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Steinmann, Ernst; Michelangelo [Editor]; Lewald, Theodor [Honoree]
Michelangelo im Spiegel seiner Zeit — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 8: Leipzig: Poeschel & Trepte, 1930

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47058#0087
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BEMERKUNGEN ZUR BIBLIOGRAPHIE

Bei dem Aufschwung, den die Michelangelo-Studien in den letzten vier Jahren
genommen haben, lohnte es sich durchaus der Mühe, über diese kurze Spanne
die Michelangelo-Bibliographie von Steinmann-Wittkower, die im Jahre 1927
erschien, bis 1930 fortzusetzen. Natürlich wurde die Gelegenheit benutzt, auch
alle Auslassungen und wünschenswert gewordenen Ergänzungen in diesen
Nachtrag einzufügen. Auch wurde der Rahmen der Bibliographie etwas weiter
gefaßt, indem rein historische Werke einbezogen wurden. So durften z. B. die
Bücher von Alberi und Roth hier nicht ausgelassen werden. Ferner wurde auf-
geführt, was sich auf Donato Giannottis und Anton Francesco Donis literarische
Tätigkeit bezieht, und endlich schien es geboten, auch über Männer wie den
Kardinal Ridolfi, der im Kreise der Florentiner Fuorusciti eine so bedeutende
Rolle gespielt hat, das beizubringen, was neuere Forschungen über ihn fest-
gestellt haben. Weiter erscheinen in diesem Anhänge auch einige Werke des
Michelangelo Buonarroti il Giovane, des Pronipote, dem wir die mehr berüch-
tigte, als berühmte erste Ausgabe der Rime Michelangelos vom Jahre 1623 ver-
danken. Da dieser Pronipote mehr als einmal mit seinem großen Oheim ver-
wechselt worden ist, weil jeder Nichteingeweihte, der den Namen Michelangelo
Buonarroti Fest, an den großen Michelangelo denkt, so glaubte ich auch die
Werke des jüngeren Michelangelo sammeln zu müssen, die doch im Hause der
Buonarroti die Tradition des Ungewöhnlichen fortgesetzt haben. Ausführlich
handelt über Michelangelo Buonarroti d. J. A. F. Gori in den Annotazioni (p. 92)
die er der Condiviausgabe von 1746 angefügt hat. Er gibt seine Lebensumstände,
führt seine literarischen Werke auf und gedenkt seiner Verdienste um die Casa
Buonarroti, die er mit den bekannten Gemälden geschmückt hat, die das Leben
seines großen Ahnherrn schildern.
Die Vita Michelangelos von Paolo Giovio wurde in extenso sowohl im latei-
nischen Urtext wie in deutscher Übersetzung gegeben, da sie nach dem Erst-
druck bei Tiraboschi nur bei Anton Springer (Raffael und Michelangelo 1878,
S. 489) und Karl Frey (Le vite di Michelangelo Buonarroti scritte da Giorgio
Vasari e da A. Condivi 1887, S. 403/404) neugedruckt worden ist, und als die
sicherlich erste Lebensbeschreibung, die wir überhaupt von Michelangelo be-
sitzen, größere Beachtung verdient, als ihr bis heute zuteil geworden ist.

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