
an ihn erging. So haben auch Sie Deutschland lange
vor seiner politischen Wiedergeburt in dem ’OXvfimxög
löyog in der Singakademie, ein wahrer Chrysostomos,
die Aufgabe bezeichnet, deren Lösung Ihrer Meinung
nach die Altertumswissenschaft gebieterisch fordere.
Mit 'welchem Erfolge, ist allbekannt. „Da möchte
an ihrer Spitze und werden sie. so Gott will, in
alter Frische auch in das neue Jahrhundert noch
hinübergeleiten. So ist Ihr Name mit der Entwickelung
der Gesellschaft in allen ihren Phasen aufs innigste
verbunden. Und wie erfreulich diese Entwickelung
war, wissen Sie selbst am besten. Unter Ihrer Leitung
hat die Zahl der Mitglieder sich verdoppelt, haben
die Vorträge und Besprechungen an den Sitzungs-
abenden ein über die nächstbeteiligten Kreise wreit
hinausgehendes Interesse gewonnen; mehr als einmal
sind von auswärts der Gesellschaft, als einer Art
entscheidender Instanz, wissenschaftliche Fragen zur
Begutachtung vorgelegt worden, und die periodischen
Veröffentlichungen, insbesondere das jährlich erschei-
nende Winckelmannsprogramm, bilden einen begehrten
Besitz der Fachgelehrten und Bibliotheken. So hat
die archäologische Gesellschaft das ihr bei der
Begründung gesteckte Ziel, in Deutschland einen
Mittelpunkt zu bilden für alle Studien, soweit sie
sich der monumentalen Hinterlassenschaft des Alter-
tums zuwenden, fest im Auge behalten und sich ihm
mehr und mehr zu nähern gewufst.
Wir alle kennen Ihre Sinnesart zu genau, um
nicht zu wissen, dafs Sie der letzte wären, der als
eigenes Verdienst in Anspruch nimmt, wras zum Teil
in äufseren Verhältnissen begründet ist. Aber es thut
den Verdiensten eines Phidias keinen Eintrag, dafs
sein Wirken in die Zeit eines ungeahnten politischen
Aufschwunges seines Vaterlandes fiel; hätte er das
Bild seines Zeus und seiner Atliena nicht lange vor-
her im Herzen getragen, er hätte es seinem Volke
nicht vor xiugen stellen können, als der Ruf dazu
an ihn erging. So haben auch Sie Deutschland lange
vor seiner politischen Wiedergeburt in dem ’OXvfimxög
löyog in der Singakademie, ein wahrer Chrysostomos,
die Aufgabe bezeichnet, deren Lösung Ihrer Meinung
nach die Altertumswissenschaft gebieterisch fordere.
Mit 'welchem Erfolge, ist allbekannt. „Da möchte