Manuscripte.
146 Andersen, Hans Christian, dänischer Märchendichter, 1805 bis
1875. Eigh. Gedicht m. U. ,,W a s ich lieb e“. (Leipzig
im Juli 1844). 1% S. 4°. 180.—
Deutsche Version des 1830 für Riborg Voigt geschriebenen Gedichts
„Hvad jeg elsker“ (gedruckt in „Phantasier og Skizzer“ 1831).
Die vorliegende Niederschrift war wohl für Clara Schumann
bestimmt; das Blatt stammt aus dem Album Robert Schu-
manns, der eigenhändig das Datum hinzugesetzt hat.
Das Gedicht beginnt: „Ich liebe Meere, wild vom Sturm bewegt!“
Die letzten Zeilen sind biographisch von besonderem Interesse,
sie lauten:
„Ich hass’ des Mysticismus Höll-Gewühl!
Doch lieb’ das Kind und kindliches Gefühl.
Ich lieb’ den Geist in seinem stolzen Gang,
Die Tonkunst mit dem sehnsuchtsvollen Klang!
Ich lieb’ den Freund, fest wie die Berge stehn!
Und Frauen ■— eine habe ich gesehn
Und sie war Braut — das war recht eine Lust! —
Ich liebe diese Sehnsucht meiner Brust!
Ich lieb’ das Grab mit seiner Friedenszeit,
So wie den Geist der grossen Ewigkeit!“
147 Bahrdt, Karl Friedrich, „mit der eisernen Stirn“, 1741-—1792.
Eigh. Manuscript. Undatiert (1776). 2 S. 4°. 36.—
Überschrieben „Philantropinische Prüfungsfeierlichkeit“ als in sich
abgeschlossene Teilarbeit des 1776 erschienenen „Philantropinischen
Erziehungsplans“. Mit Erwähnung von Salis-Seewis. — In minutiöser
Schrift.
148 Börne, Ludwig, Publizist, Gegner Heines, 1786—1837. Eigh.
Manuskript. („Einige Worte über die angekündigten Jahr-
bücher der wissenschaftlichen Kritik, herausgegeben von der
Societät für wissenschaftliche Kritik in Berlin.“) 0. 0. u. J.
(1826). 5^4 S. 8°. (300 Zeilen = im Druck 9 Seiten.) 120.—
Schöner vollständiger Aufsatz über die „Berliner Societät für Kritik“,
deren Leitsätze Boerne in seiner Ausführung ablehnt. Im Zusammen-
hang mit dem behandelten Thema äussert sich Boerne in scharfer,
z. T. bissiger Weise über die deutschen Gelehrten und Kritiker im
allgemeinen.
„Deutsche Rezensionen lassen sich in der Kürze mit nichts treffender
vergleichen, als mit dem Löschpapier auf dem sie gedruckt sind . . .
Es löscht den Durst nicht, es ist selbst durstig. Und doch rühmen
sich die Deutschen, die besten Kritiker zu seyn! Sie sind es auch,
nur dass sie nicht wissen sich als solche geltend zu machen, wie sie
überhaupt nicht verstehen, zu zeigen was sie haben und zu scheinen,
was sie sind! Die Natur hat die Deutschen zum denken und nicht
zum schreiben bestimmt, und blieben sie ihrer Bestimmung treu, würden
sie ihre Gedanken roh ausführen, und sie von Franzosen und Eng-
ländern verarbeiten lassen . . .
In Deutschland schreibt jeder, der die Hand zu nichts Anderem ge-
braucht, und wer nicht schreiben kann, rezensirt . . .“
(Börne’s Sämmtl. Werke, New York [Wieck], Bd. V, SS. 214—223).
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146 Andersen, Hans Christian, dänischer Märchendichter, 1805 bis
1875. Eigh. Gedicht m. U. ,,W a s ich lieb e“. (Leipzig
im Juli 1844). 1% S. 4°. 180.—
Deutsche Version des 1830 für Riborg Voigt geschriebenen Gedichts
„Hvad jeg elsker“ (gedruckt in „Phantasier og Skizzer“ 1831).
Die vorliegende Niederschrift war wohl für Clara Schumann
bestimmt; das Blatt stammt aus dem Album Robert Schu-
manns, der eigenhändig das Datum hinzugesetzt hat.
Das Gedicht beginnt: „Ich liebe Meere, wild vom Sturm bewegt!“
Die letzten Zeilen sind biographisch von besonderem Interesse,
sie lauten:
„Ich hass’ des Mysticismus Höll-Gewühl!
Doch lieb’ das Kind und kindliches Gefühl.
Ich lieb’ den Geist in seinem stolzen Gang,
Die Tonkunst mit dem sehnsuchtsvollen Klang!
Ich lieb’ den Freund, fest wie die Berge stehn!
Und Frauen ■— eine habe ich gesehn
Und sie war Braut — das war recht eine Lust! —
Ich liebe diese Sehnsucht meiner Brust!
Ich lieb’ das Grab mit seiner Friedenszeit,
So wie den Geist der grossen Ewigkeit!“
147 Bahrdt, Karl Friedrich, „mit der eisernen Stirn“, 1741-—1792.
Eigh. Manuscript. Undatiert (1776). 2 S. 4°. 36.—
Überschrieben „Philantropinische Prüfungsfeierlichkeit“ als in sich
abgeschlossene Teilarbeit des 1776 erschienenen „Philantropinischen
Erziehungsplans“. Mit Erwähnung von Salis-Seewis. — In minutiöser
Schrift.
148 Börne, Ludwig, Publizist, Gegner Heines, 1786—1837. Eigh.
Manuskript. („Einige Worte über die angekündigten Jahr-
bücher der wissenschaftlichen Kritik, herausgegeben von der
Societät für wissenschaftliche Kritik in Berlin.“) 0. 0. u. J.
(1826). 5^4 S. 8°. (300 Zeilen = im Druck 9 Seiten.) 120.—
Schöner vollständiger Aufsatz über die „Berliner Societät für Kritik“,
deren Leitsätze Boerne in seiner Ausführung ablehnt. Im Zusammen-
hang mit dem behandelten Thema äussert sich Boerne in scharfer,
z. T. bissiger Weise über die deutschen Gelehrten und Kritiker im
allgemeinen.
„Deutsche Rezensionen lassen sich in der Kürze mit nichts treffender
vergleichen, als mit dem Löschpapier auf dem sie gedruckt sind . . .
Es löscht den Durst nicht, es ist selbst durstig. Und doch rühmen
sich die Deutschen, die besten Kritiker zu seyn! Sie sind es auch,
nur dass sie nicht wissen sich als solche geltend zu machen, wie sie
überhaupt nicht verstehen, zu zeigen was sie haben und zu scheinen,
was sie sind! Die Natur hat die Deutschen zum denken und nicht
zum schreiben bestimmt, und blieben sie ihrer Bestimmung treu, würden
sie ihre Gedanken roh ausführen, und sie von Franzosen und Eng-
ländern verarbeiten lassen . . .
In Deutschland schreibt jeder, der die Hand zu nichts Anderem ge-
braucht, und wer nicht schreiben kann, rezensirt . . .“
(Börne’s Sämmtl. Werke, New York [Wieck], Bd. V, SS. 214—223).
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