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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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VIII. und IX. Lieferung (Dezember 1914, Kriegsheft)
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Die Palette des Altwiener Malers Josef Weidner
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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0220
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Eine Zeittang war Weidner Sittenbildmaler, und ats sotcher ist er
auch bei Raczynski verzeichnet. Naglers Lexikon erwähnt Sittenbitder und
Porträte, desgteichen C. v. Wurzbachs Biographisches Lexikon.
Weidners künstierische Tätigkeit sowie sein Lebenstaut sind übrigens
noch nirgends in befriedigender Weise dargestettt worden. Um eine dertei
Arbeit anzubahnen, seien einige Mitteitungen zusammengestettt, die unter
anderem das Geburtsjahr richtigstetten, das bei Nagter »um 1805« und
bei Wurzbach ats 1804 (vermuttich verdruckt) angegeben wird.
Weidner ist 1801 geboren. Das erhebt aus der handschrifttichen Be-
merkung des Künstters auf einer Aktstudie in der Wiener Sammtung Dux.
Der Künstter schrieb auf diese Studie: »Weidner Joseph 16 Jahre att
kathotische Retigion gebürthig aus Wien besucht die k. k. Akademie 2 Jahre
5 Monath
Wassergspreng, 2. August 1817«
Später ist Weidner noch mehrere Jahre tang in der Akademie nach-
weisbar, wiewoht Lützows und Lotts Bücher über die Akademie den
Namen überhaupt nicht kennen. 1818 kommt »Weidner Joseph von Wien«
vor unter den Bewerbern um einen Preis »bey den historischen Zeich-
nungsgründen im Jahr 1818«. 1824 bewarb er sich um den Lampischen
Preis im Modettzeichnen neben Adam Brenner, Gebhard Ltatz, Jos. Krie-
huber, Ant. Einste und tgn. Rungatdicr. (Nach den Akten im Archiv der
Wiener Akademie.)
Seit 1826 beschickte er die Ausstettungen der Akademie, worüber die
Katatoge und Wurzbachs Lexikon Auskunft geben. (Überdies zu benutzen
Ltormayrs Archiv für Geschichte, 1826, S. 499, und für spätere Jahre
Pietzniggs »Mitteitungen aus Wien«.)
1831 kam eine Charakterfigur »Ltotzbauer Martin« nachBertin. (Akten
der Wiener Akademie.) tch vermute, daß es an Sötke gelangt ist; wenigstens
wußte man noch lange in der Lamitie, daß Weidner mit Sötke in Verbin-
dung gestanden hat.
tm »Verzeichniss der am 21.Juty 1832 bei der 1. Verlosung des Ver-
eines zur Beförderung der bildenden Künste gezogenen Aktien Nummern . .«
kommt vor: Weidner »Ein Mädchen mit der brennenden Kerze«. Das Bitd
kam an »Jos. Gessetbauer« in Wien.
1834 waren mehrere gute Bitder von Weidner in der Akademie aus-
gestellt. (Pietznigg, ttt, 210.)
Ein gelungenes Aquaret) »Wiener Öbstlerin« mit Signatur und der
Jahreszahl 1841 kam zu Erzherzog Kart Ludwig. (War 1884 im Wiener
Künstlerhause ausgestettt. Nr. 127.)
Ein Weidnersches Bildnis aus dem Jahre 1852 hängt im Franzens-
museum zu Brünn.
Als Musealbestandteil sei im Vorübergehen auch das Kemenybildnis
in der Universitätssammlung zu Klausenburg genannt.
Um 1858 war Weidner Mitglied der Wiener Künstlervereinigung »Ein-
tracht«. Seine Unterschrift kommt auf der Adresse vor, die von den Mit-
gliedern jener Vereinigung dem Maler Konrad Grefe überreicht wurde.
(Hiezu: Lexikon der Wiener Gemäldesammlungen, Bd. 11, 467. Dürfte in
absehbarer Zeit erscheinen.)
 
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