Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kriegstagung für Denkmalpflege [Hrsg.]
Stenographischer Bericht — Berlin, 1915

DOI Heft:
Sonntag, den 29. August
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29910#0048
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
42

Sonntag, den 29. Angust.

Beginn der Sitzung vormittags 9lk Uhr.

Vorsitzender Oberleutnant von Oechelhaeuser, Geh. Hofrat Pro-
fessor Dr. - Karlsruhe (z. Zt. Adjutant beim Militär-Gouvernement Ant-
werpen) :

Kgl. Hoheit! Hochgeehrte Herren! Im Kähmen des gestrigen
Eröffnungsabends war eine eingehendere Begrüßung unserer werten Gäste
meinerseits ausgeschlossen. Und doch ist es dem Gesch^ftsführenden Aus-
schuß ein tiefempfundenes Bedürfnis, in erster Linie auch unsern Freunden
aus Österreich und der Schweiz den herzlichsten Dank für ihr Erscheinen
auszusprechen. Lassen Sie mich also heute diesen Gruß nachholen und
Ihnen sagen, wie sehr es uns zur Freude und Genugtuung gereicht, auch hier
mit Österreich-Ungarn Schulter an Schulter, so wie draußen unsere tapferen
Truppen auf blutiger Walstatt vereint kämpfen und siegen, in friedlicher
Tagung Zusammenarbeiten zu können, und wie dankbar wir es empfinden,
daß aus der freundnachbarlichen neutralen Schweiz, dem Geburtslande des
Koten Kreuzes, das sich in diesem blutigen Kriege so unsagbar segens-
reich erwiesen hat, ebenfalls zwei alte Freunde unserer Bestrebungen er-
schienen sind, um an unseren Beratungen teilzunehmen. Möchten Sie recht
befriedigt von unserer Tagung wieder heimkehren!

Ein besonderer Dank gebührt ferner dem Chef der Zivilverwaltung
in Belgien, Sr. Exzellenz Herrn von Sandt, und den Herren Präsidenten
der Zivilverwaltung, die fast vollzählig unserer Einladung gefolgt sind.
Ihnen, meine hochverehrten Herren, wird zum größten Teil die Aufgabe
zufallen, auf den Gebieten praktisch zu wirken, die wir hier zum Gegenstand
unserer theoretischen Erörterungen machen werden, und deshalb ist für uns
Ihr Erscheinen doppelt wertvoll.

Leider bin ich nicht in der Lage, den Abteilungsdirektor im Reichs-
amt des Innern, Herrn Wirkl. Geheimrat Dr. Lewald, hier begrüßen zu
dürfen, der dem Plane unserer Kriegstagung von vornherein das freund-
lichste Interesse entgegengebracht hat, aber in letzter Stunde durch die
Nachwehen der letzten Reichtagssitzung an der Reise hierher, wie er
telegraphiert: „zu seinem größten Bedauern“, verhindert worden ist.

Wie Ihnen aus dem Einladungsschreiben bekannt, hat der Charakter
dieser Tagung verboten, offizielle Vertretungen seitens der Regierungen der
deutschen Bundesstaaten zu beantragen. Mit um so größerer Freude dürfen
wir aber die Herren begrüßen, welche als Vertreter der Denkmalpflege bei
den Regierungen auf unsere persönliche Einladung hin erschienen sind,
alte hochverehrte und liebe Teilnehmer an unseren früheren Tagungen, aus
Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden und Hessen.

Und zuletzt, nicht am letzten, nochmals ehrerbietigste Begrüßung
unserem hohen Gönner und Mitarbeiter Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen
Johann Georg, Herzog zu Sachsen, zugleich mit dem Ausdruck dank-
barster Freude, daß auch inmitten schwerer Kriegszeit Eure Kgl. Hoheit
 
Annotationen