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Schilder, mit Namen Pelten, sich unterschieden, welche beim Angriff der Reiterei besonders den Kopf
zu schützen dienten. Hierauf bezieht sich auch die im Leben des Epaminondas vom Com. Nepos be-
schriebene knieende Stellung mit gebogenem Leibe, vorgestrecktem Schild und Speer und besonderer
Haltung des Fufses, wie in gegenwärtigem Bilde der junge Krieger angenommen hat. Uebrigens ist
er nackt, nur mit einem umgürteten kurzen Schurzgewand um die Hüften bedeckt; die halbmondför-
mige Pelta erscheint in der Mitte und am Rande mit dem Ochanon und Ochane benannten Riemen
und die Lanze mit zwei Spitzen, Aichme, der oberen, und Sauroter, der unteren, versehen, welche
zum Aufpflanzen der Waffe in die Erde beim Ausruhen gebraucht wurde.
5. Brustbild eines Hierokeryx auf einem Lekythos in der Fauvel'schen Sammlung zu Athen.
Der dritte Priester bei der eleusinischen Mysterienfeier wurde Hierokeryx, der heilige Herold, ge-
nannt, und stellte den Hermes vor, wie hier die mit einem ungeflügelten, unter dem Kinn gebundenen,
Hut bedeckte Jünglingsbüste erscheint, welche an der Brust von einer Chlamys umhüllt ist und neben
sich ein Kerykeion oder einen gewundeneu Heroldstab mit halbmondförmigem Knauf stehen hat.
6. Gemälde auf einem Lekythos derselben Sammlung aus Athen, die Ansicht einer im Durch-
schnitt vorgestellten unterirdischen Grabkammer (Hypogaeon) darbietend, wo, vom Todtengewand oder
Tapheion bis an den Mund eingewickelt, die Leiche einer Verstorbenen auf untergelegte Polster rück-
wärts hingestreckt ruht, während geweihte Todtenbinden, Keriae, von der Decke über sie herabhängen,
7. Brustbild eines Daduchos auf einem Lekythos derselben Sammlung aus Athen. Den Namen
Daduchos oder Fackelträger führte der zweite Priester bei der eleusinischen Mysterienfeier, der den
Mond vorstellte, wie der erste Priester, der Hierophant, die Sonne. Er erscheint hier bekleidet, mit
langem Lockenhaar und trägt zwei flammende, aus vereinten Stäben zusammengeflochtene, Fackeln,
die sich vor der Brust kreuzen und über die Schultern emporragen, in den Händen.
Taf. XXXIX.
Gemälde im äginetischen Styl auf dem neben abgebildeten Kotylos aus Tarquinii bei Corneto
in Etrurien. An der Vorseite des Gefäfses eilt Perseus im Sturmschritt dahin, mit dem Flügelhut,
Petasos, und den verzierten Flügelschuhen (meQötvra nediia) des Hermes angethan, mit einem Panzer
über dem kurzen Chiton bekleidet, trägt die Jagdtasche, Kibisis, aus welcher das abgehauene Schlan-
genhaupt der Gorgone Medusa halb hervorblickt, über die linke Schulter gehängt und zückt in der
rechten Hand den Schlangengriff der geflügelten Harpe oder Sichel, während er die linke mit drohen-
der Geberde erhebt. Denn ihm entgegen tritt die dreifache Löwen-, Ziegen- und Schlangengestalt
Chimära, welche Bellerophon in Lycien erlegte, mit aufgesperrtem Rachen ihn anbrüllend und den
Schweif mit zischendem Schlangenkopf hoch emporschwingend. An der Rückseite des Gefäfses, neben
diesem Ungeheuer, hält sich die enthauptete sterbende Medusa, aus deren Rumpf ihr Sohn Chrysaor
hervorspringt, noch aufrecht, bekleidet mit einem kurzen umgürteten Chiton und mit Halbstiefeln oder
Kothurnen, senkt, die Arme ausbreitend, die Knie und läfst die ermatteten Flügel herabhängen.
Neben ihr windet sich die Hydra, welche vom Herakles nachmals zu Lerna getödtet ward, auf dem
Boden und richtet ihre drei bärtigen Schlaugenhäupter mit offenen Rachen gegen Perseus zischend
empor. Auffallend erscheint die Anwesenheit der beiden charontischen Ungeheuer, welche verschie-
denen Orten, Zeiten und späteren Begebenheiten angehören, bei der Grofsthat des Perseus, die am
äufsersten Ufer des Oceanos, in der Gorgonen Behausung, unweit der Hesperidengärten, im Abendlande
geschah. Doch sind sie der Medusa verwandte Wesen, von Tartaros und Gäa abstammend, Ausge-
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