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Stark, Carl Bernhard
Leonardo da Vinci: ein Vortrag — [Jena], 1858

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https://doi.org/10.11588/diglit.32330#0011
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Stteben nach Ersassnng der Gesetze der Natur, nicht blos ihrer
äußeren Erscheinung, bestrebt in einer gründlichen Technik diese
Naturformen auszuprägen, war Verocchio vom Gold- und Sil-
berschmied zu einem anerkannten Bildner getriebener Arbeiten
vorgeschritten; nach Rom gerusen wird er von dem Anblick der
Antiken lebhaft erfaßt; besonders die kolossale Bronzestatne
des Marcns Aurelius. die jetzt das Capitol schmückt, reizte ihn
zu Versuchen im Bronzeguß; sie gelangen und Verocchio kehrte
nach Florenz znrück, um zunächst ganz dem Modelliren, dem
Biiden in Thon und Gyps, der Bronzearbeit zn leben. Jhn haben
wir als den merkwürdigen Ausbildner des Gypsgusses und Be-
gründer einer ganz neuen Thon- und Wachstechnik schon kenuen
gelernt. Er wird von Lorenzo beauftragt das Grabmal seines
Vaters und Bruders zu fertigen. er sertigt Potraitbüsten der
meisten Glieder der mediceischen Familie, ebenso ist in den Jah-
ren 1467 —1487 die große Gruppe Ehristus und der heilige
Thomas an Or 8an IVIieliels sein Werk. Tie Sitte, die Archi-
tektnr mit Medaillons. vortretenden Köpfen, mit halbrunden
plastischen Gestalten zu schmücken, nahm ihn sehr in Anspruch.
Aber bald genügt ihm diese Technik nicht; er wendet sich zu-
gleich der Malerei zu, zunächst der Tempera, bald der Oel-
malerei. Nur wenig Bilder sind von ihm vollendet, wenige
erhalten; sie zeigen uns ganz den Plastiker, der zur Malerei
sich gewandt, dem das Modelliren der Gestalten die Haupt-
sache ist, das aus dem Schatten ins Licht Arbeiten: scharse,
 
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