Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 3.1917/​1918

DOI issue:
Nr. 2
DOI article:
Rundschau
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52767#0069
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
59

war die gleichzeitige Schaustellung von Entwürfen des Architekten Friedrich
Ohmann und seines Sohnes Karl. Ohmann der Jüngere ist, noch ganz
jugendlich, im Lauf des Jahres 1916 gestorben. Daß er ein vielversprechendes
Talent war, auch als Maler, geht aus- den vorgeführten Arbeiten hervor.
(Ein Verzeichnis der Ohmann-Ausstellung wurde nicht hergestellt. Freunde
der Sache werden mit Nutzen den Artikel „Friedrich Ohmann“ von Prof.
F. v. Feldegg im Wiener Fremdenblatt vom 6 März 1917 nachlesen.) Fr.
Wien. Die Frühjahrsausstellung der Genossenschaft wurde Mitte April
in feierlicher Weise durch den Kaiser eröffnet.
— Einem wohltätigen Zweck war die Ausstellung von Gemälden und
verschiedenen Kunstgegenständen aus dem Privatbesitz des regierenden
Fürsten Liechtenstein gewidmet, die in den ersten Februarwochen im
fürstlichen Palast in der Bankgasse zu sehen war. Es folgte am 7. Februar
eine Versteigerung, deren Erträgnis der Gesellschaft zur Fürsorge für Kriegs-
invaliden zufloß.
— Die Vereinigung der bild enden Künstlerinnen Österreichs
veranstaltete jüngst eine Katharina-Zirner-Ausstellung.
— Im Kunstsalon Halm & Goldmann fanden der Reihe nach Aus-
stellungen statt von Werken des Prager Professors August Brömse, des
Wiener Radierers Ferd. Karl Gold und des Wiener Malers Karl Maria
Schuster.
— Vom 26. Februar angefangen wurden einige Tage lang durch
Albert Kende Galeriebilder und Miniaturen verschiedener Art sowie allerlei
kunstgewerbliche Sachen versteigert. Den Hauptstock des dargebotenen Be-
standes bildeten die Gemälde und Miniaturen, die aus dem Besitz des Staats-
ministers Grafen J. Ph. von Stadion und aus dem der Gräfin Eugen
Csäky herstammten. Dazu gesellten sich allerlei Bilder aus anderem Besitz.
Im folgenden einige Preise alter Gemälde. Manches gibt zur Verwunderung
Anlaß, da nicht jedesmal die höchsten Preise auf die besten Bilder abfielen
und dagegen wieder sehr gute Werke recht billig abgingen. Die Benennungen
waren zumeist nach Angabe der Besitzer hingesetzt. Deshalb sind kritische
Nachbemerkungen nicht zu umgehen; sie müßten nahezu bei jedem zweiten
Bild vorgebracht werden. Der Mangel an Raum gebietet Beschränkung, und
eine kleine Auswahl muß eben genügen, auch bei den augenscheinlich
richtig benannten. Nr. 4 Landschaft mit Herde. Dunkle Abendstimmung. Galt
als Berghem. Steht näher bei den V. d. Does. Erzielte 1400 K. — Nicht ohne
kunstgeschichtliche Bedeutung Nr. 5. Ein Breitbild mit großem Wasser. Darin
Sankt Christoph. Allerlei Höllenspuk umher. Die Erfindung hängt noch mit
H. Bosch zusammen. Die Ausführung dürfte richtig von Paul Bril sein, der
im Katalog genannt wird. Denn rechts unten sind, wie mir schien in alten
Zügen, eine kleine Brille aufgemalt und darunter ein lateinisches P mit jeder-
seits horizontal beigeschriebenem großen V, so daß die Buchstabenvereinigung
so aussieht wie das konstantinische Monogramm Christi. Man kann an eine
Auflösung mit Pauwel (Paul) denken. Dazu das redende Monogramm: die
Brille. Gesamtstimmung kühl, grünlich, so daß man darin eine Art Brücke
zu den frühen kühl gestimmten Landschaften- des Paul Bril erblicken mag.
Brachte 3600 K. — Nr. 6. Gewiß nicht Adr. Brouwer: Trinkgelage. 6900 K.
— Nr. 7. Nicht Boudewyns: Kleine Landschaft, 1700 K. — Nr. 8. Jan ten
Compe: Ansicht aus dem Haag mit dem Mauritshuis im Mittelgründe,
 
Annotationen