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acht Jahre gedauert hat, ehe er ans Licht der
Öffentlichkeit getreten ist, noch auch dafs solche fest
datierte, schön geschriebene und fast vollständig er-
haltene Inschrift bester Zeit nur in gewöhnlichen Ma-
juskeln publiziert ist, während sie geeignet ist, einen
Markstein in der Entwickelung der delphischen Stein-
schrift abzugeben.
Betreffs der Provenienz des Steins und seiner
etwaigen Zugehörigkeit zu dem grofseu Aigos-
potamoi-Monument kommt Homolle nach anfäng-
lichem Schwanken zu dem Resultat, dafs die Basis
nicht zu der grofsen Gruppe der 37 Erzbilder ge-
hört habe, sondern dafs wir hier diejenige Lysander-
statue erkennen müssen, die, aus Marmor bestehend,
nach Plutarch (Pyth. or. 8) und Cicero (de divinat.
I, 34, 75; II, 32, 68) kurz vor der Schlacht bei
Leuktra sich am Haupte plötzlich mit Gras und
Kräutern bewachsen zeigte, unter denen das Antlitz
fast verschwand. Da sich nun nicht weit vom grofsen
Altar das Schatzhaus des Brasidas und der Akanthier
befunden habe, wohin Lysander die ihm von Cyrus
geschenkte, zwei Ellen lange gold-elfenbeineme Triere
gestiftet habe, da ferner die von ihm geweihten
goldenen Sterne der Dioskuren auch ganz dicht dabei
im Pronaos des grofsen Tempels standen, so dürfe
man 's ans temerite' versichern, dafs auch diese
Statue dem grofsen Altar benachbart stand, wo man
ihren Sockel gefunden habe, und dafs es nicht un-
möglich sei, dafs sie aufsen vor dem Brasidas-Schatz-
haus placiert war.
Beide Folgerungen werden wir ablehnen müssen.
Die letzte darum, weil jene Marmorstatue vielmehr
innerhalb jenes Thesauros sich befand, wo sie
Plutarch sah. Der beginnt folgender-
mafsen:
'Das Schatzhaus der Akanthier hat die Aufschrift:
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acht Jahre gedauert hat, ehe er ans Licht der
Öffentlichkeit getreten ist, noch auch dafs solche fest
datierte, schön geschriebene und fast vollständig er-
haltene Inschrift bester Zeit nur in gewöhnlichen Ma-
juskeln publiziert ist, während sie geeignet ist, einen
Markstein in der Entwickelung der delphischen Stein-
schrift abzugeben.
Betreffs der Provenienz des Steins und seiner
etwaigen Zugehörigkeit zu dem grofseu Aigos-
potamoi-Monument kommt Homolle nach anfäng-
lichem Schwanken zu dem Resultat, dafs die Basis
nicht zu der grofsen Gruppe der 37 Erzbilder ge-
hört habe, sondern dafs wir hier diejenige Lysander-
statue erkennen müssen, die, aus Marmor bestehend,
nach Plutarch (Pyth. or. 8) und Cicero (de divinat.
I, 34, 75; II, 32, 68) kurz vor der Schlacht bei
Leuktra sich am Haupte plötzlich mit Gras und
Kräutern bewachsen zeigte, unter denen das Antlitz
fast verschwand. Da sich nun nicht weit vom grofsen
Altar das Schatzhaus des Brasidas und der Akanthier
befunden habe, wohin Lysander die ihm von Cyrus
geschenkte, zwei Ellen lange gold-elfenbeineme Triere
gestiftet habe, da ferner die von ihm geweihten
goldenen Sterne der Dioskuren auch ganz dicht dabei
im Pronaos des grofsen Tempels standen, so dürfe
man 's ans temerite' versichern, dafs auch diese
Statue dem grofsen Altar benachbart stand, wo man
ihren Sockel gefunden habe, und dafs es nicht un-
möglich sei, dafs sie aufsen vor dem Brasidas-Schatz-
haus placiert war.
Beide Folgerungen werden wir ablehnen müssen.
Die letzte darum, weil jene Marmorstatue vielmehr
innerhalb jenes Thesauros sich befand, wo sie
Plutarch sah. Der beginnt folgender-
mafsen:
'Das Schatzhaus der Akanthier hat die Aufschrift:
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