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Dunkel versinkenden Farbe das Ungreifbare, Allgegenwärtige und Allverbin-
dende des Räumlichen zur Anschauung brächten. Die dunklen Gründe sind
vielmehr gleich den buntfarbigen die das Bild gründenden, farbigen Flächen,
deren ernste Zurückhaltung freilich die Entwicklung des Farbigen mit um so
größerer Kraft zur Geltung bringt."
2059. Vgl. L. Dittmann (1977), S.108 (Anmerkung 30); im Gegensatz zu Tizian set-
ze Dürer die Farben nicht ihren verschiedenen Gewichten gemäß ein.
2060. B. Riehl in S. Soldan [1888], S.15
2061. - die beiden Figuren der linken Seitenwand
- die beiden Hirten im Bildmittelgrund
- Ochs und Esel rechts
- die beiden Hirten auf dem Berg in der Ferne
- das Vogelpaar auf dem Bretterdach
2062. Noch im Berg in der Ferne mag man diese Schräge wahrnehmen.
2063. Bibel: Lukas, 2, 15: "Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel
zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir
gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der
Herr verkünden ließ."
2064. Ein F-Detail mit den beiden Hirten im Gespräch findet sich bei E. Orlandi
(1971), S.44.
2065. Die Beobachtungen von L. Dittmann (1977), S.98 mögen eine solche Sicht
(»Gerichtetsein des Josef auf Maria«) unterstützten: "Die figurale Bildbewe-
gung führt vom vertieft knieenden, bildeinwärts leitenden Josef über die En-
gelsgruppe mit dem Kinde zur Maria. Es ist [...] ein Weg von Rot nach Blau,
schließend im Weiß des Kopftuches. In Variation vollziehen die kleinen Farb-
flächen wie auch die Inkarnat-Töne der Engelsgruppe dieselbe Entwicklung
von Rot nach Blau und zur Helligkeit."
2066. In kompositionell ganz ähnlicher Weise geschieht dies schon vorher (frdl. Hin-
weis von Prof. Dr. Rudolf Kuhn, München):
- Rogier van der Weyden: "Der hl. Lukas zeichnet die Madonna", um 1450
München, Alte Pinakothek (Inv.-Nr. WAF 1188)
- Eine ähnliche Vertiefung des Ausdrucks durch eine entsprechend "gestimmte"
Darstellung im Mittelgrund findet sich auch auf folgendem Bild:
- Michael Wolgemut: "Geburt Christi" vom Zwickauer-Altar, um 1479
Zwickau, Marienkirche
- SW-Abb. in E. Heidrich / H. Möhle (1941), Abb.88
- SW-Abb. in D. Kutschbach (1995), S.14 (Abb.6)
2067. Ein Detail mit dem bäuerlichen »Haus« findet sich bei F. Anzelewsky (1991),
Bd.2, SW-Tafel 51 (Abb.62) abgebildet: Das strohgedeckte Gebäude hat sehr
kleine Fenster, unten sieht man die aufgemauerten Steine; man kann nur eine
Türe ausmachen; siehe auch die Detail-Abbildung bei E. Orlandi (1971), S.35.
2068. Zu derartigen Spiegelungen auf den hier zu untersuchenden Bildern siehe An-
merkung 832 dieser Arbeit.
Dunkel versinkenden Farbe das Ungreifbare, Allgegenwärtige und Allverbin-
dende des Räumlichen zur Anschauung brächten. Die dunklen Gründe sind
vielmehr gleich den buntfarbigen die das Bild gründenden, farbigen Flächen,
deren ernste Zurückhaltung freilich die Entwicklung des Farbigen mit um so
größerer Kraft zur Geltung bringt."
2059. Vgl. L. Dittmann (1977), S.108 (Anmerkung 30); im Gegensatz zu Tizian set-
ze Dürer die Farben nicht ihren verschiedenen Gewichten gemäß ein.
2060. B. Riehl in S. Soldan [1888], S.15
2061. - die beiden Figuren der linken Seitenwand
- die beiden Hirten im Bildmittelgrund
- Ochs und Esel rechts
- die beiden Hirten auf dem Berg in der Ferne
- das Vogelpaar auf dem Bretterdach
2062. Noch im Berg in der Ferne mag man diese Schräge wahrnehmen.
2063. Bibel: Lukas, 2, 15: "Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel
zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir
gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der
Herr verkünden ließ."
2064. Ein F-Detail mit den beiden Hirten im Gespräch findet sich bei E. Orlandi
(1971), S.44.
2065. Die Beobachtungen von L. Dittmann (1977), S.98 mögen eine solche Sicht
(»Gerichtetsein des Josef auf Maria«) unterstützten: "Die figurale Bildbewe-
gung führt vom vertieft knieenden, bildeinwärts leitenden Josef über die En-
gelsgruppe mit dem Kinde zur Maria. Es ist [...] ein Weg von Rot nach Blau,
schließend im Weiß des Kopftuches. In Variation vollziehen die kleinen Farb-
flächen wie auch die Inkarnat-Töne der Engelsgruppe dieselbe Entwicklung
von Rot nach Blau und zur Helligkeit."
2066. In kompositionell ganz ähnlicher Weise geschieht dies schon vorher (frdl. Hin-
weis von Prof. Dr. Rudolf Kuhn, München):
- Rogier van der Weyden: "Der hl. Lukas zeichnet die Madonna", um 1450
München, Alte Pinakothek (Inv.-Nr. WAF 1188)
- Eine ähnliche Vertiefung des Ausdrucks durch eine entsprechend "gestimmte"
Darstellung im Mittelgrund findet sich auch auf folgendem Bild:
- Michael Wolgemut: "Geburt Christi" vom Zwickauer-Altar, um 1479
Zwickau, Marienkirche
- SW-Abb. in E. Heidrich / H. Möhle (1941), Abb.88
- SW-Abb. in D. Kutschbach (1995), S.14 (Abb.6)
2067. Ein Detail mit dem bäuerlichen »Haus« findet sich bei F. Anzelewsky (1991),
Bd.2, SW-Tafel 51 (Abb.62) abgebildet: Das strohgedeckte Gebäude hat sehr
kleine Fenster, unten sieht man die aufgemauerten Steine; man kann nur eine
Türe ausmachen; siehe auch die Detail-Abbildung bei E. Orlandi (1971), S.35.
2068. Zu derartigen Spiegelungen auf den hier zu untersuchenden Bildern siehe An-
merkung 832 dieser Arbeit.