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Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0420

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388 -

9, (Th. Murner:) Ludus studentium Friburgensium cum. Pro-
phetia mirabilis in fine. Beatus Murner Argenünen. Franco-
phordie imprimebat Anno domini. m. d. xii. 16 Bll. Type b.
Alle diese Drucke sind in Quart, mit Holzschnitten nach
Zeichnungen des Thomas Murner/) Nur in Nr. 2 befindet
sich auch ein Holzschnitt nach einem Kupferstich von Israhel
von Meckenem/) der in Nr. 8 verstümmelt wieder abgedruckt
ist.
1518 am 19. Juli hat der Briefdrucker Hans Drutmann
der jüngere als Bürgerssohn die Bürgerschaft erworben. 3)
Von seinen Arbeiten ist nichts erhalten.
Vom Verschwinden Murners nach 1512 bis zum Auftreten
Egenolffs 1530 können wir keinen frankfurter Druck nachweisen.
Alle Erwähnungen frankfurter Drucke aus diesem Zeitabschnitte
sind falsch und beruhen auf Mißverständnissen oder Mut-
maßungen. Dietz erwähnt „im Jahre 1519 verschiedene Aus-
gaben von Reden bei der Wahl Karls V. vielleicht von Wil-
helm Rudel gedruckt/'^) gemeint sind die Orationes tres in
coronationem Caroli V. (Panzer Ännales Bd. VII S. 52, Nr. 5
und Bd. IX S. 121 Nr. 147 und S. 463 Nr. 5). Alle drei Titel-
angaben Panzers beziehen sich auf einen und denselben Druck,
der in Augsburg bei Grimm und Wirsung gedruckt ist. Paquet
spricht von mehreren Streitschriften von Reformatoren, die
um 1519 von Wilhelm Rudel ausgegangen sind/) Sie existieren
nicht. Wohl hat Kaiser Karl V. am 12. November 1521 von
Oudenarde aus an den Rat von Frankfurt ein Mandat erlassen,
in welchem er sich beklagt, daß trotz dem Wormser Edikt
etliche frankfurter Bürger sich unterstehen Luthersche Schrif-
ten von Neuem zu drucken/) aber der Kaiser war offenbar
falsch unterrichtet, es kann sich nur um den Verkauf durch
Buchführer, nicht um den Druck in Frankfurt gehandelt haben.
Dies geht klar aus der Maßregel hervor, die nach dem Bürger-
meisterbuch der Rat darauf ergehen ließ: „damit gemach thun
und doch bey den Buchfurern derhalb handeln." Der Rat wußte
demnach nichts von Druckern und hat zu den Buchführern
geschickt/) '
Ebenso wenig sind hier gedruckt einige von Frankfurt
aus datierte Schriften des Cochlaeus, der damals Dekan an
der Liebfrauenkirche war. Sie sind in Köln, Tübingen und

0 M. Sondheim, Th. Murner als Illustrator, (Frankf. Bücherfreund, Bd. IX.
1911. S. 78 ff.)
0 M. Lehrs, Gesch. des Kupferstichs. 1912. Bd. II S. 152, 71 d.
s) Grotefend, Egenolff, S. 7.
4^ Dietz ci H S 6
0 A. Paquet, Frankfurt als Bücherstadt. 1924. S. 12.
6 Abgedruckt bei G. E. Steitz, Melanchthonherbergen. 1861. S. 52.
0 Grotefend, Egenolff, S. 7.
 
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