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Steinraths, Felix J. F.
Albrecht Dürers Memorialtafeln aus der Zeit um 1500: Holzschuher-Epitaph - Glimm'sche Beweinung - Paumgartner-Altar; Rezeption, Forschungsstand und offene Fragen — Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Lang, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.74231#0533
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gänzen. In Zusammenhang mit Helm und Reiter sei zuletzt auch auf den ge-
rüsteten Ritter zu Pferd (mit »Schaller«) hingewiesen, den man (unten) links in
Dürers Zeichnung W.319 "Kalvarienberg" (Hierzu Anmerkung 792 dieser Ar-
beit) findet.
- Albrecht Dürers "Geharnischter zu Pferd (W.176)", 1498
Aquarellierte Federzeichnung
Wien, Graphische Sammlung Albertina (Inv.-Nr.3067)
2206. E. Buchner (1953), S.154
2207. Sollte Dürer hier tatsächlich Samt dargestellt haben, so käme dem eine beson-
dere Bedeutung zu: im Jahre 1492 hatte ein Ratsverlaß (Staatsarchiv Nürnberg,
Verlässe des Inneren Rates von 1492, Nr.284, fol. 10b.) bestimmt, "Stephan
Paumgartner sein Rug eins getragenen Samath Warnas halben aus Gnad dies-
mal zu erlassen und durchzestreichen, doch daß er sich hinfür gehorsamlich
und unstreeflich halte".
- Siehe hierzu J. Zander-Seidel (1990), S.197.
Steffan, der wegen des Tragens des samtenen Wamses gerügt worden war
(womit er gegen die strenge Kleiderordnung verstoßen habe) soll später - ob-
gleich »nur Kaufmann« - von König Maximilian [dem späteren Kaiser (seit
1508)] das Recht erhalten haben, Samt zu tragen. Eine solche Vergünstigung
muß bei der strengen Kleiderordnung der Reichsstadt einen gewaltigen Vorzug
bedeutet haben.
- Siehe dazu L. Kurras in T. Kraus (1986), S.4.
2208. Ein entsprechendes F-Detail hierzu liefert E. Orlandi (1971), S.69.
2209. Zu dieser Eigenart Dürers, zusammenhängende Dinge optisch zu unterbrechen,
um sie an anderer Stelle - in einer kleinen Fläche - wiederaufzunehmen siehe
v.a. die Ausführungen auf Seite 189 dieser Arbeit mit den Anmerkungen 2084
und 2086); im Kupferstich B.53 ("Hl. Georg zu Fuß") ist die Lage einer solchen
Beinschiene auf dem Oberschenkel des Ritters deutlicher zu erkennen.
2210. Zu derartigen Spiegelungen auf den hier zu untersuchenden Bildern siehe An-
merkung 832 dieser Arbeit.
2211. Es sei an dieser Stelle noch hervorgehoben, daß die im Rahmen der Münchner
Dürer-Ausstellung (»Albrecht Dürer - Genau betrachtet: Die Gemälde der Al-
ten Pinakothek - Restaurierung und Forschung«, Frühjahr 1998) präsentierte
Infrarotreflektographie des Gemäldes erkennen ließ, daß die Stellung dieses Fu-
ßes von Dürer ursprünglich anders geplant gewesen war.
2212. Vgl. W.J. Hofmann (1971), S.43.
2213. Eine doppelseitige F-Abbildung mit dem »extremen« Detail seines Oberkörpers
[bis unterhalb des Halstuches] findet sich bei P. Strieder (1978), S.82 f.
2214. Hierzu siehe Anmerkung 2224 dieser Arbeit.
2215. Am deutlichsten erkennt man an den sichtbaren Fingerkuppen der rechten Hand
des Lukas Paumgartner (rechter Flügel), daß es sich dabei tatsächlich um leder-
ne Handschuhe handelt; bei Steffan Paumgartner (linker Flügel) kann man un-
terhalb der Armschiene des rechten Armes erkennen, daß es sich sogar um
lange Handschuhe handelte, die bis an den Ellbogen des Ritters reichten. Dies
 
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