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Zur Handelsgeschichte der germanischen Bronzezeit
gefunden ist, als einen Typ bezeichnet, der „bald nach der Mitte der Bronzezeit auf-
tritt“. Auf Grund der Funde jedoch eine frühere Ansetzung zu geben, ist z. Zt.
nicht möglich, da, wie oben bemerkt, der Fund von Busch Barrow nicht genügend
tragfähig erscheint.
Die Schildformen, die durch die Beifunde datiert werden, gehören folgenden
Typen an:
Typ Yetholm ist verbürgt durch die Funde von Dommelöv, Brumby Common
und Dangwood Fen Chatteris.
Typ Nipper wiese durch Pilsen.
Typ Herzsprung ebenfalls durch den Schild von Pilsen.
Es fehlen also noch die Typen Harlech, London, Coveny und Sörup. Eine
Datierung der letzten beiden Typen bietet keine Schwierigkeiten, da beide mit
Schilden des Typus Yetholm zusammengef und en sind. Im Fund von Achmaleddie
ist ein Schild vom Typus Yetholm und Coveny enthalten und zu dem Funde des
Schildes vom Typ Sörup gehört ein zweiter vom Typus Yetholm. Eine sichere
Datierung für die beiden andern Typen ist nicht ebenso fest zu geben. Jünger
als die eben besprochenen dürften sie kaum sein. Bei der Gruppierung der Schild-
formen stellte es sich heraus, daß sie in typologischer Hinsicht einen älteren Eindruck
machten. Ist darin auch kein schlüssiger Beweis für ihr höheres Alter zu erblicken,
so kann man doch wohl mit einiger Wahrscheinlichkeit folgern, daß sie nicht jünger
als die entwickelteren Typen sind, sondern am ehesten gleichzeitig mit den sicher
datierten, wobei die Möglichkeit einer früheren Zeitansetzung offen gelassen werden
muß. Daß sie keinesfalls jünger als die fest datierten Typen sind, zeigt die Weiter-
entwicklung der Bronzeschilde, die andere Merkmale aufweisen, als sie den Typen
Harlech und Yetholm eigen sind.
Daß der Schild von Pilsen sowohl den Typus Nipperwiese als auch Herzsprung
dadiert, bedarf kaum einer weiteren Begründung. Die übereinstimmende Gestaltung
des Buckels mit dem des Typus Herzsprung ist ebenso auffallend, wTie die Gleichheit
in der äußeren Form und die Herstellung im Guß den Pilsener Schild mit dem
Typus Nipperwiese verbindet.
b. FUNDUMSTÄNDE.
Da die Beifunde der Schilde außerordentlich spärlich sind, dürfte es angebracht
erscheinen, auf eine Tatsache hinzuweisen, die inbezug auf die einheitliche Anschauung
beiderseits der Nordsee von Bedeutung ist und die indirekt das gewonnene Ergebnis
bestätigt. Die überaus größte Zahl der Schilde stellt Moorfunde dar, und zwar sind
in einer Anzahl von Fällen mehrere Schilde in bemerkenswerter Stellung beobachtet
worden. In der Regel sind zwei Schilde zusammen gefunden worden. Da sie neben-
einander stehend im Moore entdeckt worden sind, geht daraus hervor, daß ihrer
Niederlegung eine bestimmte Absicht zu Grunde gelegen hat. Bezeugt ist diese Auf-
findung bei den Schilden von Sörup a. Falster. Die Herzsprunger Schilde standen
nicht aufrecht, sie waren vielmehr zusammengefaltet, wie die Abbildung noch deut-
lich erkennen läßt, und von einem Eichbalken bedeckt. Die gleiche Sitte, zwei
Schilde niederzulegen, ist auch jenseits der Nordsee in Coveny Fen b. Eli, Achmaleddie
und Ingoe beobachtet worden. In Yetholm fand man drei beieinander und in Beith
sogar fünf Stück. Von diesen fünf Schilden aus Beith heißt es, daß sie aufrecht
stehend im Moore einen Ring oder Kreis gebildet hätten.
Die Sitte, kostbare Gegenstände auf Mooren niederzulegen, ist für den Norden
Europas längst als typisch für gewisse Perioden der Vorzeit erkannt, und nament-
lich für die jüngere Bronzezeit durch schöne Beispiele belegt. Welchen Zweck man
mit dieser Sitte verband, entzieht sich unserer Kenntnis, es ist auch in diesem Falle
nur von Wichtigkeit, daß man sie in der jüngeren Bronzezeit im Norden übte. So
Zur Handelsgeschichte der germanischen Bronzezeit
gefunden ist, als einen Typ bezeichnet, der „bald nach der Mitte der Bronzezeit auf-
tritt“. Auf Grund der Funde jedoch eine frühere Ansetzung zu geben, ist z. Zt.
nicht möglich, da, wie oben bemerkt, der Fund von Busch Barrow nicht genügend
tragfähig erscheint.
Die Schildformen, die durch die Beifunde datiert werden, gehören folgenden
Typen an:
Typ Yetholm ist verbürgt durch die Funde von Dommelöv, Brumby Common
und Dangwood Fen Chatteris.
Typ Nipper wiese durch Pilsen.
Typ Herzsprung ebenfalls durch den Schild von Pilsen.
Es fehlen also noch die Typen Harlech, London, Coveny und Sörup. Eine
Datierung der letzten beiden Typen bietet keine Schwierigkeiten, da beide mit
Schilden des Typus Yetholm zusammengef und en sind. Im Fund von Achmaleddie
ist ein Schild vom Typus Yetholm und Coveny enthalten und zu dem Funde des
Schildes vom Typ Sörup gehört ein zweiter vom Typus Yetholm. Eine sichere
Datierung für die beiden andern Typen ist nicht ebenso fest zu geben. Jünger
als die eben besprochenen dürften sie kaum sein. Bei der Gruppierung der Schild-
formen stellte es sich heraus, daß sie in typologischer Hinsicht einen älteren Eindruck
machten. Ist darin auch kein schlüssiger Beweis für ihr höheres Alter zu erblicken,
so kann man doch wohl mit einiger Wahrscheinlichkeit folgern, daß sie nicht jünger
als die entwickelteren Typen sind, sondern am ehesten gleichzeitig mit den sicher
datierten, wobei die Möglichkeit einer früheren Zeitansetzung offen gelassen werden
muß. Daß sie keinesfalls jünger als die fest datierten Typen sind, zeigt die Weiter-
entwicklung der Bronzeschilde, die andere Merkmale aufweisen, als sie den Typen
Harlech und Yetholm eigen sind.
Daß der Schild von Pilsen sowohl den Typus Nipperwiese als auch Herzsprung
dadiert, bedarf kaum einer weiteren Begründung. Die übereinstimmende Gestaltung
des Buckels mit dem des Typus Herzsprung ist ebenso auffallend, wTie die Gleichheit
in der äußeren Form und die Herstellung im Guß den Pilsener Schild mit dem
Typus Nipperwiese verbindet.
b. FUNDUMSTÄNDE.
Da die Beifunde der Schilde außerordentlich spärlich sind, dürfte es angebracht
erscheinen, auf eine Tatsache hinzuweisen, die inbezug auf die einheitliche Anschauung
beiderseits der Nordsee von Bedeutung ist und die indirekt das gewonnene Ergebnis
bestätigt. Die überaus größte Zahl der Schilde stellt Moorfunde dar, und zwar sind
in einer Anzahl von Fällen mehrere Schilde in bemerkenswerter Stellung beobachtet
worden. In der Regel sind zwei Schilde zusammen gefunden worden. Da sie neben-
einander stehend im Moore entdeckt worden sind, geht daraus hervor, daß ihrer
Niederlegung eine bestimmte Absicht zu Grunde gelegen hat. Bezeugt ist diese Auf-
findung bei den Schilden von Sörup a. Falster. Die Herzsprunger Schilde standen
nicht aufrecht, sie waren vielmehr zusammengefaltet, wie die Abbildung noch deut-
lich erkennen läßt, und von einem Eichbalken bedeckt. Die gleiche Sitte, zwei
Schilde niederzulegen, ist auch jenseits der Nordsee in Coveny Fen b. Eli, Achmaleddie
und Ingoe beobachtet worden. In Yetholm fand man drei beieinander und in Beith
sogar fünf Stück. Von diesen fünf Schilden aus Beith heißt es, daß sie aufrecht
stehend im Moore einen Ring oder Kreis gebildet hätten.
Die Sitte, kostbare Gegenstände auf Mooren niederzulegen, ist für den Norden
Europas längst als typisch für gewisse Perioden der Vorzeit erkannt, und nament-
lich für die jüngere Bronzezeit durch schöne Beispiele belegt. Welchen Zweck man
mit dieser Sitte verband, entzieht sich unserer Kenntnis, es ist auch in diesem Falle
nur von Wichtigkeit, daß man sie in der jüngeren Bronzezeit im Norden übte. So