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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0050
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Cod. Sal. VII,la

,Die fünf Artikel des größten Streits zwischen uns und der Welt’ •
Andreas Ehrenpreis: Brief an Daniel Zwicker • Lied ,Von der Gemein-
schaft’

Papier • 202 Bll. • 10,0 x 7,5 * Süddeutschland (Bodenseeraum?) * 1650

Zeitgenössische Foliierung (1-199); moderne Foliierung (1*—2*, 200*). Schrift raum: 7,5 x 5,6; 18-20 Zeilen.
Deutsche Kurrent sowie Fraktur mit Versalien für die Überschriften, Seitentitel und Bibelzitate von einer Hand;
deutsche Kurrent und lateinische Kursive für die Vermerke (2*v, 58r, 93v, 199v) von jüngerer Hand. Zeitgenös-
sische Hervorhebungen durch Unterstreichungen in Rot; Unterstreichungen und Kommentare durch die jün-
gere Hand (2*v, lr, 56v-78r, v.a. 58r, 85r-88r, 93v, 96v, 106v-109r, 199v). Regelmäßig Seitenreklamanten auf den
Verso-Seiten unten rechts. Lagenfoliierung auf den Recto-Seiten der Quaternionen (A i bis A v.,a i bis a. v.—h i.
bis h. v.,j. i. bis), v—s i. bis 5. v.,ss i. bis 55. v., t i. bis t v., tt i. bis tt. v., u i bis u v.-w. i. bis w. v.), stets gezählt bis
zum fünften Quaternio-Bl., die weiteren drei Bll. ohne Zählung. Bll. der ersten und letzten Lage gelockert, da-
durch leichte Schäden und Risse an den Blatträndern. Leicht beschädigter dunkelbrauner Ledereinband über
zwei Bünden, Holzdeckel; mit Blindpressungen: florale und Arabeskenmuster; Datierung 1655 auf dem Vorder-
deckel. Reste eines alten Rückenschildes. Brauner (?) Farbschnitt. Blau-rotes (?) Kapital. Die beiden ledernen
Verschlussbänder fehlen. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 7,1~-

Herkunft: Ohne Besitzvermerke und ohne Salemer Olim-Signaturen. 2*r, lr und Hinterspiegel mit Heidelberger
Signaturen: 7, 1, a [in Rötel], 7,1~ bzw. Sal. 7,1-, Unbekannte Herkunft; die fehlenden Salemer Signaturen sowie
das Fehlen im Hss.-Katalog bei Schiltegger, Codices manuscriptos, deuten darauf hin, dass die Hs. im Zuge
der Säkularisation 1803/1806 möglicherweise aus der Bibliothek des Klosters Petershausen nach Salem gelangt
sein könnte.

Literatur: Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salVIIla.

lr-93r ,DIE FÜNF ARTIKEL DES GRÖSSTEN STREITS ZWISCHEN UNS UND
DER WELT’. [Titel:] >Die fiinff Artickel, des grösten Streits, Zwischen vns, vnnd der
welt.< Vom Tat'tff Abentmal. Gemainschafft. Obrigkeit. Eeschaidüng. ... V ... >Vom
waren Christlichen Taüff. vnd wie der Kindstaiiff darwider ist.< ... 16T >Vom Abentmal
Christi, vnd wie der Pfaffen Sacrament darwider ist.< ... 33r ... >Von der waren Ge-
lassenheit, vnd Christlichen Gemainschaft der Giieter.< ... 55T >Von der obrigkeit: vnd das
die Christen nit mögen Kriegen, noch weltlich gericht vnd Schwert, oder gewalt fiteren.
Vnd die in solchem Ampt nit können für Christen gehalten werden. < ... 78T >Von der Ee-
schaidüng Zwischen glattbigen, vnd vnglaübigen.< ... 93r ... vnd hat disen beschlüsß, das
der Bündt mit Gott taüsent mal mer gilt, dan der bündt der Ee mit den menschen/. Amen.
Text: Lydia Müller, Glaubenszeugnisse oberdeutscher Taufgesinnter (Quellen und For-
schungen zur Reformationsgeschichte 20), Leipzig 1938, S. 236-257.

Die Autorschaft der ,Fünf Artikel’ ist nicht eindeutig geklärt. Sie werden in der Literatur
Peter Riedemann (1506-1556; BBKL 8, Sp. 3031.) zugeschrieben, aber auch mit Peter
Walpot (um 1518-1578; BBKL 13, Sp. 225-229) in Verbindung gebracht, was wohl der
Tatsache geschuldet ist, dass in dem von ihm herausgegebenen ,Ein schön lustig büech-
lein’ (1577) die ,Fünf Artikel’ verarbeitet sind, die 1547 erstmals von ihm veröffentlicht
wurden; vgl. Astrid von Schlachta, Hutterische Konfession und Tradition (1578-1619).
 
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