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1.1. Der »Weg« der Tafel von der Nürnberger Heiliggrabkapelle
(= spätere Holzschuher-Kapelle51) bei St. Johannis zum Ger-
manischen Nationalmuseum:
Die Tafel im Germanischen Nationalmuseum scheint tatsächlich52 in die Holz-
schuherkapelle bei St. Johannis gestiftet worden zu sein [Siehe Teil I, Kapi-
tel 2.6. dieser Arbeit] und nicht, wie es lange Jahre53 (noch bis etwa 1928) hieß,
aus St. Sebald zu stammen. Erstmals erwähnt54 wird die Dürertafel von Veit
Holzschuher "d.Ä."55 ("1515-1580"56), "dem Familien-Senior"57, in der »Erstaus-
fertigung«58 seines Geschlechterbuches59, einer offenbar60 1565-1566 verfaßten
Holzschuher ' sehen Familienchronik; bereits in dieser frühen Quelle wird mitge-
teilt, daß auf der61 Tafel Karl Holzschuher [= Karl III. Holzschuher] und seine
Kinder dargestellt sind. Wie in diesem Fall, wurden auch in späteren Familien-
chroniken Auftraggeber und Stiftungsanlaß nicht genauer bezeichnet.
1.1.1. Der Verkauf (1620) des Epitaphs62 aus der Holzschuher-Kapelle
bei St. Johannis an Martin Peller63
Bereits im Jahre 1620 [nicht64 erst »A° 1622«] war die Tafel an den Nürnberger
Großkaufmann Martin Peller65 (1559-1629) verkauft worden. Aus H.W. Kreß
von Kressenstains (1589-1658) Nachrichten66 [nach 1625 zu datieren] wird deut-
lich67, daß Martin Peller tatsächlich jene große Tafel aus der "Capellen vf St. Jo-
hannis Kirchhoff" [= Heiliggrabkapelle / spätere Holzschuherkapelle zu St. Jo-
hannis] erworben hat.
Er bekam das Bild "von der Holzfchuherifchen Familie, welches feine
Nachbarn waren, wie Hauer68 verfichert"69, vieleicht gar "unter der Bedingung"70,
daß die Familienwappen auf der Tafel übermalt würden [die Wappen auf der
Tafel im GNM sind nicht mehr intakt]; In Schorn 's Kunst-Blatt71 hieß es 1829,
daß die Tafel wahrscheinlich »in so fchlechten Zuftand gekommen« sei, daß die
Familie v. Holzschuher »kein Bedenken trug«, sie zu verkaufen; es scheint
jedoch eher72 der hohe Kaufpreis von 1000 Gulden73 (dafür, daß es sich hier um
ein Geschenk74 handelt gibt es keinerlei Hinweise!) gewesen zu sein, der die
Nürnberger Patrizierfamilie dazu bewogen hatte, die Dürer 'sehe Tafel an Martin
Peller zu veräußern [so schlecht kann demnach der Zustand damals noch nicht
gewesen sein!]. Bevor die Tafel aus der Holzschuher-Kapelle an den Kaufmann
kam, hatte - so die Angaben bei Kressenstain - »Herr Sigmund Gabriel Holz-
schuher«75 ("n.A. 1575"76 - "15 Novembr. Anno 1642"77), bei dem es sich laut ei-
nem Eintrag78 in einem »offenen« Verzeichnis des Veit Holzschuher 'sehen Ge-
1.1. Der »Weg« der Tafel von der Nürnberger Heiliggrabkapelle
(= spätere Holzschuher-Kapelle51) bei St. Johannis zum Ger-
manischen Nationalmuseum:
Die Tafel im Germanischen Nationalmuseum scheint tatsächlich52 in die Holz-
schuherkapelle bei St. Johannis gestiftet worden zu sein [Siehe Teil I, Kapi-
tel 2.6. dieser Arbeit] und nicht, wie es lange Jahre53 (noch bis etwa 1928) hieß,
aus St. Sebald zu stammen. Erstmals erwähnt54 wird die Dürertafel von Veit
Holzschuher "d.Ä."55 ("1515-1580"56), "dem Familien-Senior"57, in der »Erstaus-
fertigung«58 seines Geschlechterbuches59, einer offenbar60 1565-1566 verfaßten
Holzschuher ' sehen Familienchronik; bereits in dieser frühen Quelle wird mitge-
teilt, daß auf der61 Tafel Karl Holzschuher [= Karl III. Holzschuher] und seine
Kinder dargestellt sind. Wie in diesem Fall, wurden auch in späteren Familien-
chroniken Auftraggeber und Stiftungsanlaß nicht genauer bezeichnet.
1.1.1. Der Verkauf (1620) des Epitaphs62 aus der Holzschuher-Kapelle
bei St. Johannis an Martin Peller63
Bereits im Jahre 1620 [nicht64 erst »A° 1622«] war die Tafel an den Nürnberger
Großkaufmann Martin Peller65 (1559-1629) verkauft worden. Aus H.W. Kreß
von Kressenstains (1589-1658) Nachrichten66 [nach 1625 zu datieren] wird deut-
lich67, daß Martin Peller tatsächlich jene große Tafel aus der "Capellen vf St. Jo-
hannis Kirchhoff" [= Heiliggrabkapelle / spätere Holzschuherkapelle zu St. Jo-
hannis] erworben hat.
Er bekam das Bild "von der Holzfchuherifchen Familie, welches feine
Nachbarn waren, wie Hauer68 verfichert"69, vieleicht gar "unter der Bedingung"70,
daß die Familienwappen auf der Tafel übermalt würden [die Wappen auf der
Tafel im GNM sind nicht mehr intakt]; In Schorn 's Kunst-Blatt71 hieß es 1829,
daß die Tafel wahrscheinlich »in so fchlechten Zuftand gekommen« sei, daß die
Familie v. Holzschuher »kein Bedenken trug«, sie zu verkaufen; es scheint
jedoch eher72 der hohe Kaufpreis von 1000 Gulden73 (dafür, daß es sich hier um
ein Geschenk74 handelt gibt es keinerlei Hinweise!) gewesen zu sein, der die
Nürnberger Patrizierfamilie dazu bewogen hatte, die Dürer 'sehe Tafel an Martin
Peller zu veräußern [so schlecht kann demnach der Zustand damals noch nicht
gewesen sein!]. Bevor die Tafel aus der Holzschuher-Kapelle an den Kaufmann
kam, hatte - so die Angaben bei Kressenstain - »Herr Sigmund Gabriel Holz-
schuher«75 ("n.A. 1575"76 - "15 Novembr. Anno 1642"77), bei dem es sich laut ei-
nem Eintrag78 in einem »offenen« Verzeichnis des Veit Holzschuher 'sehen Ge-