November-Sitzung 1907.
71
Für die beiden bedeutendsten unter den Bronce-
Funden der Expedition, den prächtigen, vom Ham-
burger Museum für Kunst und Gewerbe erworbenen
Kandelaber und den ihm im Stil und in den Deko-
rationsmotiven verwandten wuchtigen und schön ge-
arbeiteten Thronfufs, sei auf die Abbildungen
Fig. 63 bezw. 65 und die Schilderungen und Ver-
gleichungen S. 93 ff. bezw. S. 95 ff. (nebst Fig. 66
—68) verwiesen.
Merkwürdige Ergebnisse für die Technik und
Geschichte der Metallurgie knüpfen sich an eine ur-
sprünglich cyiindrische, aber durch Feuer vollständig
verbogene Büchse aus Silber, welche mit einem Ge-
webe von jetzt ganz verkohlten und nur noch in gering-
fügigen Resten erhaltenen Silberfäden übersponnen war
(Fig. 59 — 61 S. 89 h'.). An beiden Seiten wurde diese
silberne Büchse durch kreisrunde übergreifende Kapseln
verschlossen, die mit goldenen Knöpfen nach Art
unserer Tapezierstifte beschlagen sind. Zwischen diesen
Goldnägeln erblickt man ein aus der Oberfläche
selbst herausgearbeitetes Netzwerk. Die eine der
beiden Kapseln ist durch einen Ring zum Abziehen
als Deckel eingerichtet und wurde denn auch von
dem Gefäfse getrennt gefunden. Die Büchse enthielt
bei der Auffindung eine Art Pulver, eine schwarze
modrige Erde, und die Struktur dieses Deckels be-
weist, dafs das Gefäfs tatsächlich zur Aufnahme von
pulverartigem oder körnigem Material bestimmt war.
Er ist nämlich an einer Stelle durchlöchert und um
ein zu schnelles Hervortreten des Inhalts oder eine
Verstopfung der nur ca. 1/3 cm. grofsen Öffnung zu
verhindern, ist im Inneren eine halbmondförmige aus
Elektron hergestellte Lefze angebracht, vor welcher
oder über welche das Pulver hinabgleiten muf's, um
an und durch die Öffnung zu gelangen.
71
Für die beiden bedeutendsten unter den Bronce-
Funden der Expedition, den prächtigen, vom Ham-
burger Museum für Kunst und Gewerbe erworbenen
Kandelaber und den ihm im Stil und in den Deko-
rationsmotiven verwandten wuchtigen und schön ge-
arbeiteten Thronfufs, sei auf die Abbildungen
Fig. 63 bezw. 65 und die Schilderungen und Ver-
gleichungen S. 93 ff. bezw. S. 95 ff. (nebst Fig. 66
—68) verwiesen.
Merkwürdige Ergebnisse für die Technik und
Geschichte der Metallurgie knüpfen sich an eine ur-
sprünglich cyiindrische, aber durch Feuer vollständig
verbogene Büchse aus Silber, welche mit einem Ge-
webe von jetzt ganz verkohlten und nur noch in gering-
fügigen Resten erhaltenen Silberfäden übersponnen war
(Fig. 59 — 61 S. 89 h'.). An beiden Seiten wurde diese
silberne Büchse durch kreisrunde übergreifende Kapseln
verschlossen, die mit goldenen Knöpfen nach Art
unserer Tapezierstifte beschlagen sind. Zwischen diesen
Goldnägeln erblickt man ein aus der Oberfläche
selbst herausgearbeitetes Netzwerk. Die eine der
beiden Kapseln ist durch einen Ring zum Abziehen
als Deckel eingerichtet und wurde denn auch von
dem Gefäfse getrennt gefunden. Die Büchse enthielt
bei der Auffindung eine Art Pulver, eine schwarze
modrige Erde, und die Struktur dieses Deckels be-
weist, dafs das Gefäfs tatsächlich zur Aufnahme von
pulverartigem oder körnigem Material bestimmt war.
Er ist nämlich an einer Stelle durchlöchert und um
ein zu schnelles Hervortreten des Inhalts oder eine
Verstopfung der nur ca. 1/3 cm. grofsen Öffnung zu
verhindern, ist im Inneren eine halbmondförmige aus
Elektron hergestellte Lefze angebracht, vor welcher
oder über welche das Pulver hinabgleiten muf's, um
an und durch die Öffnung zu gelangen.