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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 12.1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.27916#0053
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gegeben oder wenigstens stark zurückgesetzt ist. Am
entschiedensten tritt sie da hervor, wo selbst die
Henkel nicht mehr als äufserliche Trennungsglieder
empfunden werden, sondern die Darstellung einheit-
lich über beide Seiten der Schale herübergeführt ist,
so zuerst bei Euphronios und an ihn anschliefsend
bei Hievon und ßrggos. Aber auch auf den Schalen
dieser Meister, bei denen zwischen Vorder- und Rück-
seite geschieden ist, pflegt die Trennung entweder
äufserlich gar nicht oder durch ein knappes, nur den
Raum unter den Henkeln füllendes Palmettenblatt
angedeutet zu sein, während das breit sich ent-
wickelnde Muster von der Form, wie es bei Daris
und in jener ersten Gruppe überhaupt üblich ist,
hier niemals vorkommt. Zeigt sich so bei den ein
zclnen Künstlern ein deutlicher Unterschied in der
Dekorationsweise im allgemeinen, so giebt sich die
stilistische Eigenart noch bestimmter in der formalen
Ausbildung der Palmette zu erkennen. Dies gilt
namentlich für Daris, Hievon und Brygos, und er-
möglicht für Rückführungen unbezeichneter Schalen
auf diese Meister, wie sie aus Vergleichen von Stil
und Kompositionsart der figürlichen Darstellungen
vorgenommen sind, eine Art sicherer Kontrolle.

(Eine ausführlichere Darlegung des Gegenstandes
wird im nächsten Heft des Archäolog. Jahrbuches er-
scheinen.)

Herr Schuchhardt aus Hannover, als Gast an-
wesend, sprach über römische Befestigungen in
Niederdeutschland.

Früher ist die Anschauung, dafs auch in Nieder -
deutschland Spuren von der römischen Occupation
des Landes sich finden müfsten, allgemein verbreitet
gewesen. Der Oberstlieutenant Schmidt hat in den
dreilsiger Jahren unseres Jahrhunderts auf dem
St. Annenberge bei Haltern a. d. Lippe das erste
Römerlager festgestellt (Ztschr. f. vaterl. Gesell, u.

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