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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 2.1915-1916

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VII. und VIII. Lieferung
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.27902#0142
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Wien. Eine Menge von Kunstaussieiiungen sind wohltätigen Zwecken
oder Kriegszwecken gewidmet worden, so die Aussteliung der Kunstsamm-
lung des Invalidenfonds, veranstaltet vom Kriegsfürsorgeamt des Kriegs-
ministeriums (Wien, 111., Löwengasse 47, nächst der Weißgerberkirche), so
die kleine Ausstellung im Theseustempel, die aus Anlaß der Fürstin
Metternichschen Derbyjause im Wiener Volksgarten abgehalten wurde, so
die reich beschickte Kunstabteilung in der Kriegsausstellung, die vor
kurzem im Kaisergarten eröffnet worden ist, und noch andere mehr.
— ln der Galerie Arnot waren im Mai Werke von Hans Trudel
ausgestellt (Plastiken, Holzschnitte und Zeichnungen).
— Die Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs hat gegen
Ende April eine kleine Ausstellung eröffnet.
— Im Dorotheum wurde emsig und mit Erfolg versteigert. Vom
3. bis 6. Mai kamen die Kunstsachen einschließiich der Gemälde aus Fried-
rich Amerlings Nachlaß unter den Hammer mit Ausnahme des frag-
lichen Van Dyck, über den ja gelegentlich noch zu sprechen sein wird.
Darüber, daß es sich um ein altes, sehr wertvolles Bild aus der unmittel-
baren Nachfolge des Rubens handelt, kann kaum gestritten werden, doch
verhält es sich nicht ebenso in bezug auf die Benennung Van Dyck. Die
meiste Anziehungskraft kam den hinterlassenen Werken Amerlings unter den
neueren Bildern zu. Von den älteren wurde ein Magnasco mit 20.000 AT,
ein C. Jansen v. Ceulen mit 10.000 AT zugeschlagen. Der Erlös war der
Stiftung für die Genossenschaft der Künstler Wiens gewidmet, und daher
wohl stammte die augenscheinlich weitverbreitete und starke Teilnahme an
der Nachlaßfeilbietung des beliebten Wiener Künstlers. Eine große ideale
Landschaft von Amerling wurde mit 6300 Af verkauft. Es war auch in vor-
nehmer Weise für ein Verzeichnis von prachtvollster Ausstattung gesorgt.
Ein warm gestimmtes Vorwort von Fr. Stern leitete dieses Verzeichnis ein.
Am 5. und 6. Juni folgte die Auktion des Kunstbesitzes aus dem
Nachlaß des Anatomen Emil Zuckerkandl, worunter sich auch einige
Gemälde befanden.
— Durch C. J. Wawra wurde am 17. Mai der künstlerische Nachlaß
und die Werkstätte des Malers Rudolph Pick versteigert.
Winterthur. Ins neue Museum ist aus Solothurner Privatbesitz ein
Gemälde von Hodler: Das blumenpflückende Mädchen gelangt. — Im graphi-
schen Kabinett der Kunstsammlung wurde im Mai eine Ernst-Kreidolf-
Ausstellung veranstaltet. (Neue Zürcher Zeitung, 9. und 25. Mai 1916)
Zürich. Im Mai wurde eine österreichisch-ungarische Kriegs-
bilderausstellung eröffnet. (Neue Freie Presse, 20. Mai 1916.)

Abschluß Mitte Juli.

Für unverlangte Einsendungen wird keine Bürgschaft geleistet. Manuskripte
und Abbildungen werden nur in besonderen Fällen zurückgestellt.
Anbei 7 Tafeln mit Abbildungen. — Preis dieser Lieferung 4 K 50 h = 3 Mark.

Druck von Friedrich Jasper in Wien.
 
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